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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi
Autoren: Rex Kusler
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»Sehen Sie dieses spitze Werkzeug?«
    Alle beugten sich vor und guckten in das Fach des Werkzeugkastens.
    »Das ist eine Ahle. Ich vermute, Mr. Guardino hat sie unter den Reifen des Ermordeten geklemmt. Als dieser mit seinem Pick-up vorwärts fahren wollte, bohrte sich die Ahle in den Reifen. Nachdem Steve Helm mit dem Wohnwagen des Mordopfersweggefahren war, schlich Mr. Guardino sich von hinten an das Opfer heran, blieb aber in sicherer Entfernung, um nicht auf sich aufmerksam zu machen, während das Opfer den Reifen wechselte. Und dann hat er ihm zwei Pfeile in den Rücken geschossen.«
    »Hab ich nicht!«, protestierte Guardino mit weit aufgerissenen Augen. Er war kreidebleich im Gesicht. »Nie und nimmer!«
    »Also gut«, sagte Alice. »Lieutenant, ich möchte gerne, dass jemand von der Spurensicherung hierher kommt und die Ahle ins Labor bringt, damit sie auf Spuren untersucht wird, die vom Reifen des Opfers stammen.«
    Guardino war außer sich vor Wut. Sein Gesicht glänzte vor Schweiß. »Sie werden mir auf gar keinen Fall diesen Mord anhängen! Ich war’s nicht!«
    »Wenn das der Fall ist, müsste diese Ahle frei von Rückständen von diesem Reifen sein, und Sie hätten nichts zu befürchten.«
    Guardino hielt die Hände vor sich, als wolle er einen Angriff abwehren. »Also gut. Okay. Hören Sie, ich erzähl Ihnen die ganze Geschichte. In allen Einzelheiten. Aber Sie müssen mir glauben – ich hab den Mann nicht getötet, das schwöre ich. Ich hatte nie vor, ihn zu töten!«
    Bardley sah Alice an. »Haben Sie eine Miranda-Karte dabei?«
    Alice holte sie aus ihrer Handtasche und las Guardino seine Rechte vor. Der ließ die Schultern hängen und sagte, er habe sie verstanden.
    Dann erzählte er seine Geschichte von Anfang an: »Ich wurde vor etwa einem Monat aus meinem Job entlassen. Selbst als ich noch fest gearbeitet habe, kam ich mit meinem Monatsgehalt gerade so über die Runden. Die Arbeitslosenunterstützung hat hinten und vorne nicht gereicht und da bin ich dann in den Wohnwagen hier gezogen, um Geld zu sparen.Den Generator hatte ich bereits und ich hab dann den Sonnenkollektor in Betrieb genommen, damit die Batterie aufgeladen bleibt. Ich hab das Schloss am Toröffner aufgebrochen und einen provisorischen Schalter angebracht. Damit konnte ich kommen und gehen, ohne dass die Aufsicht gemerkt hat, dass ich hier fest wohne. Meistens hab ich draußen auf der Straße geparkt und bin zu Fuß rein gekommen, damit niemand Verdacht schöpft, wenn er nachts einen Pick-up vor dem Wohnwagen parken sieht.
    Letzten Freitag hab ich nachts hier drinnen gesessen und habe mir auf meinem tragbaren DVD-Player ’nen Film angeschaut. Ich hatte sämtliche Fenster ein bisschen geöffnet und da hab ich gehört, wie sie dort drüben über den Wohnwagen geredet haben. Sie waren echt laut. Und dann haben sie über die Achttausend in bar geredet. Und da hab ich mir gedacht, dass mir dieses Geld echt helfen würde. Ich hätte damit von hier abhauen und irgendwo nach Norden fahren können. Einfach nur eine Weile herumreisen und wild campen.
    Ich hab gehört, wie dieser Steve zu seinem Pick-up gegangen ist, um die Kohle zu holen, und dann ist er wieder zu Bob in den Wohnwagen zurück. Da hat er dann angefangen, das Geld in Tausend-Dollar-Bündeln zu zählen. In dem Augenblick hab ich dann beschlossen, es zu tun. Und mir kam auch eine Idee, wie ich es tun konnte.
    Ich dachte mir, wenn dieser Bob rausfindet, dass er ’nen Platten hat, dann bleibt er wahrscheinlich hier und wechselt den Reifen ganz allein. Sie wissen ja, die meisten Menschen sind im Prinzip Arschlöcher. Keiner will dem anderen helfen, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Also hab ich mir gedacht, dass Steve einfach mit dem Wohnwagen wegfährt und sich denkt, soll Bob doch selbst sehen, wie er mit dem platten Reifen zurechtkommt. Und Bob hatte jetzt das Geld. Es war also perfekt.
    Dann hab ich also die Ahle aus meinem Werkzeugkasten geholt und mich in großem Bogen um den Wohnwagen geschlichen, damit sie mich nicht hören. Während sie noch da drinnen saßen und das Geld gezählt und den Papierkram erledigt haben, bin ich zu Bobs Pick-up gekrochen und hab die Ahle unter den Reifen geklemmt. Die Spitze hab ich dabei ein bisschen in den Gummi gestochen, damit mein Plan funktioniert. Und das hat er dann auch.
    Dann bin ich zurück in meinen Wohnwagen und hab gewartet und gehorcht. Sie haben dann den Wohnwagen angehängt und Steve ist damit los. Und dann ist Bob mit
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