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Toedliche Intrige

Toedliche Intrige

Titel: Toedliche Intrige
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gesprochen? Wieso quatschst und tratschst du in der ganzen Stadt herum? Bist du nicht mehr ganz dicht? Kannst du nicht einmal ein paar Wochen abwarten und Ruhe bewahren, ohne alles zu gefährden? Was ist eigentlich mit dir los?«
    »Ich habe einen Mann getroffen.«
    »Du hast einen Mann getroffen?«
    »Er hat mir gesagt, dass nicht Tómas mich einstellen wollte, sondern du. Stimmt das? Du hast mir erzählt, dass Tómas dich extra geschickt hätte, weil ihm an meiner Mitarbeit gelegen war. Und jetzt habe ich erfahren, dass Tómas nicht das Geringste von mir wissen wollte. Das war alles hundertprozentig von dir geplant.«
    »Welche Rolle spielt das?«
    »Das hängt davon ab, wann alles anfing.«
    »Was denn? Wann was anfing?«
    »Das Ganze. Es hängt davon ab, wann du zuerst auf die Idee gekommen bist. Oder vielleicht hast du garnicht diese Idee gehabt? Vielleicht hat dir das jemand anderes eingeflüstert. Alle diese verlockenden Millionen. Seine Milliarden. Gab es da nicht einen Weg, sie selber in die Tasche zu stecken, ohne diesen lästigen Tómas am Hals zu haben?«
    Bettý blickte mich an und schwieg. Ich sah, dass sie fieberhaft überlegte, wie sie auf meine Wut und auf die Tatsache reagieren sollte, dass ich Erkundigungen über sie eingezogen hatte. Es konnte ihr nicht entgehen, in welchem Aufruhr ich war.
    »Was hast du da von einer Abtreibung gesagt?«, fragte sie. »Ich kann mich an keine Sylvia erinnern. Ich weiß nicht, wer dich da anlügt ...«
    »Und dann ist da noch Leo«, sagte ich. »Was kannst du mir über Leo sagen? Wie hast du Tómas dazu gebracht, ihn einzustellen? Wie konnte er es so weit in der Firma bringen? Wann hat es angefangen, Bettý? Und warum hast du mich ausgewählt? Warum ausgerechnet mich?«
    Bettý war nicht aus der Ruhe zu bringen und streckte die Hand nach den Zigaretten aus. Sie fischte sich eine aus der Schachtel heraus und zündete sie mit ihrem goldenen Feuerzeug an. Dann schlug sie die Beine übereinander und strich ihr Kleid glatt. Sie war völlig gelassen. Ich verlor die Geduld.
    »Wo bist du gewesen?«, fragte ich.
    »Tómas ist hier im Leichenschauhaus am Barónsstígur«, sagte sie und nippte am italienischen Likör. »Wegen der Autopsie. Ich musste - wie nennt man das dennnoch - die Leiche identifizieren. Sie haben mir die Leiche gezeigt, Liebling. Sie haben mir gezeigt, was du mit Tómas gemacht hast. Ich bin einfach zusammengebrochen und habe gestanden, dass ich deinetwegen gelogen habe. Es tat so gut, endlich die Wahrheit zu sagen.«
    »Du hast gestanden? Du?«
    »Ja.«
    »Wovon redest du eigentlich? Was hast du denen erzählt?«
    »Ich habe ihnen von dir und Tómas erzählt«, sagte Bettý. »Ich habe ihnen endlich die Wahrheit gesagt, und weißt du, Sara, es tut so gut, sein Gewissen zu erleichtern. Sie haben mir gezeigt, wie du ihn umgebracht hast, und gesagt, dass du ihm von hinten einen Schlag in den Nacken gegeben hast, mit einem schweren Hammer oder einem kleinen Vorschlaghammer. Das haben sie ganz schnell sehen können. Sie gingen allerdings von drei Hieben aus. Da war ein Gerichtsmediziner dabei und alles. Überaus freundliche Polizisten und sehr hilfsbereit, Sara. Wirklich. Die haben Mitleid mit einer Witwe.«
    »Was hast du getan?«
    »Sie fanden es sehr wichtig zu wissen, dass ich einen Tag später als du und Tómas in die Berghütte gekommen bin.«
    »Du einen Tag später? Ich war es, die einen Tag später gekommen ist!«
    »Ich habe ihnen gesagt, dass ich in der Stadt aufgehalten wurde und erst am nächsten Morgen zu euch hinausgefahrenbin. Tómas und du, ihr wart eine ganze Nacht allein in der Hütte.«
    »Du bist zusammen mit Tómas hingefahren. Ich bin erst am nächsten Tag gekommen.«
    »Das darfst du natürlich gerne behaupten«, sagte Bettý, »aber die Polizei braucht nun mal solche Kleinigkeiten wie ein Alibi. Leo sichert meins. Wir haben zusammen im Büro gearbeitet und eine Reise nach London vorbereitet, die wir unternommen hätten, wenn du Tómas nicht umgebracht hättest. Als ich dich am nächsten Tag in der Hütte traf, warst du völlig aufgelöst, weil Tómas verschwunden war, und du hast mich angefleht zu sagen, dass ich die ganze Zeit mit euch zusammen gewesen sei. Wir haben gesucht und gesucht, aber Tómas blieb verschwunden, und erst ganz zum Schluss habe ich dich dazu bringen können, sein Verschwinden zu melden.«
    »Ich kann es nicht glauben«, stöhnte ich. »Du hast ihn ermordet!«
    »Sie haben im Augenblick nur eine Person im
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