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Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live

Titel: Todesnacht - Booth, S: Todesnacht - Scared to Live
Autoren: Stephen Booth
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Geld?«
    »Ich habe für alles bezahlt. Ich wollte Lindsay immer, so gut ich konnte, helfen – finanziell. Ich habe den beiden auch
bei einigen Anschaffungen für ihr Haus unter die Arme gegriffen.«
    »Bei dem Gas-Elektro-Herd, zum Beispiel?«
    »Ja, den wollte Lindsay unbedingt haben. Brian hätte ihn sich niemals leisten können. Aber aus irgendeinem Grund hatte er anscheinend ein Problem damit, meine Hilfe anzunehmen. Das war sehr kurzsichtig von ihm. Ich wollte immer nur das Beste für mein kleines Mädchen.«
    »Und wie sah die Abmachung mit Rose Shepherd genau aus?«
    »Ich habe ihr die Hälfte ihres Honorars im Voraus bezahlt und den Rest, als sie uns das Kind übergab. So lautete die Vereinbarung. Das erschien mir äußerst professionell und war ein Grund mehr, ihr zu vertrauen. Ich habe Miss Shepherd in englischen Pfund bezahlt, da sie es so gewünscht hatte. Ich nehme an, sie hatte das zuvor schon einmal so gemacht.«
    »Sie war sogar ziemlich gut im Geschäft.«
    Lowther wirkte niedergeschlagen. »Sie hat uns gesagt, dass wir uns keine Sorgen zu machen bräuchten, weil sich um Kinder wie Zlatka sowieso niemand kümmern würde. Sie wissen, über welche Kinder ich spreche...«
    »Roma-Kinder«, sagte Fry.
    »Genau. Sie hat gesagt, dass bulgarische Paare keine Roma-Kinder adoptieren möchten. Tja, für uns hat es keine Rolle gespielt, dass sie eine Roma ist. Sie ist ein sehr hübsches Baby. Sie haben sie ja gesehen, oder?«
    »Ja, Sir. Können Sie mir sagen, mit wem Sie im Waisenhaus gesprochen haben?«
    »Ihr Name war Piya. Piya Yotova. Ich hoffe, sie kommt wegen dieser Sache nicht in Schwierigkeiten. Sie hat nur versucht, uns zu helfen.«
    »Piya Yotova ist tot.«
    Die Lowthers starrten sie entsetzt an.
    »Das wussten wir nicht.«

    »Sie wurde erschossen, zusammen mit ihrem Kollegen Dimitar Iliev.«
    Fry machte sich den Schock zunutze, der sich nach diesen Neuigkeiten deutlich auf den Gesichtern der Lowthers abzeichnete.
    »Mr. Lowther, nachdem wir jetzt die Wahrheit über die sogenannte Adoption wissen, würden Sie mir bitte noch einmal erklären, wie es zu Ihrem Treffen mit Rose Shepherd am vergangenen Samstag kam?«
    »Wie ich Ihnen schon gesagt habe, wollte Lindsay sich bei ihr bedanken. Sie wollte Miss Shepherd mitteilen, dass Luanne glücklich ist, dass es ihr gut geht und dass sich die Sache gelohnt hat. Dagegen ist doch nichts einzuwenden, oder? Auch wenn Miss Shepherd es in Bulgarien mit den Vorschriften nicht so ernst genommen hat, war sie eine einfühlsame Person. Man hat gemerkt, dass sie wirklich das Beste für das Kind wollte.«
    »Und Sie haben mit ihr über die E-Mail-Adresse Kontakt aufgenommen, die sie Ihnen in Bulgarien gegeben hatte?«
    »Ja, das habe ich ja gesagt«, stimmte Lowther vorsichtig zu.
    »Und trotzdem haben Sie mir erzählt, Sie hätten keine Möglichkeit gehabt, mit ihr Kontakt aufzunehmen, während Sie dort waren – dass Sie immer warten mussten, bis sie Sie im Hotel anrief.«
    Er zögerte, und Fry merkte, dass sie auf dem richtigen Weg war. Es gab noch mehr, was sie aus ihm herausquetschen konnte.
    »Das ist schon richtig«, sagte er. »Sie hat mir ihre E-Mail-Adresse gegeben, als wir sie in Matlock Bath getroffen haben.«
    »Ich verstehe. Und hat sie Ihnen zufällig gleichzeitig auch ihre Telefonnummer gegeben?«
    »Ja, genau. Damit wir in Zukunft in Verbindung bleiben können.«
    Fry erkannte an seinem starren Blick, dass er keine Ahnung
hatte, ob er das Richtige sagte oder nicht. War die Polizei in der Lage, ihn der Lüge zu überführen, falls er abstritt, Rose Shepherds Telefonnummer zu haben? Armer Mr. Lowther. Er war doch nicht so clever, wie er geglaubt hatte. Er hatte seine Geschichte nicht genau genug vorbereitet.
    »Dann bleibt also die Frage, Sir, wie es Ihnen vor diesem Treffen gelungen ist, mit ihr Kontakt aufzunehmen.«
    »Es war andersherum«, sagte Lowther. »Miss Shepherd hat mit uns Kontakt aufgenommen. Vielleicht haben Sie sich das schon ausgerechnet.«
    »Warum, in aller Welt, hätte sie das tun sollen?«
    Darüber musste Lowther eine Weile nachdenken. Sein benommener Gesichtsausdruck erinnerte Fry an Wayne Abbotts Blender-Theorie. Sie stellte sich vor, dass die Beute genauso dreinblicken würde, wenn sie plötzlich vom Lichtstrahl der Wilderer erfasst wurde und nicht wusste, in welche Richtung sie fliehen solle.
    »Um ehrlich zu sein«, sagte er, »bin ich der Meinung, dass Rose Shepherd einsam war.«
    »Einsam, Sir?«
    »Ja. Sie kannte niemanden
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