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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst
Autoren: Kimberly Raye
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    „Ich brauche einen Mann." Die attraktive Frau, die mir gegenübersaß, beugte sich vor.
    Ihr Name war Viola Hamilton, und sie war die neueste Klientin, die in das kleine, aber gut ausgestattete Büro eingetreten war, das mein aktuelles Unternehmen beherbergte: Dead End Dating, Manhattans erste und einzige Partnervermittlung für Vampire. Und Menschen. Und alle anderen Geschöpfe, die sich mein nicht unbeträchtliches (aber wohlverdientes) Honorar leisten konnten.
    Ich bin die Gräfin Lilliana Arrabella Guinevere du Marchette, kurz: Lil.
    Einzigartig und unübertroffen, wenn es um Partnervermittlung geht, und ein fünfhundert Jahre alter gebürtiger Vampir mit einer ständig wachsenden Garderobe und einem besorgniserregenden Suchtproblem, was Kosmetika betrifft.
    Okay, okay. Ich bin ein fünfhundert Jahre alter gebürtiger Vampir mit einer ständig wachsenden Garderobe, einem besorgniserregenden Suchtproblem, was Kosmetika betrifft, und einem ausstehenden Rechnungsbetrag meiner Visa-Karte, der inzwischen die Höhe des Haushaltsvolumens eines kleinen Dritte-Welt-Landes erreicht hat.
    Damit aber genug zu meiner fabelhaften Wenigkeit.
    „Im Grunde genommen", fuhr Viola fort, „benötige ich siebenundzwanzig Männer. Groß, dunkel, gut aussehend, intelligent. Vorzugsweise menschlich.
    Aber angesichts der Tatsache, dass bereits in zwei Wochen Vollmond ist, wäre ich auch bereit, bei Letzterem Abstriche zu machen."
    Viola hatte langes dunkles Haar, pechschwarze Augen, ihre Lippen glänzten verführerisch rot in Chanels Crimson Dream. Sie trug eine schwarze Jacke von Gucci und eine dazu passende Hose. An ihrem schmalen Handgelenk funkelte eine Cartier-Uhr mit diamantbesetztem Armband. Sie war Präsidentin des Ortsverbands von Connecticut, und zwar der Nudistischen Abteilung Sinnesfroher Amerikanerinnen, alias NASA, alias eine Gruppe weiblicher Werwölfe, die wöchentlich auf ihrem Besitz in Fairfield zusammenkam.
    Darüber hinaus war sie der Grund, weshalb sich mein Vater am vergangenen Wochenende mit einer Heckenschere um ein Haar selbst enthauptet hätte.
    Mein alter Herr verabscheut nämlich dichte, wuchernde Sträucher fast ebenso sehr wie weibliche Werwölfe, und das hatte nun dazu geführt, dass er die Azaleen, die die beiden Grundstücke trennen, mit fast religiösem Eifer trimmte. Viola andererseits verabscheut kurz geschnittene, kümmerliche Vegetation und versnobte, überhebliche gebürtige Vampire, und dies nun führte dazu, dass sie meinen Vater schon seit einer ganzen Weile mit einem fast religiösen Eifer bekämpfte.
    Ich hingegen hieß jedermann (und jede frau) mit weit ausgebreiteten Armen willkommen, offen für alles und mit stets gezücktem Überweisungsblock.
    Langsam überzog ein Lächeln mein Gesicht, als ich in Gedanken überschlug, was siebenundzwanzig Männer (vorzugsweise menschlich) hinsichtlich meiner ausstehenden Kreditkartenrechnungen bedeuteten.
    „Und, können Sie mir helfen?"
    „Das kommt darauf an", hörte ich mich selber sagen. Augenblick mal. Ich wusste doch, dass Viola mehr als genug Knete hatte. Eigentlich sollte ich also aus vollem Hals „Ja!" schreien. Schließlich bin ich ein gebürtiger Vampir - der politisch korrekte Terminus für skrupelloser, aufgeblasener, geldgieriger, blutsaugender Aristokrat.
    „Worauf?"
    „Was Sie mit den siebenundzwanzig Männern vorhaben." Zugegeben, diese Beschreibung trifft auf mich nicht hundertprozentig zu. Sicher, ich bin zuweilen genauso aufgeblasen wie jeder andere uralte gebürtige Vampyr auch.
    Ich bin ohne jeden Zweifel geldgierig. Und was das Blutsaugen angeht, so hatte ich erst neulich einen kleinen Rückfall. Noch bis vor ein paar Wochen stand ich nämlich auf dieses in Flaschen abgefüllte Zeug; aber dann hat mir jemand einen Pfahl in die Schulter gerammt und ein megaheißer gewandelter Vampir namens Ty Bonner hat mich so lange gehegt und gepflegt - und gesäugt -, bis ich wieder vollkommen gesund war. Außerdem bin ich in der Tat von blauem Geblüt (einschließlich der Verbindungen zum französischen Königshaus und dieses ganzen Krams). Das Einzige, was mir Probleme machte, war der Teil mit der Skrupellosigkeit. „Ich bin Partnervermittlerin und keine persönliche Chefköchin."
    Viola lächelte, wobei sie eine Reihe gerader weißer Zähne entblößte. „Wir werden sie nicht auffressen, meine Liebe. Wir wollen doch bloß Sex mit ihnen haben." Sie drückte ihre Zigarette in dem kleinen Kristallaschenbecher aus, der am Rand meines
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