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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi
Autoren: Rex Kusler
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darauf, dass ich in meinem Wohnwagen lebe? Das ist ein Verstoß gegen die Stellplatz-Vorschriften. Ich wohne zurzeit im Motel.«
    Snow steckte seine freie Hand wieder in die Hosentasche und sah Guardino an. »Das wissen wir, Danny. Sie haben sich am Tag nach dem Mord im Motel einquartiert. Vor drei Wochen sind Sie aus Ihrer Wohnung raus. In der Zeit dazwischen haben Sie in Ihrem Wohnwagen auf dem Stellplatz gelebt. Sie haben am Toröffner einen Schalter eingebaut, mit dessen Hilfe Sie ein und aus gehen können, ohne dass die Frau, die dort die Aufsicht hat, etwas merkt. Wahrscheinlich hatten Sie Ihren Pick-up etwas weiter die Straße runter geparkt, damit niemand Verdacht schöpft. Stimmt’s?«
    Guardino zog die Augenbrauen zusammen und legte die Stirn in Falten. Er sah Snow wütend an. Einen Augenblick schien es, als bliebe ihm die Luft weg. Schließlich erlangte er seine Fassung wieder und sagte: »Das können Sie nicht beweisen.«
    »Nichts leichter als das«, sagte Alice. »Wir können die Spurensicherer holen. Die finden dann am Toröffner Ihre Fingerabdrücke.«
    Er hob die Augenbrauen. »Also gut. Und wenn schon? Was kümmern Sie sich darum? Es ist nicht verboten. Das geht nur mich und die Stellplatz-Aufsicht etwas an.«
    »Danny, waren Sie letzten Freitag gegen neun Uhr abends in Ihrem Wohnwagen?«, sagte Alice.
    Guardino starrte sie an. Er schien angestrengt nachzudenken.
    »Das war die Nacht, in der Bob Williams ermordet wurde«, sagte sie.
    »Ich glaube nicht«, sagte Guardino. »Ich glaube, ich bin in dieser Nacht erst spät heimgekommen. Ja, jetzt wo Sie es sagen, fällt mir wieder ein, dass sein Wohnwagen weg war.«
    »Dann hätten Sie ja auch seine Leiche sehen müssen, die neben seinem Pick-up auf dem Kiesboden lag«, gab Snow zu bedenken.
    »Nicht unbedingt«, widersprach Guardino. »Nachts ist es auf dem Gelände ziemlich dunkel. Ich hab nicht besonders aufgepasst, als ich dort vorbeiging.«
    Snow schüttelte den Kopf und lachte glucksend in sich hinein. »Danny, so dunkel ist es dort auch wieder nicht, dass man direkt an einer Leiche vorbeigehen könnte, ohne sie zu sehen.«
    Guardino dachte darüber nach. »Na ja, also gut. Vielleicht hab ich ja auch im Wohnwagen geschlafen, als es passiert ist. Ich hab jedenfalls nichts gehört.«
    »Schlafen Sie nachts mit offenen Fenstern? Und was ist mit den Lüftungsschlitzen im Dach? In letzter Zeit war es ziemlich warm, sogar nachts.«
    »Hören Sie.« Guardinos Stimme stieg um eine Oktave. »Ich hab nichts gehört. Ich hab geschlafen.«
    »Sind Sie sich da ganz sicher, Danny?«, hakte Snow nach. »Zwei Männer reden mitten in der Nacht lautstark miteinander, schlagen zwei Parkplätze weiter ihre Autotüren zu und Sie sind davon nicht aufgewacht?«
    Guardino sagte nichts.
    »Jemand, der mit lauter Stimme«, fuhr Snow fort, »Hundert-Dollar-Scheine zählt, und das bei offener Tür. Das muss doch für einen arbeitslosen Automechaniker, der im Wohnwagen leben muss, ziemlich verlockend klingen. Mich jedenfalls würde so etwas bestimmt aufwecken.«
    »Ich habe geschlafen«, sagte Guardino. »Ich hab nichts gehört. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    Snow musterte einen Augenblick das Gesicht des Mannes. Dann nickte er. »Okay, Danny.« Er wandte sich Alice zu. »Dannrufen Sie jetzt am besten Mel an und sagen ihm, er soll sich um den Durchsuchungsbefehl kümmern.«
    Guardino riss die Augen weit auf und starrte Snow entsetzt an. Aber er sagte nichts weiter.
    Alice nahm ihr Handy aus der Handtasche und drückte die Kurzwahltaste für Mels Handynummer. Es meldete sich nur die Mailbox. Sie hinterließ eine Nachricht und legte auf.
    »Komisch«, sagte sie. »Sonst geht er immer gleich ran, es sei denn, das Ding ist abgeschaltet – selbst wenn er gerade auf dem Klo ist.«
    »Was jetzt?«, fragte Snow.
    »Ich rufe den Lieutenant an«, sagte sie und wählte seine private Festnetznummer.
    Er nahm nach ein paar Klingeltönen ab.
    »Lieutenant Bradley, hier ist Detective James.«
    »Oh ja, wie geht es Ihnen?«, fragte Bradley.
    »Danke, gut«, sagte Alice. »Ich versuche gerade, Detective Harris zu erreichen, aber er geht nicht an sein Handy …«
    »Dann haben Sie das Neueste wohl noch nicht gehört«, sagte Bradley. »Ach ja, Sie haben ja Urlaub. Detective Harris ist leider im Krankenhaus.«
    Alice sah Snow mit offenem Mund an. »Was ist passiert?«
    »Also, so wie es aussieht«, begann Bradley, »war er heute Morgen im Red Rock Canyon beim Joggen auf einem der
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