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Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 157 - Invasionsstufe Eins (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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    S.C.S.C. STERNENFAUST, im Erd-Orbit, 4. Februar 2272
     
    Dr. Ashkono Tregarde, leitender Mediziner der STERNENFAUST, war einigermaßen fassungslos. Es war nicht nur so, dass der Leichnam Jan Theodopolos’, den er vor sich auf dem Untersuchungstisch hatte, exakt so, wie der fremde Besucher aussah. Es beeindruckte Ash noch nicht einmal, dass der Fremde eine völlig übereinstimmende DNA-Struktur aufwies. Schließlich waren die theoretischen Grundlagen des Klonens seit Jahrhunderten ein alter Hut.
    Doch der Fremde war nicht etwa nur ein Klon der Leiche. Er war vollkommen identisch .
    Erneut setzte Ash den Medoscanner an und zeichnete die DNA-Struktur auf. Abermals startete er den Komparations-Algorithmus – und kam zu demselben Ergebnis. Der sich als Jan Theodopolos ausgebende Besucher war in jeder Hinsicht mit jenem verstorbenen Jan Theodopolos identisch, der hier auf dem Tisch lag. Er hatte die exakt gleichen Fingerabdrücke, Leberflecken und Muttermale. Die Irismuster glichen sich. Die Telomere an den Chromosomenenden waren gleich lang. Der Anteil von Körperfett und Muskulatur war fast bis aufs Gramm identisch.
    Ash schüttelt ungläubig den Kopf. Hätte Shamar al Khaled, der neue Chef der Galaktischen Abwehr, auch nur die leiseste Ahnung von der Brisanz dieser Angelegenheit gehabt, er hätte sich nicht so lange bitten lassen, den Leichnam Theodopolos’ für die Untersuchung freizugeben.
    Al Khaled war gestern vom GalAb-Hauptquartier auf dem Merkur abgeflogen und eine gute halbe Stunde später in New York gelandet. Vom Krisenstab, den Ratspräsident Vincent Taglieri einberufen hatte, war er sehnsüchtig erwartet worden, denn das Problem , dem sich die Erde seit drei Tagen ausgesetzt sah, erforderte sämtliche Möglichkeiten der Aufklärung.
    Dieses Problem hatte einen Namen: Sol X.
    Am 1. Februar 2272 war von einem Moment zum anderen ein terrestrischer Planet im Sonnensystem erschienen, der exakt dieselbe Größe, Dichte und Orbitalgeschwindigkeit wie die Erde hatte. Und nicht nur das – er lief auch auf derselben Umlaufbahn und befand sich in ständiger Konjunktion zur Sonne, sodass er von der Erde aus niemals sichtbar war. Diese Gegenerde war von den Menschen Sol X genannt worden – ihre Bewohner aber besaßen einen eigenen Namen für den zehnten Planeten des Sonnensystems: Makato Zan.
    Ash hatte an Bord der STERNENFAUST nahezu Unglaubliches erlebt. Gestern war ein morgensternförmiges Schiff von Makato Zan gestartet und hatte einen Behälter freigesetzt. In ihm befand sich ein Mensch, der sich als Jan Theodopolos vorstellte. Doch Jan Theodopolos hatte zusammen mit seinem Kollegen Alwin Hilleboe einen Gleiterunfall beim Auftauchen von Makato Zan gehabt, der ihn das Leben kostete. Daran gab es keinen Zweifel, denn, wie sich herausgestellte, wurde die Leiche des 3-D-Filmers Theodopolos in der GalAb-Dependance in New York aufbewahrt. Es war Ash nicht leicht gefallen, an sie heranzukommen. Tatsächlich hatte Commodore Dana Frost, die Kommandantin der STERNENFAUST, den Ratspräsidenten Vincent Taglieri einspannen müssen, damit GalAb-Chef al Khaled endlich veranlasste, den Leichnam mit einem Shuttle zur STERNENFAUST zu bringen.
    Ich habe einen toten und einen lebendigen Jan Theodopolos hier an Bord der STERNENFAUST , dachte Ash jetzt. Sie sind identisch, und das bezieht sich bei Weitem nicht nur auf das epigenetische Profil. Ich werde die Neuronal-Struktur vergleichen, das wird Aufschluss bringen …
    Ash betätigte eine Sensortaste und die Liege glitt zur Hälfte in ein tunnelförmiges Gerät. Kopf und Oberkörper des Leichnams verschwanden darin.
    Jan Theodopolos ist zwar seit drei Tagen tot, doch die Kühlmaßnahmen in der New Yorker GalAb-Zentrale sollten eine Desintegration des neuronalen Gewebes verhindert haben , dachte Ash.
    Er aktivierte den Neuronal-Scanner. Der Abtast-Vorgang würde einige Minuten dauern. Hierbei wurde im Mikrometerbereich Schicht um Schicht des Gehirns gescannt, sodass Hunderte von Layern entstanden. Eine ebensolche Abtastung hatte er wenige Stunden zuvor beim lebenden Jan Theodopolos durchgeführt, nicht ohne einiges an Überzeugungsarbeit geleistet zu haben – der Mann besaß eine renitente Ader.
    Ash legte die Hände auf den Rücken und trat an das längliche Fenster mit den abgerundeten Ecken heran. In etwa 3000 Metern Entfernung schwebte die Orbitalstation SCB003 im geostationären Orbit – so wie die STERNENFAUST auch. SCB003 war ein fünfhundert Meter durchmessendes
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