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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition)
Autoren: Jeff Abbott
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»Würde dir die hier gefallen?«
    Ich sah sie an. »Sie gefällt mir, ja.«
    »Du verstehst mich falsch. Ob du sie gern besitzen würdest? Das Bluecut, und alle anderen Bars, die wir haben. Das Adrenaline in London, den Rode Prins in Amsterdam, die Taverne Chevalier in Brüssel. Wir haben noch viele andere – in Las Vegas, Sydney, Miami, Paris, Moskau, überall auf der Welt. Ich glaube, im Moment sind es ungefähr dreißig.«
    Das musste ein Scherz sein, also lachte ich. »Sicher. Wir zwei können uns in jeder von ihnen auf einen Drink treffen. Sobald ich meinen Sohn wiederhabe.«
    »Sam. Meine Vorgesetzten sind daran interessiert, dass du weiter für sie arbeitest. Du hast Großartiges geleistet.«
    »War Bahjat Zaid auch in der Tafelrunde? Eines der reichen und mächtigen Mitglieder?«
    Es schien sie nicht zu überraschen, dass ich den Namen der Gruppe kannte. »Ja, er gehörte dazu«, antwortete sie.
    »Ein netter Kerl war er nicht gerade.«
    »Er war verzweifelt und wollte seine Tochter retten. Und dabei hat er einiges falsch gemacht.«
    Ich schüttelte kurz den Kopf, sagte aber nichts, weil ich nicht mit Mila streiten wollte, nach allem, was sie durchlitten hatte. »Ich weiß ja nicht einmal, wer ihr überhaupt seid.« Und dann erinnerte ich mich daran, was ich in London zu den Besuchern aus Langley gesagt hatte – über Netzwerke, die nur zusammenkamen, um bestimmte Operationen durchzuführen, und sich danach auflösten, um in neuer Form wieder aktiv zu werden. Manche infiltrierten sogar Regierungskreise. Ich hatte damals über kriminelle Netzwerke gesprochen; vielleicht war die Tafelrunde auch so eine lose Vereinigung, mit dem Unterschied, dass sie für das Gute kämpfte. Novem Soles war vielleicht ihr dunkler Gegenpol.
    »Zusammen haben wir Edward das Handwerk gelegt. Und auch Howell. Du weißt, dass wir auf der richtigen Seite stehen.«
    »Von Rätseln habe ich eigentlich genug. Ich habe meine eigenen Rätsel, die ich lösen muss – ich will meinen Sohn finden.«
    »Sam. Vertraust du mir?«
    »Ja.« Das war keine schwere Entscheidung. Ich vertraute ihr wirklich. Sie war zwar ein bisschen verrückt und unberechenbar, aber ich sah ihren aufrechten, ehrlichen Kern.
    »Es gibt einen Grund, warum bestimmte Leute in der Company nicht wollen, dass du dein Kind findest«, sagte sie leise.
    »Was?«
    Sie schob mir ein Stück Papier herüber. Darauf stand: AGENT CAPRA KANN AM BESTEN UNTER KONTROLLE GEHALTEN WERDEN, SOLANGE ER SEIN KIND FINDEN WILL. ALLE AKTEN ÜBER CAPRA SIND GEHEIM, AUFGRUND VON – und dann folgten einige geschwärzte Zeilen. »Das stammt aus einer streng geheimen Akte. Da wollen Leute in den oberen Etagen, dass du nicht erfährst, wer dein Kind hat. Um dich unter Kontrolle zu halten.«
    Ich sah sie betroffen an. »Ich glaub das einfach nicht.«
    »Ich denke schon, dass dir die CIA insgesamt helfen will. Aber wie es aussieht, gibt es da eine bestimmte Gruppe innerhalb der Company, die Verbindung zu Howell hatte; vielleicht war er nur ihr Werkzeug. Diese Leute werden dich behindern, wo sie nur können. Wenn du bei deiner Suche nach Daniel mit der Company zusammenarbeitest, wirst du nichts erreichen.« Sie nahm einen langen genüsslichen Schluck von ihrem Whisky. »Es macht mir kein Vergnügen, schlechte Nachrichten zu überbringen.«
    »Wie kann das sein?«, fragte ich, doch dann dachte ich wieder an meine Arbeit in London. Kriminelle Netzwerke, die ihre Hände sogar in Regierungsbehörden hatten. In Europa hatte ich dieses Phänomen schon länger beobachtet – jetzt gab es das also auch bei uns.
    »Wir kennen noch immer nicht alle ihre Geheimnisse, Sam. Die von Lucy und Howell. Vielleicht nicht einmal deine.«
    »Ich habe keine Geheimnisse.«
    »Manchmal weiß man gar nicht … was man alles nicht weiß«, sagte sie.
    »Was heißt das?«
    »Du musst deinen Sohn finden. Und wir brauchen deine Fähigkeiten von Zeit zu Zeit. Du benötigst eine Tarnung. Also schlage ich Folgendes vor: In der Öffentlichkeit wirst du der Inhaber der Bars sein. Von allen. Du wirst sie leiten und dich darum kümmern, dass das Geschäft läuft.« Sie lächelte. »Die Bars liefern dir einen guten Grund, überall hinzugehen, wohin die Suche nach deinem Sohn oder unsere Aufträge dich führen. Das ist auch für die Company plausibel. Schließlich hast du schon öfter in Bars gearbeitet, und du brauchst einen Job, von dem du leben kannst. Außerdem übernimmst du besondere Aufgaben, wenn wir dich brauchen. Wenn deine
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