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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition)
Autoren: Jeff Abbott
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infiltriert, Sie wären auf einer geheimen Mission gewesen. Und wir entlarven Ihre Frau als die … na ja, als die Verräterin, die sie ist. War.« Er sah mich an, ohne mit der Wimper zu zucken. »Ich kann Ihnen sogar helfen, Ihr Kind zu finden.«
    »Das heißt, wir tun so, als wäre das alles nie passiert.« Diesen Satz hatte ich öfters von ihm gehört, als mich die Company in ihren Klauen hatte.
    »Ja«, antwortete er.
    »Nein«, sagte ich und drückte ab. Eine Kugel mitten ins Herz. Der Knall war laut, doch es befand sich niemand in der Nähe. Wenig später eilte eine Pfadfindergruppe vorbei, und sie sahen mich und Howell im Auto sitzen. Er saß immer noch aufrecht da, den Kopf ein wenig gesenkt, schien ein Nickerchen zu machen, so als wäre das, was ich soeben getan hatte, nie passiert, um es mit seinem Lieblingsspruch zu sagen. Ich stieg einfach aus und tauchte in der Menge unter.
    Lass mich gehen, hatte Lucy gefleht. Jetzt war es Zeit, loszulassen. Einfach alles. Und weiterzugehen.

102
    Wenn ein hochrangiger Angehöriger der CIA auf dem Parkplatz eines Baseballstadions stirbt, und das kurz nachdem ein führender Politiker des Landes ermordet wurde, dann ist nicht mehr die New Yorker Polizei für den Fall zuständig, sondern die Company übernimmt selbst die Ermittlungen. Die Company interessierte sich sehr für die Nano-Projektile und die Waffe und genauso für die Frachtpapiere einer Zigarettenladung.
    Die fünfzig Leute, die ich auf Zaids Computer gesehen hatte, waren wirklich die Kinder und Ehepartner von amerikanischen Gouverneuren. Sie sind jedoch keine Ziele von Attentaten mehr, sondern sie schlafen sicher in ihren Studentenheimen oder in ihren Betten zu Hause. Auch Bryant Hapscomb, der vom Körper seines Vaters vor der tödlichen Kugel geschützt wurde; das Projektil hatte nicht schnell genug die Richtung ändern können. Tausende kamen zur Beerdigung des Gouverneurs. Er war für sein Kind gestorben, auch wenn die Welt glaubte, er sei das Ziel des Attentats gewesen. Niemand kam auf den Gedanken, dass in Wahrheit ein dreizehnjähriger Junge das Opfer hätte sein sollen und dass sich der Gouverneur in derselben Sekunde schützend auf seinen Jungen warf, als Edward den Abzug drückte.
    Einige Tage nach den tödlichen Schüssen im Stadion saß ich in der New Yorker Bar der Tafelrunde, einem eleganten Lokal namens Bluecut, und trank ein Boylan Bottleworks Ginger Ale, meine Lieblingslimonade, während ich auf Mila wartete. Die Bar lag am Rand des Bryant Parks, nicht weit vom Lärm und Trubel des Times Square entfernt, und sie war ein richtiges Schmuckstück, hatte eine Theke aus Connemara-Marmor, geschmackvolle Stühle und das richtige Werkzeug, um das Mixen von Cocktails zur Kunst zu erheben. Die Bar zog offensichtlich ein interessantes Publikum an. Jeder Einzelne an der Bar oder an den Tischen hatte seine ganz spezielle Geschichte. Man hörte leise, aber gute Jazzmusik, an einem Flügel gespielt von einer Afroamerikanerin mit blondem Haar und Fingern so zart, dass ein Thelonious Monk oder ein Mozart beeindruckt gewesen wären. Diese Bluecut-Bar gefiel mir sehr, trotzdem machte mich das Warten ungeduldig. Ich hatte einiges zu tun.
    Ich bestellte schon einmal einen Glenfiddich für Mila. Sie war in einem angemieteten Büro in der Nähe eines Hafens festgehalten worden; eine Mitarbeiterin eines salvadorianischen Reinigungsteams hatte sie gefunden. Howell hatte sie verhört. Die Brandwunden an ihren Fußsohlen würden nicht so schnell verheilen.
    August setzte sich auf den Hocker neben mir. Er zeigte auf Milas Drink. »Kann ich den haben?«
    »Er ist zwar für meine Freundin Mila, aber bitte, greif zu.«
    »Wenn sie so was trinkt, ist sie auch meine Freundin.«
    Ich verschwieg ihm lieber, dass es Mila gewesen war, die ihm in Amsterdam eine Kugel verpasst hatte. »Du kannst ihn gern haben, aber es ist vielleicht noch ein bisschen früh für einen Drink«, sagte ich. »Probier das Ginger Ale – schön kalt und richtig gut.«
    »Mit Whisky feiert es sich nun mal besser«, erwiderte er.
    »Ich dachte, Whisky braucht man vor allem, wenn’s was zu trauern gibt.«
    »Worüber der eine trauert, das ist für den anderen ein Grund zum Feiern«, sagte August und umschloss das Glas mit seinen Händen. »Die Polizei hat dich identifiziert. Eine Sicherheitskamera hat aufgenommen, wie Lucy getroffen wurde. Sie wissen, dass du es nicht warst.«
    »Ich weiß. Sie haben mich auch in Ruhe gelassen.«
    »Weil die Company ihren
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