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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur
Autoren: Colin Forbes
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nach Cornwall zu kommen.«
    »Das wird ja immer mysteriöser. Und weshalb haben Sie mich angerufen?«
    »Tweed wollte, daß Sie nachkommen, wenn Sie sich rechtzeitig bei mir meldeten. Aber ich glaube, es hätte keinen Sinn, daß Sie jetzt noch fahren. Sie wollten sich zum Lunch treffen. Und der dürfte inzwischen vorüber sein …«
    Sie brach ab, weil das Telefon läutete. Sie nahm den Hörer ab und begann, sich wie üblich zu melden: »General & Cumbria Assur …«
    »Monica, hier ist Tweed. Erkennen Sie meine Stimme? Schnell.«
    »Ja, ist etwas …«
    »Alarmstufe Rot! Rot!
Rot!!
Schnell!«
    »Verstanden …«
    Monica knallte den Hörer auf die Gabel, holte einen Schlüssel aus einer Schublade, stieß vor Eile ihren Stuhl um.
    Sie steckte den Schlüssel in einen an der Wand montierten Blechkasten und legte einen roten Hebel um. Eine Sekunde später läuteten in sämtlichen Büros des Gebäudes Alarmglocken – auch in Tweeds Büro.
    »Notfall-Evakuierung«, rief Newman in ein Mikrophon, das sich gleichfalls in dem Blechkasten befand, während er bereits aufsprang und rasch nach seinem Gannex griff. Monica stopfte ihren Notizblock in die Handtasche; Newman hatte bereits die Tür aufgerissen. Männer und Frauen eilten die Treppe hinunter. Das war schon mehrfach geprobt worden; niemand geriet in Panik, aber alle bewegten sich schnell.
    In der unteren Diele knallte George, der Wachmann, einen Telefonhörer auf die Gabel. Er hatte ein Clipboard vor sich und hakte die Leute ab, die durch die Haustür das Gebäude verließen. Hier unten schrillten die Alarmglocken etwas gedämpfter.
    Als Newman mit Monica die Diele erreicht hatte, warf er einen Blick auf Lisa, die blonde Frau, die an der Telefonvermittlung saß. Er sah reihenweise rote Lichter. Alle Leitungen waren besetzt. Lisa griff nach ihrem Mantel und ihrer Tasche, als Newman seine Frage stellte.
    »So viele Anrufe gleichzeitig?«
    »Die Vermittlung ist blockiert«, erwiderte Lisa schnell.
    »Alle Leitungen außer der von Tweed, die separat läuft.«
    »Ich hatte einen merkwürdigen Anruf«, bemerkte George, während er weitere Namen abhakte. »Irgendein Verrückter, der behauptete, er riefe von Berlin aus an und hätte eine dringende Nachricht. Hat mich fast fünf Minuten nicht zu Wort kommen lassen …« Howard, der Direktor, erschien am Fuß der Treppe, wie üblich makellos gekleidet in einen Chester-Barrie-Anzug von Harrods. Er hatte seine normalerweise herablassende Art abgelegt und trat nun an Georges Schreibtisch.
    »Sie sollten zusehen, daß Sie hinauskommen«, sagte Newman, als Monica durch die offene Tür verschwand. »Es war Tweed selbst, der per Ferngespräch den Alarm ausgelöst hat.«
    »Ich bleibe hier, bis der letzte Mann und die letzte Frau das Gebäude verlassen hat«, sagte Howard ruhig.
    Newman war überrascht, und seine bisherige Meinung über Howard, den er für einen pompösen Schafskopf hielt, änderte sich schlagartig. Er nickte und eilte nach draußen, als eine weitere Gruppe von Leuten die Treppe herunterkam. Auf der Schwelle blieb er wie angewurzelt stehen.
    Ein brauner Espace-Kombi parkte vor dem Gebäude. Er rannte die Stufen hinunter, betrachtete ihn aus der Nähe, dann eilte er zurück in die Diele, während weitere Leute rasch den Crescent entlanggingen. Sie versammelten sich wie geplant außer Sichtweite des Gebäudes in der Marylebone Road.
    »George«, sagte Newman, als der Wachmann Howard seine Liste zeigte. »Draußen vor der Tür parkt einer von diesen großen Espace-Kombis.«
    »Verdammt«, fuhr George auf, »den hätte ich gesehen, wenn ich nicht diesen Irren aus Berlin am Telefon gehabt hätte.«
    »Was der eigentliche Grund des Anrufs war.«
    »Zeit, zu verschwinden«, verkündete Howard, auf die Liste deutend. »Alles in bester Ordnung, und alle Leute außer Gefahr. Was halten Sie von Laufschritt, Bob?«
    »Einverstanden.«
    Sie folgten George aus dem Gebäude und die Stufen hinunter und wendeten sich dann nach links. Alle drei Männer warfen einen raschen Blick auf den Espace, dann eilten sie zu der Stelle, an der die anderen Mitarbeiter warteten. Die Straße war sehr still, außer ihnen war niemand unterwegs.
    Gott sei Dank, dachte Newman. »In dem Wagen saß niemand«, informierte er Howard.
    »Ich hoffe nur, daß wir uns nicht selbst zu Narren machen.«
    »Sie haben einen Punkt übersehen«, bemerkte Newman.
    »Alle Telefonleitungen waren mit Anrufen blockiert – vorgetäuschten, nehme ich an. Wenn die Dinge so
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