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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition)
Autoren: Frédéric Mars
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Hinweis darauf, dass er bald hinausgebracht würde.
    »Maryam Rajavi, die gegenwärtig das MEK leitet, hat jede Beteiligung ihrer Organisation bestritten. Sie behauptet, Mohsen Chamran und Zahra Ebadi – das ist ihr eigentlicher Nachname – seien Al-Qod-Maulwürfe gewesen, die sich bei ihnen eingeschlichen hätten. Sie hätten diese Operation geplant und ausgeführt, um die Grüne Revolution gegenüber dem Westen in Misskredit zu bringen und zu erreichen, dass wir die Mullahs als die einzigen verlässlichen Gesprächspartner im Iran ansehen.«
    »Gibt es eine Möglichkeit, diese Version zu überprüfen?«
    »Das dürfte nicht einfach sein. Wir haben die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses verlangt. Außerdem werden die verschiedenen beteiligten Behörden ihre Ermittlungen vorantreiben.«
    »Hmm. Ich habe es ja gleich gesagt«, brummelte der Präsident vor sich in, »dass wir nie ein vollständiges Bild der wahren Umstände bekommen werden.«
    Als das Bett bereits aus dem Erfassungsbereich der Kamera gerollt wurde, meldete sich Stanley Cooper ein letztes Mal: »Addy? Sind Sie da?«
    »Ja, Stan.«
    »Können Sie dafür sorgen, dass Sam Pollack herkommt?«
    »Ich glaube zu wissen, dass er bereits auf dem Weg ist.«
    »Gut. Ich kenne jemanden, der sie beide sehen möchte, seine Tochter und ihn.«
    Diesmal wurde der Bildschirm nicht schwarz, sondern zeigte das strahlend weiße Kopfende seines davonrollenden Bettes.
    »Ach ja, und Addy, noch eins … danke. Ich meine, für alles.«

8 UHR 46 – NEW YORK – ST. LUKE’S ROOSEVELT HOSPITAL CENTER
    »… einer besonderen Erwähnung bedarf das heldenhafte Verhalten Präsident Coopers, der die entführten Läufer unter Einsatz seines Lebens im 1 WTC beschützt hat …«
    Auf allen Kanälen überboten die Kommentatoren einander mit Lobeshymnen. Wenn man sie so hörte, hätte man glauben können, er habe ganz allein die Terroristin überwältigt und die Geiseln befreit. Eine Art Superheld, dessen Mut und Selbstentsagung sich mit dem Ausmaß der Katastrophe messen konnten. Außergewöhnliche Superlative. Der Schuss, der ihn zu Boden gestreckt hatte – bei dem die Kugel sein Bein glatt durchschlagen hatte, ohne einen Knochen oder eine Schlagader zu verletzen –, machte ihn endgültig zum Heiligen. Ein weiterer Orden auf seiner plötzlich blütenreinen Weste. Alle Lügen und Unredlichkeiten waren vergessen, seine kläglichen Geständnisse relativiert. Edgar Wendell hielt sich in den Medien betont zurück.
    Im ganzen Land – und natürlich auch im Fernsehen – kam es zu herzergreifenden Szenen des Wiedersehens zwischen den deaktivierten Läufern und ihren Angehörigen. Sie alle würden sich, nachdem sie nach Hause zurückgekehrt waren, einer Operation unterziehen müssen, bei der man ihnen einen einwandfreien Schrittmacher einsetzen würde. Doch das Wesentliche war geschafft und die Zahl der Herzstillstände weit geringer, als Henriksen befürchtet hatte.
    »… kommt gerade aus dem OP . Nach Professor Retners Einschätzung ist sein hochrangiger Patient außer Gefahr …«
    ♥ 90 …
    Der Monitor zeigte eine beruhigende Regelmäßigkeit. Der neue Schrittmacher glich die Aussetzer des Herzens bei der jungen Frau zuverlässig aus.
    Seit Sam ins Zimmer getreten war, hatten er und Grace sich auf wenige Worte beschränkt. Die Gegenwart des jeweils anderen genügte ihnen vollständig, und sie genossen gemeinsam das Sonnenlicht, das durch das einzige nach Südosten zeigende Fenster hereinfiel.
    Sam war auf dem Besucherstuhl sogar kurz eingenickt. Eine minimale Ruhepause, mit der er sein übergroßes Bedürfnis nach Schlaf vorerst mehr schlecht als recht stillen konnte.
    Nach einer Weile brach er das Schweigen: »Hat Mike dich schon besucht?«
    »Nein. Er war da, aber ich hatte keine Lust …«
    »Bist du ihm böse?«
    Weil er dich verraten hat, weil er nicht wie du ist, sondern einfach … normal.
    »Nein, das ist es nicht … ich war fix und fertig.«
    Er nickte, ohne weiter in sie zu dringen.
    »In Ordnung.«
    Auf dem Nachttischchen sah er die Haftnotiz, die er ihr angeklebt hatte, als man sie aus dem AT&T -Gebäude hinausgebracht hatte. Ihre Verabredung an den Tiles . Ihre Verabredung, die bewusst undatiert geblieben war.
    Er wies auf das rosa Viereck und hob fragend den Kopf.
    »Haben die das für dich aufgehoben?«
    »Ja. Die Schwester hat mir gesagt, Rob hätte es da hingeklebt.«
    Er lächelte ihr zu. »Das gilt also nach wie vor?«
    »Klar …
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