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Tödliche Grenze im All

Tödliche Grenze im All

Titel: Tödliche Grenze im All
Autoren: Bryan Berry
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Mr. Amery denkt, wir werden in kurzer Zeit schon einen Treibstoff haben, der ein Raumschiff mit dem Acht- bis Neunfachen der jetzigen Höchstgeschwindigkeit durch das Universum jagt.“
    „Wirklich?“ fragte van Carlsberg.
    „Stimmt doch, Mr. Amery, nicht wahr?“
    „Gewiß.“
    „Na“, sagte van Carlsberg und holte tief Luft. Ihm fielen die Worte des Planers ein, und er wußte, daß auch Waring daran dachte.
    Was hatte er doch gesagt?
    „Sie haben nur in einer Richtung Fortschritte gemacht … Sie sind wie ein mißgestalteter Riese, der zwei oder drei Meter lang wird und dann merkt, daß ihn seine dünnen Beine nicht tragen können … Ihre technischen Leistungen verfolgen immer nur die eine Richtung … In Wirklichkeit sind Sie aber noch gar nicht erwachsen … Sie sind unreif – und Kindern traut man nicht mit einem Schießgewehr …“
    „Gute Nacht, meine Herren“, sagte van Carlsberg, stand resolut auf und ließ sie allein. Die Tür schlug hinter ihm zu.
    „Was hat er denn? Was ist denn los mit ihm?“ fragten die beiden neu dazugekommenen Männer.
    „Ich habe keine Ahnung“, sagte Waring.
    Van Carlsberg kam aus der Bar und sah sich um. Die Bar lag an einer Hauptstraße, und Wagen huschten auf ihr in beiden Richtungen an ihm vorbei. Leute mit eiligen Geschäften. Van Carlsberg lachte. Ihre Geschäfte! Klang komisch jetzt. Kinder, die erwachsen spielen.
    Er stand einen Augenblick überlegend da und dachte nach, was er zunächst tun sollte. Sollte er in eine der Flugplatzbars gehen, wo er bis zum Morgen weitertrinken konnte? Oder sollte er in sein Hotel zurückkehren, um seinen Rausch auszuschlafen?
    Schlafen, ja, er mußte schlafen. Ach, lächerlich! Wie konnte einer schlafen, wenn er von den Planern wußte. Und bald würden es alle wissen.
    Ein Wagen hielt neben ihm und ein Kopf mit einer Dienstmütze erschien in der Fensteröffnung. „Kann ich Sie irgendwo hinbringen. Käpt’n?“
    Ein Transportpilot. Die kannten immer die besten Kneipen. „Ich brauch’ etwas zu trinken“, sagte van Carlsberg.
    „Ich auch. Steigen Sie ein.“
     
    *                     *
    *
     
    Waring verließ die Bar kurz nach van Carlsberg, um nach Hause zu gehen.
    Sein Wagen stand in einer Garage etwa hundert Meter entfernt, und er machte sich auf den Weg. Ohne Eile, er schlenderte so dahin.
    Alles Entsetzen, das er durchlitten hatte, war von ihm abgefallen. Er hatte es überstanden und empfand nur noch große Hilflosigkeit, und wenn er darüber nachdachte, schien ihm, daß das noch immer das beste war, das er angesichts der Tatsachen fühlen konnte.
    Gegen die Planer gab es keinen Widerstand, weder äußerlich noch geistig. Es gab sie, und daran ließ sich nichts ändern. Es hatte sie schon Millionen Jahre vor der Entstehung der Erde gegeben, und es würde sie noch immer geben, wenn die Sonne erkaltet und alles Leben auf der Erde erloschen sein würde.
    Er versuchte, so an sie zu denken, wie die Marsleute sie gedeutet hatten: Nicht als Ungeheuer, sondern als gerechte Herrscher – ja nicht einmal Herrscher. Götter vielleicht – seltsame, väterliche Geschöpfe, die beobachteten, aber nicht eingriffen, es sei denn unter ganz ungewöhnlichen Umständen.
    Er fragte sich, ob das alles wirklich bekanntgegeben werden sollte. Wenn die Planer entschieden, das Wissen würde den Menschen schaden – würden sie dann Wade und ihn selbst und van Carlsberg vernichten? Würden sie die Erinnerungen der Angehörigen und Bekannten löschen, so daß nicht mal im Geist der Mitmenschen eine Spur davon zurückblieb, daß Wade, er und van Carlsberg je gelebt hatten?
    Aber die Marsleute wußten ja über die Planer Bescheid. Die Planer würden nicht alle Erdbewohner vernichten! Sie hatten es ja auch nicht getan, als die Marsleute die vierte Dimension zu erforschen begannen, und deshalb war kein Grund einzusehen, warum sie es jetzt tun sollten. Wenn sie gewollt hätten, daß die Marsleute die Erdmenschen nicht unterrichteten, dann hätten sie vorher dafür gesorgt. Nein – die Planer würden die Verbreitung der Hennessey-Story erlauben. Je mehr er darüber nachdachte, um so fester wurde er davon überzeugt.
    Und das hieß, daß die Planer eine gewisse Wertschätzung für die Menschen haben mußten, trotz ihrer Auffassung, daß der Mensch charakterlich zurückgeblieben sei. Oder bedeutete es nur, daß sie keinen Wert darauf legten, zu verhindern, daß sich die Menschheit selbst vernichtete – solange dieser Vorgang nicht
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