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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition)
Autoren: Karen Rose
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der MAC-Frauen auf ähnliche Weise erhängt worden waren, gingen auch diese Morde aller Wahrscheinlichkeit nach auf Lippmans Konto, vor allem wenn man seine enge Beziehung zu Dianna McCloud berücksichtigte.
    Jetzt mussten sie es nur noch beweisen.
    Als Grayson und Hyatt gemeinsam das Verhörzimmer betraten, blickte Dianna McCloud auf. Ihre Augen waren rot und geschwollen. »Gehen Sie«, krächzte sie.
    Sie hatte auf ihr Recht, sich einen Anwalt zu nehmen, verzichtet; der Einzige, dem sie vertraut hatte, sei tot, lautete ihre Begründung. In ihren blutunterlaufenen Augen war tiefe Trauer zu sehen und das Wissen, dass Adeles Überleben ihr eigenes Schicksal besiegelt hatte. Aber in ihren Augen las Grayson auch, dass ihr das nichts mehr ausmachte.
    »Nein, Ma’am, tut mir leid«, sagte Hyatt. »Wir müssen reden.«
    »Ich will nicht mit Ihnen reden.«
    Grayson ignorierte den Einwand. »Sie haben Stuart geliebt.«
    Wieder begann sie zu weinen, aber auch das ignorierte Grayson.
    »Er war die einzige Person, die als Nicht-Familienmitglied im McCloud-Gebäude wohnen durfte.«
    Sie sah überrascht auf. »Er gehörte zur Familie. Zu mir.«
    »Er war ein MAC-Kind.«
    Sie nickte. »Schon als er zu uns in die Villa kam, war er ein perfekter kleiner Gentleman. Er benahm sich so viel besser als Claire, diese kleine Göre. Stuart liebte mich. Ich war ihm eine weit bessere Mutter als die versoffene Hure, bei der er wohnte.« Sie tupfte sich die Augen. »Ich habe mich um ihn gekümmert. Und er sich um mich.«
    »Erzählen Sie mir von den MAC-Kindern. Warum haben Sie das Projekt ins Leben gerufen?«
    »Weil ich Kindern helfen wollte.«
    »Aber Ihr Mann nicht.« Grayson senkte verschwörerisch die Stimme. »Er mochte kleine Mädchen. Machen Sie sich keine Sorgen, dass Sie ihn verraten könnten – er hat es uns schon gestanden. Er hat uns gesagt, dass er Reba liebte.«
    Das schien ihr Unbehagen zu bereiten. »Natürlich liebt er Reba. Sie ist seine Tochter.«
    »Nun, er liebte sie aber wohl nicht so, wie er sollte. Er begehrte Reba. So wie er auch Claire begehrt hat.« Es war nur eine Vermutung, aber Grayson wollte Diannas Reaktion sehen. Und er wurde nicht enttäuscht.
    Ihr Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. »Ja, er begehrte sie. Und ich habe ihn dafür gehasst.«
    »Sie wussten also, dass er Claire missbrauchte?«, fragte Grayson. Sie nickte widerstrebend.
    »Haben Sie versucht, ihn davon abzuhalten?«, wollte Hyatt wissen, und sie sah ihn verwirrt an.
    »Sie war ja nicht meine Tochter. Das war nicht meine Aufgabe.«
    Grayson hätte am liebsten geschrien vor Zorn, aber er riss sich zusammen. »Aber Reba ist Ihre Tochter.«
    »Ja. Ich musste sie beschützen. Ich bin ihre Mutter.«
    »Und dann zog Claire von zu Hause aus.« Grayson dachte an Paiges Theorie. »Ihr Mann wendete sich Reba zu.«
    »Ich musste sie beschützen«, wiederholte Dianna trotzig.
    »Deshalb haben Sie ihm die anderen Mädchen zugeführt? Die MAC-Mädchen?«
    »Ja«, sagte Dianna, als sei das nur logisch. »Es war ja nicht so, dass sie …«
    »Dass sie was?«, hakte Grayson nach. »Es war ja nicht so, dass sie was, Mrs. McCloud?«
    Dianna zuckte die Achseln. »Dass sie eine Rolle spielten. Bei ihrer Herkunft, bei dem Hintergrund, den diese Kinder hatten, wäre es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sich ein anderer an ihnen zu schaffen gemacht hätte. Ich musste meine Tochter beschützen.«
    Hyatt zog scharf die Luft ein, und Grayson wusste, dass der Lieutenant Mühe hatte, die Fassung zu bewahren. »Und warum musste Crystal Jones sterben?«, fragte Hyatt.
    »Sie wollte uns schaden. Uns erpressen.«
    »Also hat Ihr Mann sie in den Gärtnerschuppen bestellt und dort gewürgt«, sagte Grayson. »Er bestreitet allerdings, sie getötet zu haben.«
    Dianna verdrehte die Augen. »Er hat schlampige Arbeit geleistet. Als er aus dem Schuppen kam, bin ich reingegangen. Das Mädchen lebte noch.«
    »Also haben Sie sie erstochen?«, fragte Hyatt.
    Sie antwortete nicht, aber ihre Miene sprach Bände.
    »Woher wussten Sie, dass es sich um Crystal handelte?«, meldete sich Grayson wieder zu Wort. »Sie hat sich doch Rex gegenüber als Amber ausgegeben, um sich Zugang zur Party zu verschaffen.«
    Ihr Blick wurde hasserfüllt. »Sie hat sich auch bei meinem Mann jedes Mal Amber genannt, wenn sie ihn zu verführen versuchte. Mein Mann ist ein Idiot. Er denkt mit dem … Sie wissen schon.«
    »Ihr Mann kannte Crystal also schon vor der Party?«
    »Ja. Sie war bei einer
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