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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition)
Autoren: Karen Rose
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»Ihre Entscheidung, Brittany. Dieses Angebot gilt nur so lange, bis Sie diesen Raum verlassen. Also. Denken Sie gut nach.«
    Sie schloss die Augen. »Ich habe Ihnen das Kleid gegeben.«
    »Und dafür danke ich Ihnen. Und doch habe ich den Verdacht, dass Sie es eher getan haben, um sich selbst zu retten.«
    Sie schlug die Augen wieder auf, und Grayson wusste, dass er gewonnen hatte. »Verdammter Mistkerl«, flüsterte sie.
    Er schob ihr einen Notizblock über den Tisch. »Machen Sie schon. Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Sie setzte sich langsam. »Was wollen Sie wissen?«
    »Warum ist Crystal auf diese Party gegangen?«, fragte Grayson. »Warum hat sie dem Senator ihre Forderungen nicht zum Beispiel per E-Mail geschickt?«
    »Weil Sie sein Gesicht sehen wollte, wenn sie sich ihm zu erkennen gab. Er hatte sie vergewaltigt! Sie wollte ihm deutlich machen, dass sie als Siegerin aus dieser Sache rausgehen würde. Seelenklempner nennen das ›Verarbeiten‹«, fügte sie verächtlich hinzu.
    Das allerdings konnte er verstehen. »Warum haben Sie Ihren Sohn in St. Leo untergebracht?«
    »Crystal wollte das. Sie war total aufgedreht. Sie hatte erfahren, dass der Senator an einer Uni als Gastdozent eine Vorlesung halten würde. Sie musste bezahlen, um dort unterzukommen, aber sie sagte, das sei es wert – es sei eine Investition in unsere Zukunft. Also ging sie hin und traf ihn, den Senator. Später erzählte sie, dass sie gleichzeitig Angst hatte und in Hochstimmung war. Sie sagte, sie würde ihn für das, was er getan hatte, bezahlen lassen. Dass Rex auch in der Vorlesung sein würde, hatte sie allerdings nicht erwartet. Aber deswegen hat der Senator die Vorlesung ja gehalten. Weil sein Enkel diese Uni besuchte.« Brittany schüttelte den Kopf. »Crystal konnte Rex nicht ausstehen. Sie kannte ihn von jenem Tag, als sie zwölf war. Sie hatte ihn in seiner schicken Schuluniform gesehen. St. Leo. Damals wollte sie mit ihm reden. Sie hatte ein neues Kleid bekommen und war so stolz darauf. Aber dann bekam sie mit, wie er sie auslachte, wie er sich über die Billigklamotten der Kinder amüsierte. Das saß tief. Und dann kam dieser miese Perverse und vergewaltigte sie.« Sie brach ab und schluckte mühsam, um sich wieder zu fassen. »Als Crystal nach Hause kam, ging sie direkt ins Bett und machte sich ganz klein. Ich fragte sie, was geschehen war, aber sie wollte mir nichts verraten. Sie weinte nur. Sie hat mir erst etwas erzählt, als sie herausbekam, dass ich schwanger war. Da sagte sie, sie habe einen Plan. Er würde endlich bezahlen müssen. Sie würde ihm alles nehmen, was er besaß, und ihr Neffe oder ihre Nichte würde auf derselben edlen Privatschule lernen und alle Privilegien genießen, die auch Rex hatte.«
    Sie stieß langsam den Atem aus. »Als sie umgebracht wurde, wusste ich sofort, wer es getan hatte. Der Senator. Aber Lippman kam vorbei und bot mir Geld an. Fünfzigtausend, wenn ich den Mund hielt. Ich nahm es. Aber ich konnte nichts davon ausgeben. Es war … schmutzig. Ihr Blut klebte daran.«
    Dass unser Blut am Geld kleben würde, hat dich aber nicht davon abgehalten, uns an Lippman zu verschachern, dachte Grayson. »Also haben Sie Ihr Kind in St. Leo angemeldet.«
    »Ja. Weil sie es wollte. Aber zu dem Zeitpunkt wollte ich es auch. Mein Sohn sollte die besten Chancen bekommen. Wie die Kinder der McClouds. Es war Calebs Recht.«
    »Wie ist Crystal an die Telefonnummer des Senators gekommen?«, fragte Hyatt.
    »Sie war mit Rex im Bett. Hat gewartet, bis er stoned war und wie ein Stein schlief. Dann hat sie seine Handykontakte durchforstet. Und sich darangemacht, den Senator zu verführen. Aber irgendwie hat er es wohl rausbekommen. Und sie umgebracht.«
    »Und warum hat sie das Kleid behalten?«, fragte Grayson.
    »Das habe ich sie auch gefragt, als sie mir vor sechs Jahren von ihrem Plan erzählte. Sie sagte mir, der Senator habe sie 1998 vergewaltigt. In dem Jahr wurde im Fernsehen ständig über den Skandal um den Präsidenten berichtet. Diese Praktikantin im Weißen Haus hatte ihr Kleid aufbewahrt. Es war ebenfalls blau. Also hat Crystal gedacht, dass sie ihres vielleicht auch irgendwann einsetzen könnte. Aber als sie tot war, hatte ich Angst, es zu tun. Mir war klar, dass McCloud sie umgebracht hat, und vielleicht würde er versuchen, auch mich zu töten. Und ich musste doch für Caleb sorgen. Andererseits brauchte ich das Geld, denn Crystals ehemaliges Zielobjekt – der Kerl von dem
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