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Todesspur

Todesspur

Titel: Todesspur
Autoren: Colin Forbes
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Präsidenten zu erpressen, aber Eve kam ihm zuvor. Ohne Dyson hätte es kein belastendes Material gegeben. Dieses Material löste die größte Menschenjagd aus, mit denen March seine Gangster je beauftragt hat. Das zweite Puzzle war, daß Eve und Amberg die Rolle der Erpresser spielten. Das eine führte zum anderen.«
    »Woher wissen wir das alles?«
    Paula ließ den Blick über die Anwesenden schweifen und verharrte bei Gaunt.
    »Weil«, meldete sich Buchanan wieder zu Wort, »Amberg alles gestanden hat, nachdem ich ihn darauf hingewiesen hatte, daß alles, was er sagte, zu Protokoll genommen und gegen ihn verwendet werden könne – und so weiter.«
    »Ich kehre in die Schweiz zurück«, sagte Amberg in seinem normalen, befehlsgewohnten Ton.
    »Das glaube ich nicht«, versicherte ihm Buchanan. »Nach der Aussage, die Sie gemacht haben, werden Sie der Beihilfe zu acht Morden angeklagt – die alle hier verübt wurden. Sie sind ein verdammt großes Risiko eingegangen mit dem Versuch, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu erpressen.«
    »Ich war verzweifelt. In der Kasse der Bank fehlten zehn Millionen. Vielleicht sind die englischen Gefängnisse nicht ganz so schlimm wie die in der Schweiz.«
    »Ich nehme an, Sie werden lange Zeit Gelegenheit haben, das herauszufinden«, sagte Buchanan ohne eine Spur von Mitgefühl.
    »Die Flut ist abgelaufen. Das Ästuar ist wieder nur eine große Sandbank«, sagte Paula.
    »Ich hoffe, Sie haben schon gepackt«, sagte Tweed, als sie zusammen mit Newman in Tweeds Zimmer im Metropole standen. »Übrigens, Cord Dillon sitzt wieder an seinem Schreibtisch in Langley – offiziell ist er von einem langen Urlaub zurückgekehrt. Niemand bringt ihn in Verbindung mit dem, was vorgefallen ist. Und ich habe mit Howard telefoniert – für die Zeit, in der unsere Zentrale wieder aufgebaut wird, ziehen wir in das Kommunikationszentrum am Park Crescent. Es heißt, der Wiederaufbau würde acht Monate dauern – also müssen wir mit einem Jahr rechnen. Der Premierminister telefoniert jeden Tag mit Howard, weil er das Gefühl hat, alles falsch verstanden zu haben.«
    »Das hat er«, erklärte Paula.
    »Bessere Neuigkeiten aus Washington«, bemerkte Newman. »In den Zeitungen steht, daß an dem Tag, an dem wir aus New York abflogen, Jeb Calloway als neuer Präsident vereidigt wurde. Er schickt weitere Truppen zur Verstärkung der NATO nach Europa. Das sollte helfen, die Krise im Osten zu überwinden. Gerüchten zufolge haben Terroristen aus dem Mittleren Osten die Bombe in Marchs Flugzeug angebracht.«
    »Wellesleys Propagandamaschine läuft auf Hochtouren«, bemerkte Tweed. »Genau wie nach der Ermordung Kennedys wird es auch in diesem Fall eine Verschwörungstheorie nach der anderen geben. Und nun wollen wir so schnell wie möglich von hier verschwinden.«
    »Weshalb die Eile?« fragte Paula.
    »Gaunt möchte, daß wir im Old Custom House mit ihm essen. Er kommt sich ein bißchen wie ein Idiot vor, weil Eve ihn als Tarnung benutzt hat, um die Aufmerksamkeit von Walter abzulenken, der in Wirklichkeit Julius war. Und wie ich von Howard höre, hat mich der Premierminister zum Essen in die Downing Street eingeladen.«
    »Und das lassen Sie sich natürlich nicht entgehen«, zog Paula ihn auf.
    »Da ist noch etwas, was ich von Howard erfahren habe.
    Commander Crombies Leute, die die Trümmer am Park Crescent durchsuchen, haben meinen Safe gefunden. Er wurde in unser Kommunikationszentrum gebracht. Monica sagte, er wäre unversehrt. Sie hat ihn geöffnet und den Film und das Tonband in einwandfreiem Zustand gefunden.«
    »Das ist doch kaum zu glauben!« fuhr Paula auf. »Alles, was wir durchgemacht haben, war unnötig.« »Meinen Sie?« fragte Tweed. »Wir sind einen Psychopathen losgeworden, der im Weißen Haus gesessen hat. Hätte der Premierminister zugelassen, daß dieser Film und dieses Tonband nach Washington geschickt werden? Niemals.
    March wäre Präsident geblieben. Wie die Dinge jetzt liegen, werden der Film und das Tonband für die nächsten dreißig Jahre streng geheimes Material bleiben. Das Ganze war ein klassisches Beispiel für Lord Actons Maxime: Macht verführt zu Korruption, und absolute Macht korrumpiert absolut.«
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