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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)
Autoren: Andrew Peterson
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Verdammt, höchstenszweihundert Meter trennten ihn von drei Millionen Dollar Bargeld. Er musste es nur ausgraben. McBride würde natürlich die Felsnadel im Auge behalten. Die Frage war nur, von wo aus? Er verfluchte Ernie im Stillen dafür, dass er McBride hierhergebracht hatte. Da er an das Geld nur herankam, wenn McBride tot war, blieben ihm nicht viele Optionen offen. Vielleicht sollte er die Sache anders angehen. Was konnte es schaden? Ja, es könnte sogar klappen.
    Er nahm das Funkgerät und drückte die Ruftaste. »McBride, kannst du mich hören?«
    Nichts. Keine Antwort.
    »McBride?«
    »Ich hab gerade zu tun.«
    »Ich bin bereit, das Geld mit dir zu teilen. Halbe-halbe.«
    »Kein Interesse.«
    »Jetzt tu doch nicht so. Du kannst doch sicher eineinhalb Millionen gebrauchen, noch dazu steuerfrei. Mein letztes Angebot. Ich teile es mit dir, fifty-fifty.«
    »Kein Interesse.«
    »Tut mir leid, das zu hören.«
    »Sicher tut es das.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein, dich zu töten, McBride.«
    »Los, versuch es. Zweimal hast du ja schon danebengeschossen. Warum probierst du’s nicht mit dem Hut-Trick?«
    »Du kannst nichts als Sprüche klopfen.« Leonard schaltete das Funkgerät aus und befestigte es an seinem Gürtel.
    Um auf Nummer sicher zu gehen, ließ er seinen Blick über seine Kampfuniform gleiten, fand jedoch nichts Auffälliges oder Glänzendes, das ihn verraten könnte. Dann suchte er langsam mit dem Zielfernrohr das Nordufer des Flussbetts ab. Falls McBride sich dort unten aufhielt, würde er sich irgendwo im Gebüsch verstecken. Das Problem war nur, dass es eine Menge davon gab. Außerdem machte der Ghillie-Anzug ihn nahezu unsichtbar. Wenn McBride die Wahrheit gesagt hatte – und Leonard hatte keinen Grund, daran zu zweifeln –, lief ihm in der Tat die Zeitdavon. Falls er seinen Gegner nicht in den nächsten zwanzig Minuten fand, musste er verschwinden und das Geld zurücklassen. Er schwor sich, in diesem Fall McBride und seinen verdammten Partner zu töten. Zwar nicht in den nächsten zwei Wochen, zwei Jahren, vielleicht auch nicht in zehn, aber irgendwann würde McBride dafür büßen müssen, dass er ihn um sein Geld gebracht hatte.
    Als Leonard das Zielfernrohr über eine Stelle gleiten ließ, wo das Gestrüpp besonders dicht war, hörte er plötzlich zwei schnell aufeinanderfolgende Pistolenschüsse. Sofort konzentrierte er sich auf die nähere Umgebung, aus der die Schüsse kamen. »Was ist los, McBride?«, flüsterte er. »Ist deine Miezekatze wieder da?«
    Ein paar Sekunden später bewegte sich ein Busch, als hätte jemand dagegengestoßen. Da! Noch zwei Schüsse tief aus dem Gestrüpp, deren Echo gleich darauf durch die Schlucht hallte. Kein Gewehr, sondern eindeutig eine Pistole. Leonard hatte das Mündungsfeuer gesehen und wusste daher genau, wo die Schüsse herkamen.
    »Jetzt hab ich dich, McBride.« Als er mit dem Gewehr zielte, sah er den oberen Teil einer Pistole auf einem umgestürzten Baumstamm. Als Nächstes zeigte sein Gegner sich – ein Geschenk des Himmels. Die Kapuze eines Ghillie-Anzugs erhob sich langsam hinter dem Baumstamm, wie ein Geist, der aus einem Grab schwebt. Im dunklen Sehschlitz der Kapuze sah er die doppelten Gläser eines Feldstechers glänzen.
    Er justierte die Höhenverstellung an seinem Zielfernrohr einen Klick nach oben und atmete tief durch. Dann platzierte er das Fadenkreuz genau zwischen die Gläser des Feldstechers und krümmte grinsend den Finger am Abzug.

    Der Überschallknall kündigte das Eintreffen der Kugel an. Eigentlich hätte Nathan das Mündungsfeuer sehen müssen. Er hatte fest damit gerechnet, dass Leonard sich an der Stelle befand, der erden Namen
Auflage
gegeben hatte, aber da hatte er sich eindeutig getäuscht. Er hatte die lange Kalksteinplatte fast pausenlos im Auge behalten. Nichts. Keinerlei Bewegung. Kein Mündungsfeuer. Wenn Leonard sich wirklich hinter dieser flachen Felsformation versteckt hätte, hätte dort das Mündungsfeuer aufblitzen müssen. Nathan schwenkte sein Gewehr nach Osten in Richtung Felsnadel und warf einen Blick auf die zweite Wahl,
Felsen
.
    Jetzt hab ich dich.
    Nicht weit vom linken Rand der sandigen Mulde kauerte Leonard hinter einem Strauch und lud sein Gewehr durch. Nur sein Kopf und seine Schultern lugten hervor. Nathan justierte die Höhenverstellung um einen Klick nach unten und zielte.

    Plötzlich fiel es Leonard wie Schuppen von den Augen. Die Erkenntnis traf ihn mit voller Wucht. Wenn
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