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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition)
Autoren: Jeff Abbott
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Managertypen aus Langley im Konferenzzimmer und betrachtete skeptisch eine Powerpoint-Darstellung, die drei Tage alt und damit alles andere als aktuell war.
    Verdammt.
    Ich trat ins Konferenzzimmer. »Nicht um zehn?«
    »Um acht. Du bist zwanzig Minuten zu spät«, sagte Brandon mit einem gezwungenen Lächeln.
    »Tut mir leid.«
    Zwei der Typen aus Langley waren älter als ich, und nach ihrem Gesichtsausdruck zu schließen hatten sie bereits starke Zweifel an der Sache. Der Dritte war jünger als ich und hatte schon eine ganze Seite mit Notizen vollgekritzelt. Ein Strebertyp.
    »Wenn Lucy in den Wehen liegt, dann bist du entschuldigt«, sagte Brandon. Er stammte ursprünglich aus South Carolina und hatte seinen schleppenden Tonfall auch im Ausland immer beibehalten.
    »Ein Baby habe ich noch keins«, antwortete ich, »aber dafür eine aktuellere Präsentation. In fünf Minuten wäre ich so weit.«
    Die Typen aus Langley nickten, dann standen sie auf und stellten sich vor. Nachdem wir uns die Hände geschüttelt hatten, gingen sie hinaus, um sich noch etwas von dem schlechten Kaffee zu holen, mit dem amerikanische Regierungsbehörden versorgt wurden. Ich fuhr schon mal den Laptop hoch.
    »Ich mag es nicht, wenn du zu spät kommst, Sam«, sagte Brandon, doch er schien nicht wirklich sauer zu sein.
    »Ich auch nicht, Sir. Tut mir leid.«
    »Hoffentlich hast du gute Neuigkeiten für uns. Diese Jungs sind vom Haushaltsbüro. Sie haben den Verdacht, dass wir hier nur unsere Zeit verschwenden. Beweise ihnen das Gegenteil.«
    Nichts fördert die Konzentration auf eine Aufgabe so sehr wie die Aussicht, dass einem der Job gestrichen wird.
    Als die drei aus Langley mit ihrem schlechten Kaffee zurückkamen, hatte ich das unscharfe Foto auf dem Bildschirm, das ich gesucht hatte. Das volle Gesicht des Mannes war gerötet, die Ohren auffallend klein. Er hatte dunkles lockiges Haar, das etwas zerzaust aussah.
    »Gentlemen. Wir sind Jäger. Unser Wild sind internationale Verbrecherringe, die unbehelligt über Staatsgrenzen hinweg operieren, weil sie in Regierungsbehörden auf der ganzen Welt ihre Finger drin haben.« Ich zeigte auf das Foto. »Stellen Sie sich vor, wir sind Löwen, die Antilopen jagen. Dieser Mann wäre dementsprechend der Schwächste in der Herde. Wir sind ihm auf den Fersen. Er stellt möglicherweise das wichtigste Ziel der CIA dar.«
    »Wer ist er?«, fragte einer der Männer.
    »Er ist mehr oder weniger ein unbeschriebenes Blatt – kein Name, keine gesicherte Nationalität, obwohl wir bestimmte Hinweise bekommen haben, dass es sich um einen Russen handelt. Unserer Meinung nach transferiert er gewaschenes Geld zu diesen globalen kriminellen Netzwerken. Ich nenne ihn den Geldzaren.«
    »Erzähl uns mehr über die Netzwerke, Sam«, forderte mich Brandon auf.
    »Gern. Die Mafia ist ein kriminelles Netzwerk der alten Schule, mit einem Boss an der Spitze und einer Gruppe von Schlägern und Geldwäschern, die für ihn arbeiten. Dagegen sind die neuen Netzwerke hoch spezialisiert. Die einzelnen Teile arbeiten unabhängig voneinander – die Schläger, die für die Sicherheit, Einschüchterung oder gezielten Morde zuständig sind, die Geldwäscher, die Schmuggler. Jeder macht nur einen ganz bestimmten Job, und es können bei jedem Projekt neue Leute eingesetzt werden. Es ist daher viel schwerer, das Netzwerk zu knacken und detaillierte Informationen darüber zu bekommen, wie es als Ganzes funktioniert.«
    »Ich weiß, dass wir seit Längerem bestimmte Netzwerke beobachten, die möglicherweise Verbindungen zu Regierungsbehörden haben«, warf der jüngste der drei Männer ein. »Es gibt da eine kroatische Waffenschieber-Connection, die wir infiltrieren könnten, außerdem den Ling-Schmugglerclan in Holland, das Barnhill-Netzwerk in Edinburgh …«
    Der junge Typ war auf meiner Seite. Ich nahm das als gutes Zeichen. »Die Feds haben es geschafft, die Mafia zu knacken, weil es dort eine strenge Hierarchie gab – die Ganoven auf der unteren Ebene konnten gegen die Bosse aussagen. Aber hier sind die einzigen schwachen Glieder diejenigen Leute, die von einem Netzwerk zum anderen wandern.« Ich tippte auf das hässliche Gesicht des Geldzaren auf dem Bildschirm. »Der ist das Bindeglied zwischen einigen ziemlich üblen Gestalten. Das geht über gewöhnliche Kriminalität hinaus. Diese Leute stellen eine ernste Bedrohung für unsere Verbündeten dar, aber auch für die Vereinigten Staaten selbst. Dieser Mann könnte uns helfen,
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