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Todesrennen

Todesrennen

Titel: Todesrennen
Autoren: Cussler
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Wagen das Depot erreichte, explodierte er mit lautem Donner und einer grellen Stichflamme. Die Druckwelle erwischte die Detektive und schleuderte sie durch die Schwingtüren und das Schaufenster des nächsten Saloons.
    Isaac Bell raffte sich auf und rannte auf die Straße zurück. Flammen schlugen aus dem Zeitungslager. Die Wagen waren auf die Seite geworfen worden, und ihre Pferde stolperten auf zerschmetterten Beinen umher. Die Straße war voller Glasscherben und brennendem Papier. Bell schaute zu den Zeitungsjungen hinüber. Drei von ihnen kauerten in einem Hauseingang, die Gesichter bleich vor Schreck. Drei andere lagen leblos auf dem Gehsteig. Der erste, neben dem er niederkniete, war Wally Laughlin.
    COME JOSEPHINE, IN MY FLYING MACHINE
    von ALFRED BRYAN & FRED FISCHER
     
    Oh! Say! Let us fly, dear
    Where, kid? To the sky, dear
    Oh you flying machine
    Jump in, Miss Josephine
    Ship ahoy! Oh joy, what a feeling
    Where, boy? In the ceiling
    Ho, high, hoopla we fly
    To the sky so high
     
    Come Josephine, in my flying machine, Going up, she goes! Up she goes!
    Balance yourself like a bird on a beam
    In the air she goes! There she goes!
    Up, up, a little bit higher
    Oh! My! The moon is on fire
    Come Josephine, in my flying machine,
    Going up, all on, good-bye!

Buch eins

»Come Josephine, in my flying machine«

1
ADIRONDACK MOUNTAINS, UPPER NEW YORK STATE 1909
    Mrs. Josephine Josephs Frost – eine zierliche junge Frau mit rosigen Wangen und vorwitzig burschikosem Auftreten, mit zupackenden kräftigen Händen, die an Landarbeit gewöhnt waren, und lebhaften haselnussbraunen Augen – lenkte ihren Celere-Twin-Pusher-Doppeldecker in achthundert Fuß Höhe über die dunkel bewaldeten Hügel der Ländereien ihres Mannes in den Adirondacks. Vorn sitzend, in einem niedrigen Korbsessel im Freien, trug sie zum Schutz gegen den eisigen Gegenwind einen gefütterten Mantel und eine Reithose, einen Lederhelm sowie Wollschal, Handschuhe, Schutzbrille und Stiefel. Der Motor brummte hinter ihr eine stetige Melodie, untermalt von dem Ragtime-Klappern, das die Antriebsketten der rotierenden Propeller verursachten.
    Ihre Flugmaschine war ein leichtes Gitterwerk aus Holz und Bambus, das mit Draht zusammengehalten wurde und mit Stoff bespannt war. Die gesamte Konstruktion wog zwar weniger als eintausend Pfund, war jedoch weitaus stabiler, als ihr Aussehen vermuten ließ. Aber nicht so stark wie die heftigen Aufwinde, die die Felswände und tiefen Schluchten in die Atmosphäre schleuderten. Aufwärtsrauschende Luftsäulen würden sie auf den Rücken drehen, wenn sie es zuließ. Luftlöcher würden sie verschlucken.
    Eine Windböe schlich sich von hinten an sie heran und schnappte die Luft weg, die ihre Tragflächen bis eben gestützt hatte.
    Wie ein Amboss stürzte der Doppeldecker ab.
    Josephines ausgelassenes Grinsen reichte von Ohr zu Ohr.
    Sie drückte das Höhenruder nach unten. Die Maschine nickte abwärts, wodurch sich ihre Fluggeschwindigkeit erhöhte, und Josephine spürte sofort, wie die Luft unter den Tragflächen sie und ihre Maschine wieder in eine sichere horizontale Lage brachte.
    »Gut gemacht, Elsie!«
    Flugmaschinen blieben oben, indem sie Luft nach unten drückten. Das hatte sie bereits herausgefunden, als sie das erste Mal den festen Boden verlassen hatte. Luft war stark. Geschwindigkeit machte sie noch stärker. Und je besser die Maschine war, desto größer wurde ihr Wunsch zu fliegen. Diese »Elsie« war schon ihr dritter Flugapparat, aber ganz gewiss nicht der letzte.
    Die Leute nannten sie wegen ihrer Neigung zum Fliegen mutig, aber sie selbst sah sich keineswegs so. In der Luft fühlte sie sich lediglich vollkommen zu Hause, mehr zu Hause als unten auf dem festen Boden, wo sich die Dinge nicht immer auf die Art und Weise entwickelten, die sie sich erhoffte. Hier oben wusste sie, was sie tun musste. Und, was noch besser war, sie wusste, was geschähe, wenn sie es nicht tat.
    Ihre Augen waren überall. Sie blickte voraus auf die blauen Berge am Horizont, dann wiederholt nach oben auf das Dosenbarometer, das sie an der oberen Tragfläche befestigt hatte, um ihre jeweilige Flughöhe feststellen zu können, und nach unten auf den Öldruckmesser, der sich zwischen ihren Beinen befand. Außerdem hielt sie ständig Ausschau nach Lichtungen in dem dichten Wald unter ihr, die groß genug waren, um dort zu landen, falls ihr Motor plötzlich streiken sollte. Sie hatte sich eine Damenanhängeuhr auf den Ärmel genäht,
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