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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live
Autoren: Stephen Booth
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in diesem Land. Ich glaube, sie sehnte sich nach irgendeiner Art von Kontakt.«
    »Dann hat sie aber für eine kurze Unterhaltung bei einer Tasse Tee eine Menge riskiert, oder etwa nicht?«, sagte Fry ungläubig.
    Lowther schüttelte den Kopf. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine, für Miss Shepherd ist dabei nicht viel herausgesprungen, oder? Sie hatte sich so viel Mühe gegeben, um eine neue Identität anzunehmen, und hat sich völlig zurückgezogen, alles aus Sorge um ihre Sicherheit. Warum hätte sie all das für eine Stunde mit Ihnen in einer Teestube in Matlock Bath aufs Spiel setzen sollen?«
    »Das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Ich weiß nur, das sie uns gefragt hat und wir zugesagt haben.«

    Fry beobachtete ihn und wartete darauf, dass er noch mehr sagte, doch er schwieg. Dann warf sie seiner Frau einen Blick zu und sah, dass sich auf ihrem Gesicht ein besorgter Ausdruck breitgemacht hatte, ein grauer Schleier der Verzweiflung.
    »Es war unsere Schuld, nicht wahr?«, sagte sie.
    »Verzeihung, Mrs. Lowther? Würden Sie das bitte noch einmal wiederholen?«
    »Rose ist wegen uns gestorben. Wir sind für ihren Tod verantwortlich, habe ich recht?«
    »Na ja, so würde ich das nicht sagen.«
    Mrs. Lowther schüttelte den Kopf, um ihren Widerspruch abzutun.
    »Die Leute, mit denen sie sich in Bulgarien eingelassen hat, müssen gekommen sein, um nach ihr zu suchen und sie zu töten. Dieselben Leute, die auch das Paar in Bulgarien erschossen haben. Und wir waren schuld daran, dass sie sie gefunden haben.«
    »Tatsächlich? Meinen Sie?«
    Lowther stimmte dem, was seine Frau gesagt hatte, mit einem Nicken zu und seufzte tief. Anscheinend glaubte er, doch einen Ausweg zu sehen.
    »So ergibt das alles einen Sinn«, sagte er. »Genauso ist es passiert, nicht wahr? Das zeigt doch nur, welch schreckliche Konsequenzen die harmlosesten Absichten haben können. Ich bin nur froh, dass Lindsay das nie erfahren hat.«
    Fry spürte körperlichen Abscheu gegen seinen frömmlerischen Gesichtsausdruck in sich aufwallen. Sie sah, wie er sich plötzlich entspannte, in dem selbstgefälligen Glauben, dass sich alles in Wohlgefallen auflösen und er mit dem, was er getan hatte, davonkommen werde.
    »Nein, Mr. Lowther«, sagte sie, »so sehen wir das nicht. Und Ihr ehemaliger Mitarbeiter Tony Donnelly sagt auch etwas anderes.«

    Lowther starrte sie nur an und schüttelte langsam den Kopf.
    Fry beugte sich vor, sprach leise mit ihm und sah ihm dabei fest in die Augen. Überall um sie herum prasselte der Regen gegen die Scheiben, doch sie wusste, dass er sie sehr gut hören konnte.
    »Und das war auch nicht der Grund, warum Ihr Sohn sich umgebracht hat. Habe ich recht, Mr. Lowther?«
    Das war die Kugel, auf die er wartete. Sie traf ihn genau zwischen die Augen.

39
     
     
     
     
    F ry hatte sich eine neue Packung Paracetamol gekauft, die sie sicherheitshalber in der Hosentasche aufbewahrte. Nach dem Gespräch mit Henry Lowther fischte sie die Packung heraus und stellte fest, dass noch ein paar Tabletten übrig waren. Sie hatte gerade zwei mit einem Glas Wasser genommen, als ihr Telefon klingelte.
    » Alo . Hier ist Georgi Kotsev.«
    »Hallo, Georgi. Sehen wir Sie heute?«
    »Tut mir leid, Diane, aber mein Chef hat mich zurückbeordert. Ich wäre gerne noch ein bisschen länger geblieben, aber die Pflicht in Pleven ruft.«
    »Wann fliegen Sie zurück?«
    »Heute Vormittag geht ein Flug, in drei Stunden. Lufthansa. Da kann man nichts machen.«
    »Soll ich Sie zum Flughafen bringen?«
    »Ich habe die Erlaubnis, mir ein Taxi zu nehmen. Mein Ministerium bezahlt, also wie könnte ich da ablehnen? Es wird jeden Moment hier sein.«
    »Schade, dass wir uns nicht ordentlich verabschieden können. Es war sehr interessant, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
    »Nicht wie mit einem von diesen verdammten Zivilen, hm?«
    »Nein, Sie sind nicht wie einer von diesen verdammten Zivilen, Georgi.«
    » Blagodariya . Vielen Dank.«

    »Haben Sie schon gehört, dass wir Henry Lowther wegen des Mordes an Rose Shepherd verhaftet haben?«
    »Ja, das habe ich gehört.«
    »Wir vermuten, dass er Miss Shepherd getötet hat, weil sie versuchte, ihn wegen des Kindes zu erpressen. Leider hatte Mr. Lowther nicht mehr genug Geld, um sie zu bezahlen. Seine Exportgeschäfte liefen nicht mehr gut. Ich nehme an, er ist nicht mit der Zeit gegangen.«
    »Ein schlecht gewähltes Erpressungsopfer«, stellte Kotsev fest. »Wie schade.«
    »Tja, Lowther wollte eben nicht alles
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