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Todesspiele

Todesspiele

Titel: Todesspiele
Autoren: Karen Rose
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Granville mich angerufen hat«, sagte Rocky gepresst. Im Hintergrund waren Straßengeräusche zu hören. Sie saß also in ihrem Auto. »Mansfield ist bei ihm im Lager am Fluss. Mansfield hat gesagt, er habe - angeblich von Granville - eine SMS bekommen, dass Daniel Vartanian Bescheid weiß und mit der Polizei anrückt. Granville sagt, er habe diese SMS nicht geschickt, und ich wüsste nicht, warum er lügen sollte.«
    Bobby sagte nichts. Das war weitaus schlimmer als erwartet.
    Nach einem Augenblick fügte Rocky zögernd hinzu: »Vartanian hätte sie nicht gewarnt. Er wäre einfach mit einem SWAT-Team dort aufgetaucht. Ich ... ich denke, wir waren zu spät.«
    »Wir waren zu spät?«, fragte Bobby beißend, und am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen.
    »Also gut«, sagte Rocky schließlich. »Ich war zu spät. Aber nun lässt es sich nicht mehr ändern. Wir müssen davon ausgehen, dass das Lager am Fluss nicht mehr zu gebrauchen ist.«
    »Verdammter Dreck«, murmelte Bobby und wand sich innerlich, als Charles tadelnd eine Braue hochzog. »Verschwinde über den Fluss, nicht über die Straße. Es fehlt gerade noch, dass du den Bullen in die Arme läufst. Ruf Jersey an. Er hat schon öfter Ladungen für mich transportiert.«
    »Granville hat ihn schon angerufen, und er ist unterwegs. Das Dumme ist bloß, dass wir nur sechs im Boot unterkriegen.«
    Bobbys Miene verfinsterte sich. »Jerseys Boot hat Platz für zwölf - mindestens.«
    »Das große wird an anderer Stelle gebraucht. Er kann uns nur das kleine zur Verfügung stellen.« Verdammt. Bobby warf Charles einen Blick zu, der interessiert lauschte. »Eliminiert, was ihr nicht transportieren könnt. Und seht zu, dass ihr nichts zurücklasst. Verstanden? Lasst nichts zurück. Versenkt alles im Fluss, wenn keine Zeit für andere Arrangements ist. Hinterm Generator liegen einige Sandsäcke. Den Rest bringst du her. Ich treffe dich am Dock.«
    »Okay. Ich bin unterwegs, um aufzupassen, dass die beiden keinen Mist bauen.«
    »Gut. Und hab ein Auge auf Granville. Er ist nicht gerade ...« Bobby warf Charles einen Blick zu, der nun amüsiert wirkte. »Gefestigt.«
    »Das ist mir klar. Eines noch, ich habe gehört, dass Daniel Vartanian heute bei der Bank war.«
    Endlich einmal eine bessere Nachricht. »Und? Hast du auch gehört, was dabei herausgekommen ist?«
    »Nichts. Das Bankfach war leer.«
    Natürlich war es leer. Weil ich es schon vor Jahren leer geräumt habe. »Interessant. Aber darüber können wir später reden. Sieh zu, dass du zum Lager kommst, und ruf mich an, wenn du alles erledigt hast.« Bobby legte auf und begegnete Charles' neugierigem Blick. »Du hättest mir sagen können, dass Toby Granville eine instabile Persönlichkeit ist, bevor er mein Geschäftspartner wurde. Dieser Spinner.«
    Charles lächelte selbstzufrieden. »Dann wäre mir aber sehr viel Spaß entgangen. Wie macht sich deine neue Assistentin?«
    »Gut. Sie wird immer noch ein wenig grün um die Nase, wenn sie Aufträge ausführt, aber das lässt sie sich vor den Männern nie anmerken. Und sie erledigt ihre Arbeit.« »Schön. Das freut mich.« Er neigte den Kopf. »Und ist sonst auch alles in Ordnung?«
    Bobby setzte sich zurück. »Das Unternehmen läuft bestens. Alles andere geht dich nichts an.« »Solange meine Investitionen Erträge abwerfen, kannst du meinetwegen Geheimnisse haben.«
    »Oh, du bekommst deine Dividende, keine Sorge. Dieses Jahr läuft recht gut. Die Gewinne liegen bei vierzig Prozent, und unsere neue Premium Line verkauft sich rasant.«
    »Und doch hast du eben angeordnet, Ware zu eliminieren.«
    »Diese Ware war ohnehin so gut wie hinüber. Also - wo waren wir?«
    Charles setzte die Dame. »Bei Schachmatt, glaube ich.« Bobby fluchte leise. »Ich hätte es wissen müssen. Du bist und bleibst ein Meister des Schachbretts.« »Ich bin und bleibe der Meister«, korrigierte Charles, was Bobby instinktiv dazu brachte, sich etwas gerader aufzusetzen. Charles nickte, und Bobby musste den Arger herunterschlucken, wie jedes Mal, wenn Charles die Zügel anzog. »Ich bin natürlich nicht einfach vorbeigekommen, um dich beim Schach zu schlagen«, fuhr Charles nun fort. »Ich habe Neuigkeiten. Heute Morgen ist ein Flugzeug in Atlanta gelandet.«
    Unbehagen ließ Bobby frösteln. »Na und? In Atlanta landen tagtäglich Hunderte von Flugzeugen, wenn nicht sogar Tausende.«
    »Stimmt.« Charles begann, die Schachfiguren in das Elfenbeinkästchen zu legen, das er stets bei sich
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