Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesmuster

Todesmuster

Titel: Todesmuster
Autoren: Norbert Horst
Vom Netzwerk:
Mann.«
    »Ich hab’s selber gehört, Alter. Der war hier.«
    »Hier passt doch was nicht. Objekt ist sauber.«
    Stille. Im Auto nur der Atem der anderen. Keiner sagt was.
    »Finden die den nicht?« Rebecca, endlich.
    »88/12.« Charlys Stimme, völlig ruhig.
    »88/12.«
    »Mitgehört? Objekt ist sicher. Alles klar.«
    »Der meint uns, also los.«
    Sie gehen eilig zu ihren Autos.
     
    Das Schloss ist kaputt, die Schließzunge verbogen, drinnen Licht in allen Räumen. An den Türen Kollegen, schon wieder entspannte Haltung, einige haben die Waffen weggesteckt. Trotzdem, sehen schon heftig aus mit den Helmen. So direkt nach dem Aufwachen. Der Hundeführer schiebt sich durch an den Leuten vorbei, der Hund zerrt an der Leine, wittert aufmerksam.
    »Ich fang im Parterre an.« Mach das.
    Beckmann, Edda und die anderen kommen nach, verschaffen sich einen Überblick
    Sie sitzt im Morgenmantel auf der Couch im Wohnzimmer, Charly steht mit zwei Kollegen daneben. Ihr Blick schreibt wirre Linien auf den Boden. Die guckt wirklich so, wie ’ne Motte fliegt. Sie sieht herüber, ihre Augen schaffen es bis Kniehöhe, dann wieder zurück.
    »Morgen, Frau Gabriel. Schreck in der Morgenstunde, was? Tut mir Leid, dass Sie das in dieser Form mitmachen müssen, aber wir haben Hinweise, dass Ihr Sohn Birger sich hier bei Ihnen befindet, und den suchen wir.« Der Hund jiffkert in den Ecken, durch den Flur, die Kellertreppe runter.
    Sie schüttelt den Kopf.
    Charly gibt ein Zeichen, in die Küche, er geht vor. Er zeigt stumm auf den alten Steinspülstein, darin zwei Tassen. »Wir sind aber zweimal durch alle Räume«, er flüstert, »alles negativ. Entweder haben wir uns verhört, oder er ist abgehauen, irgendwie.«
    Tja, keine Ahnung, schon merkwürdig.
    »Wenn wir nichts finden, zahl ich für euch die Brötchen nachher.«
    Bewegung im Wohnzimmer, einer der Kollegen zischt durch die Zähne, winkt, zeigt zum Hundeführer. Der geht auf den Hof, der Hund sitzt augenblicklich auf Kommando.
    »Hinten im letzten Kellerraum, da ist was.« Er spricht sehr leise, schirmt mit der Hand das Gesagte ab. »Ich kann dir nicht genau sagen was, aber so wie ich den Hund lese, ist da was. Vor dem Regal an der Stirnwand.«
    Auffordernder Blick von Charly, er geht die Kellertreppe voran, zügig und leise. Am Durchgang zum letzten Kellerraum ein Seki, die Waffe im Anschlag. An der Stirnseite ein Regal mit alten Farbtöpfen, unten ein paar Pinsel. Die Rückwand ist aus Holz. Charly nähert sich von der Seite, an die Wand gepresst, versucht hinter die Rückwand zu sehen. Er lugt rüber, zuckt mit den Schultern, kommt zurück, geht in den ersten Kellerraum.
    »Nichts zu sehen. Ich will mal was probieren.« Gehaucht, kaum zu verstehen. »Hat schon mal geklappt.« Er nestelt eine Kippe unter dem Geschirr vor, steckt sie an, geht wieder leise neben das Regal. Er hält die Zigarette vors Gesicht, wartet, bis der Rauch sich beruhigt. Steigt kerzengerade nach oben. Ganz langsam schiebt er die Hand an den Schlitz zwischen Rückwand und Mauer, einen Zentimeter Abstand. Die Rauchsäule knickt ab, verschwindet lautlos hinter der Rückwand. Er hebt den linken Daumen, schleicht zurück.
    »Jens, Dirk, Tom.« Ins Helmmikro gehaucht. »Auf dem Hof.«
    Die drei kommen, noch zwei andere, stellen sich zusammen.
    » Der Hund hat was gewittert im letzten Raum. Hinter dem Regal ist wahrscheinlich ein Hohlraum.« Er ist selbst über Funk kaum zu verstehen, gestikuliert. »Das ist ein Holzregal, vielleicht von innen irgendwie verriegelt. Wir machen Folgendes: Zwei in Position neben das Regal mit Brechstangen, ich spreche ihn an, dann hebeln wir. Dass wir genügend Licht haben.« Aufmerksame Blicke, sie nicken.
    »Du bleibst am besten im ersten Kellerraum.« Im Vorbeigehen. »Und wie heißt der noch mal?«
    »Angelmeier. Birger Angelmeier.«
    Die anderen laufen zum Wagen, holen das Werkzeug, die Lampen. Lautlose Zielstrebigkeit, sie gleiten die Treppe runter, stellen sich in Position, Waffen im Anschlag. Die beiden kommen von der Seite, setzen die Brechstange an, kaum ein Geräusch. Alles klar.
    »Birger Angelmeier!« Laut, harsch, einschüchternd. »Hier ist die Polizei. Wir wissen, dass Sie dahinter sind. Wir werden jetzt reinkommen!«
    Die beiden rammen die Stemmeisen hinter die Rückwand, hebeln, es hakt, zweiter Versuch, die Rückwand gibt nach, ein Knall, das Regal fällt nach vorn, Klirren, Töpfe rollen. Alles geht sofort in Deckung, Scheinwerfer irren kurz durch den Raum,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher