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Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)

Titel: Todesschuss - Ein Nathan-McBride-Thriller (German Edition)
Autoren: Andrew Peterson
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Wurzelgeflecht ragte fast senkrecht aus dem Sand empor, während der fast eineinhalb Meter dicke Baumstamm mit großen Ästen in einem 45-Grad-Winkel vom Ufer wegzeigte.
    Nathan musterte den Baum sorgfältig, während ein Plan in seinem Kopf Gestalt annahm.
    Er kroch zu dem umgestürzten Stamm, legte den Rucksack ab und entledigte sich seines Ghillie-Anzugs. Da die Bäume unmittelbar um die Eiche herum bestenfalls nur spärliche Deckung boten, bewegte er sich langsam und vorsichtig, damit Leonard, falls dieser ihn beobachtete, nichts merkte. Er legte das Gewehr an und suchte durch das Zielfernrohr langsam den Canyonrand von Westen nach Osten ab, bis er die Felsnadel erreichte. Nichts, rein gar nichts. Keine Bewegung. War Leonard wirklich dort oben? Wenn ja, wo genau? Würde er sein Versteck an einem nahe liegenden Ort wählen, zum Beispiel einer tiefen Felsspalte, die im Schatten lag? Wohl kaum. Als erfahrener Army Ranger würde er solche vorhersehbaren Stellen meiden und stattdessen einen Fleck mit spärlicher Deckung wählen, an dem man ihn nie vermuten würde. Aber eins stand fest: Er würde sich einen Ort suchen, von dem er sich nach dem Schießen schnell zurückziehen konnte.
    Okay
, dachte Nathan,
dann überlegen wir uns mal Namen für die vier wahrscheinlichsten Schützenverstecke.
Er fing mit der Stelle an, die der Felsnadel am nächsten lag, eine lange, sandige und schüsselförmige Vertiefung, die von niedrigen Felsvorsprüngen aus Kalkstein eingefasst wurde. Diesen Platz nannte er
Felsen
. Weiter westlich befand sich eine im Schatten liegende Spalte, vor der ein zehn Meter langer, umgestürzter Felsbrocken lag. Auch dieser Ort würde sich als Versteck eignen, da der etwa ein Meter hohe Fels eine gute Auflage für den Gewehrlauf bot. Er gab ihm daher den Namen
Auflage.
Als Nächstes fiel ihm eine Stelle auf, wo ein Gesteinsbrocken aus einem verwitterten Kalksteinfelsen herausgebrochen war und eine Lücke in Form einer Kaffeetasse hinterlassen hatte. Er nannte sie der Einfachheit halber
Kaffee
. Und schließlich war da noch ein schiefer Felsbrocken, der gegen eine Wand lehnte und mit ihr zusammen ein Dreieck bildete, dessen Inneres im Schatten lag. Dieses Versteck nannte er
Schatten
.
    Schatten
schied für Nathan als möglicher Hinterhalt weitgehend aus, da man von dort aus nur einen begrenzten Schussradiushatte. Wenn Leonard diesen Ort wählte, wäre fast der halbe Canyon außer Reichweite seines Gewehrs. Außerdem konnte er sich von dort aus nicht leicht zurückziehen, da die Stelle nicht am oberen Rand des Canyons lag.
    Sorgfältig studierte er jedes dieser potenziellen Verstecke durch sein Zielfernrohr.
Felsen. Auflage. Kaffee. Schatten. Auflage
erschien ihm als die beste Wahl. Neben seiner Länge von fast zehn Metern bot dieses Versteck die beste Rückzugsmöglichkeit.
Felsen
und
Kaffee
kamen an zweiter und dritter Stelle, während
Schatten
die am wenigsten wahrscheinliche Wahl war.
    Jetzt musste er eine Stelle finden, die man von jedem dieser vier Plätze aus sehen konnte. Er robbte um den umgestürzten Baumstamm herum und blickte an verschiedenen Stellen über den Rand hinweg nach oben. Fünf Minuten später hatte er den für seine Zwecke idealen Platz entdeckt. Ein größerer Ast zweigte dort von dem Baumstamm ab. Von hier aus konnte er nicht nur alle vier potenziellen Verstecke sehen, sondern auch einen großen Abschnitt des südlichen Canyonrandes in der Nähe der Felsnadel. Das war wichtig für den Fall, dass Leonard ein anderes Versteck als die von Nathan identifizierten Möglichkeiten wählte.
    Perfekt.
    Er ignorierte den blutgetränkten Ärmel, kroch zurück zu der Stelle, an der er den Ghillie-Anzug und den Rucksack gelassen hatte, und holte die Spule mit der fünfzehn Meter langen Angelschnur hervor. Dann kehrte er zu der Stelle mit dem Ast zurück, den Rucksack und Ghillie-Anzug hinter sich herziehend. Dort angekommen, suchte er nach einem Stück Holz, das etwa einen Meter lang und fünf Zentimeter dick war. Als er gefunden hatte, was er suchte, zog er Harvs Predator-Messer aus der Knöchelscheide und trennte den Ast von dem umgestürzten Baumstamm ab.
    Anschließend schnitt er ein fünfzehn Zentimeter langes Stück ab und schnitzte in die Mitte eine Kerbe. Dasselbe machte er mit dem längeren Stück. Dann fügte er die beiden Holzstücke an den Kerben zusammen und wickelte Angelschnur darum. Jetzt hatte er ein primitives Kreuz.
    Als Nächstes band er ein Stück Schnur um den Griff seiner
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