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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)
Autoren: Andrew Peterson
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zerschossenen Feldstecher nach zu urteilen, war Leonard auf den Trick hereingefallen.
    General Mansfield blickte Harvey über die Schulter, sah die Attrappe und flüsterte: »Ich werd verrückt.«
    Die beiden Angelschnüre verliefen den Baumstamm entlang in südwestlicher Richtung. Harvey folgte ihnen, wobei er immer wieder über tote Äste klettern oder unter ihnen hindurchkriechen musste. Schließlich sah er ein Bein samt dazugehörigem Kampfstiefel hinter einem Felsen hervorragen sowie jede Menge Blut.
    Nein! Um Gottes willen, nein!
    Harvey kämpfte sich durch das Gestrüpp und rannte das letzte Stück.
    Sein langjähriger Freund lag reglos am Fuß eines riesigen Wurzelballens. Zwei blutige Knochensplitter traten durch das Material seiner Tarnhose gleich unterhalb des Knies hervor. Sowohl das Hosenbein als auch der rechte Hemdsärmel und der obere Teil seines Hemdes waren blutgetränkt.
    »Ach du Scheiße, Nathan.« Er bückte sich und hielt Nathans Kopf in beiden Händen. »Du darfst nicht tot sein. Das darfst du nicht.«
    Nathan sprach mit geschlossenen Augen. »Harv, was zum Teufel machst du da? General Mansfield bekommt einen völlig falschen Eindruck von uns.«
    »Verdammt, Nate, du hast mir einen ganz schönen Schreck eingejagt.«
    »Ich fühle mich hundeelend.«
    »So siehst du auch aus.«
    »Alles in Ordnung mit Grangeland?«
    »Ja, sie wird es überleben. Du hattest recht. Sie ist verdammt zäh.«
    Nathan hob langsam den linken Arm und sah auf die Uhr. Dann ließ er ihn wieder fallen. »Du bist zu früh dran.«
    »Dann verklag mich doch.«
    »Hab ich Leonard erwischt?«
    »Ja, das hast du.«
    Nathan brachte ein Lächeln zustande. »Dann ist also alles vorbei?«
    »Ja.«

KAPITEL 31
    Nathan McBride und Special Agent Grangeland lagen in ihrem gemeinsamen Krankenhauszimmer in Great Falls, Montana, und hatten es irgendwann satt, die TV-Nachrichten anzusehen.
    FBI-Direktor Lansing bekam seine Schlagzeilen, wie Nathan es ihm versprochen hatte. Die zwei Männer, die den Spitzenplatz in seiner Liste der meistgesuchten Verbrecher Amerikas eingenommen hatten, waren nun tot. Diesen Erfolg verdankte er dem unermüdlichen Einsatz seiner gut ausgebildeten Agenten, allen voran Special Agent Mary F. Grangeland. Im Augenblick erholte sich die FBI-Agentin von den Folgen einer Schusswunde, die sie bei ihrem Einsatz gegen die Bridgestones in einer abgelegenen Gegend im Westen Montanas abbekommen hatte. Jeder Fernsehkanal berichtete darüber. Darüber hinaus gelang dem FBI die Sicherstellung von drei Millionen Dollar Bargeld und des vermissten Semtex.
    Grangeland hatte darauf bestanden, ein Zimmer mit Nathan zu teilen, obwohl es gegen die Krankenhausregeln verstieß, männliche und weibliche Patienten zusammen unterzubringen. Sie scherte sich nicht um diese Vorschrift und ließ sich nicht abwimmeln.
    Nach ihrer Einlieferung in die Notaufnahme hatte Grangeland sich einer Notoperation unterzogen, bei der die Ärzte eine geplatzte Gallenblase entfernten und einen Leberriss behandelten. Die schusssichere Weste hatte zwar die kinetische Energie des Geschossesabsorbiert, aber Leonards Kugel war durchgedrungen und hatte Herz und Lunge um weniger als fünf Zentimeter verfehlt. Obwohl sie jetzt an Geräte angeschlossen war, die sämtliche Körperfunktionen überwachten, wirkte Grangeland nach außen hin gut gelaunt. Nathan wusste jedoch, dass es hinter der Fassade anders aussah. Diese Ortega-Geschichte hatte ein weiteres Opfer gefordert – eines, das überlebt hatte, aber eben dennoch ein Opfer.
    Die Verletzung an Nathans Oberarm erwies sich als relativ harmlos, nicht jedoch sein Schien- und Wadenbeinbruch – der Grund, warum man ihn nicht gleich am nächsten Tag entlassen hatte. Abgesehen davon wollte er solange bleiben, bis Grangeland wieder auf die Beine kam.
    »Ich finde es irgendwie witzig«, sagte Nathan zu ihr, »dass ich erst jetzt Ihren Vornamen erfahren habe.«
    »Sie haben mich ja nie gefragt. Übrigens, mir kam gerade ein schrecklicher Gedanke.«
    »Woran?«, fragte Nathan.
    »Kannte James Ortega die Wahrheit, als er sich bei ›Echo der Freiheit‹ einschleusen ließ, oder hat er sie erst während seiner Folter erfahren?«
    Nathan sah zu Harv hinüber. »Ich hoffe, er wusste es bereits vorher. Stellen Sie sich vor, wie schlimm es sein muss, die Wahrheit unter solchen Umständen zu erfahren.«
    »Ich will gar nicht daran denken«, sagte sie.
    »Ich hege keinen Groll gegen Frank Ortega und Lansing«, sagte Nathan
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