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Todessphaere

Todessphaere

Titel: Todessphaere
Autoren: Thomas Rabenstein , Volker Ferkau
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dann, wenn sie mir das Leben retten. Aber in diesem Fall geht mir das Ganze eine Spur zu weit.«
    Svea nickte verbissen und blickte kurz zu Gordon. »Ich glaube wir sind alle derselben Meinung. Ein paar Ereignisse am Verlauf dieser Mission wirken äußerst irreal.«
    »Das ist noch milde ausgedrückt«, stimmte Dimitrij zu. »Wo habt ihr den neuen Verteiler gefunden?«
    »Draußen im Sand«, entgegnete Svea mit monotoner Stimme.
    »War eine rote Schleife um die Box?«, fragte Dimitrij trocken, doch keinem war zum Lachen zumute. »Ihr müsst verstehen, das Aggregat ist in ein gepanzertes Chassis eingelassen. Das Hüllenmaterial um diese Stelle ist verstärkt. Eine doppelwandige Zellenstruktur umgibt das Ganze und ist mit aufpralldämpfendem Material zwischengefüllt ...«
    »Was willst du uns sagen?«, unterbrach ihn Min nervös.
    »Ganz einfach«, entgegnete Dimitrij. »Die Wahrscheinlichkeit, dass genau an dieser Stelle ein Meteorit die Schiffshülle durchschlägt und im Aggregat stecken bleibt, ist genauso gering, wie ...«
    »... wie ein Ersatzteil im Wüstensand zu finden, das es eigentlich gar nicht geben dürfte«, vollendete Svea und blickte Dimitrij direkt in die Augen. »Ich bin zu hundert Prozent bei dir! Aber jetzt interessiert nur eine Frage. Kannst du das Teil ersetzen?«
    »Wie ich dir sagte, es wurde noch niemals versucht«, entgegnete der Russe unsicher. »Auf einen Punkt möchte ich dennoch hinweisen, denn an dieser Stelle verliert mich die Realität vollkommen.«
    Svea nickte ihm zu. »Was noch?«
    »Ihr habt gerade gesehen, wie ich die Meteorfragmente geborgen habe? Vielleicht kann mir jemand sagen, wie der Meteor im Aggregat seine Zerstörungskraft entfalten konnte, wenn da gar kein Loch in der Schiffshülle zu sehen ist?«
    Dimitrij Blinow leuchtete mit einer Sonde in die dunkle Nische hinein und alle konnten sehen, dass der Schiffsrumpf unversehrt war.
    »Ich bin für so etwas nicht ausgebildet worden«, flüsterte Min nervös. »Ist das hier nur ein Traum? Das wäre die einzige logische Erklärung für dieses Mysterium.«
    »Lass uns wenigstens bei der korrekten Bezeichnung bleiben - es ist ein Alptraum!«, entgegnete Svea. Die Kommandantin horchte plötzlich auf, als ein unangenehmes Belastungsgeräusch im Schiff erklang. Es hörte sich an wie das Ziehen und Verdrehen von Stahlträgern. Dimitrijs abgelegte Sonde rollte davon und verschwand unter einer Maschinenanlage.
    »Um bei dem Begriff Alptraum zu bleiben«, sagte Gordon. »Seht auf die Armaturen. Egal, was wir errechnet haben, es stimmt nicht mehr. Uns geht der Sauerstoff aus. Offensichtlich haben wir mehr davon verloren, als wir vermuteten. Die Hüllenrisse waren dominierender, als wir dachten. Wir haben noch für knapp eine Stunde Sauerstoff, und auch nur, wenn wir die Atemmasken aufbehalten.«
    Dimitrij fuhr herum. »Was sagt du da?«
    »Du hast fünfzig Minuten Zeit für den Wechsel, mein russischer Freund. Den Rest der Zeit brauchen wir für den Start und für den Wiedereinsatz des Sauerstoffaggregats«, sagte Gordon kalt. Er trug eine neue Uniform, und unter seiner Brille funkelte die kleine Atemmaske.
    »Das funktioniert nicht.«
    »Du schaffst das, Mann.«
    Dimitrij knurrte wie ein bissiger Hund.
    »Das Schiff hat sich um ein paar Grad geneigt«, flüsterte Min mit düsterer Vorahnung.
    »Der Sand, auf dem die Phoenix liegt, gerät in Bewegung«, erkannte Svea richtig und mahnte Dimitrij zur Eile. »Wir haben eine Kettenreaktion ausgelöst! Setze den Verteiler ein und ignoriere die Rahmenbedingungen! Uns bleibt genügend Zeit die Sache aufzuarbeiten, wenn wir diesen verdammten Planeten wieder verlassen haben.«
    »Ein paar Millionen Schnittstellen, mikroskopische Anbindungen und ein hochempfindliches Aggregat, welches ich versuchen muss, mit einer einfachen Hebevorrichtung und Augenmaß einzusetzen«, lachte Dimitrij rau. »Um es kurz zu machen. Ich garantiere für gar nichts.«

Das Buch verkehrt herum

    Der Spezialist für Triebwerkstechnik machte sich an die Arbeit.
    Svea registrierte so professionell, wie es ihr unter diesen Umständen möglich war, die ablaufende Zeit, die ihr Leben aufbrauchte, Sekunde für Sekunde.
    Als verfügten diese über einen grausigen Schatten, bewegte sich der Sand nicht nur auf die Phoenix zu, sondern das Raumschiff begann zu beben, was Dimitrij Blinow die Arbeit nicht erleichterte. Er fluchte, wenn das Handwerkzeug abrutschte.
    Ein paar Millionen Schnittstellen, mikroskopische Anbindungen!
    Dieser
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