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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition)
Autoren: Karen Rose
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herablassend.
    »Brittany, seien Sie still«, mahnte der Anwalt.
    »Wir haben uns sämtliche Telefonate von Lippman angesehen – eingehende und ausgehende. Am Mittwochabend um achtzehn Uhr achtzehn hat Lippman einen Anruf von dem Münztelefon einer Tankstelle außerhalb von Harrisburg, Pennsylvania, erhalten. Das Überwachungsvideo der Tankstelle zeigt Sie, Brittany, wie Sie zu exakt dieser Zeit das Telefon benutzen. Ein paar Stunden später hat Lippman auf Ihr Konto fünfundzwanzigtausend Dollar überwiesen.« Hyatt lächelte kalt. »Wie Sie sehen, Ms. Jones, können wir das beweisen.«
    Es war alles andere als leicht gewesen, an das Band der Tankstelle zu kommen, aber Brittanys verdatterter Gesichtsausdruck war die Mühe wert.
    Sie und ihr Anwalt tauschten sich flüsternd aus. Dann sah der Anwalt auf. »Sie hat Ihnen das Kleid verschafft. Ohne diesen Beweis hätten Sie den Senator niemals verhaften können.«
    Womit er wahrscheinlich recht hatte, dachte Grayson. Dennoch zuckte er die Achseln. »Dass wir das Kleid haben, ist nett, aber wir brauchten es nicht. Wir haben die Aussagen Betroffener und Augenzeugen. Der Senator hat sich der Vergewaltigung schuldig gemacht. Brittany hat sich an einem Mordversuch beteiligt. Schuldig sind sie beide.«
    »Der Senator hat auch gemordet«, sagte Brittany, und ihre Augen blitzten zornig auf. »Er hat meine Schwester erst vergewaltigt, dann umgebracht.«
    Ihr Anwalt hielt die Hand hoch. »Ich möchte einen Deal vorschlagen.«
    »Wozu?«, fragte Grayson. »Sie hat uns nichts anzubieten. Ich habe alles und jeden, den ich brauche. Entweder in Gewahrsam oder unter der Erde.«
    Brittany verengte die Augen. »Nein, haben Sie nicht. Andernfalls wären Sie nicht hier. Was wollen Sie?«
    Grayson hätte fast geblinzelt. Sie hatte ihn durchschaut. Aber das hätte ihn nicht erstaunen dürfen. Als er mit Paige bei ihr zu Hause gewesen war, hatte sie auch sehr schnell erkannt, dass sie bei ihm mit ihrem Sohn auf die Tränendrüse drücken konnte. Er hat doch nur mich. Sie hatte das Potenzial, seine Jury in null Komma nichts zu zerschlagen. Sie musste im Prozess nur einen einzigen Geschworenen davon überzeugen, dass sie nichts von Lippmans Absichten geahnt hatte, und schon würde der Fall vor einer neuen Jury neu verhandelt werden müssen. Letztendlich würde sie frei aus dem Gerichtssaal hinausstolzieren, und das durfte er unter keinen Umständen zulassen.
    Sie hatte versucht, ihn umzubringen. Sie hat versucht, Paige umzubringen. Zorn kochte in ihm auf und mit ihm die Entschlossenheit, diese Frau für lange Zeit ins Gefängnis zu bringen.
    »Ich will ein volles Geständnis«, sagte er tonlos. »Inklusive Einzelheiten.«
    Ihr Anwalt riss die Augen auf. »Sie soll auf schuldig plädieren?« Er stand auf. »Nein. Ganz bestimmt nicht. Gehen wir, Brittany.«
    Brittany erhob sich ebenfalls. Grayson regte sich nicht, sah sie nur an. »Sie haben einen Sohn«, sagte er dann.
    Brittany erstarrte. »Rühren Sie ja meinen Jungen nicht an.«
    »Ihr Sohn ist im Augenblick in Pflege«, sagte Grayson. »Es geht ihm – den Umständen entsprechend – gut. Fragt sich nur, ob Sie ihn noch einmal sehen werden, bevor er aufs College geht. Oder überhaupt je wieder.«
    Sie wurde leichenblass. »Was soll das heißen?« Ihr Anwalt zupfte an ihrer Jacke und drängte sie zu gehen, doch sie schüttelte ihn ab. »Was soll das heißen?«, wiederholte sie lauter.
    »Ein volles Geständnis, und ich spreche die Empfehlung aus, dass Sie Ihre Zeit in Baltimore absitzen können. Weniger, und ich tue alles in meiner Macht Stehende, um dafür zu sorgen, dass Sie so weit weg eingesperrt werden, dass niemand das Kind an Besuchstagen zu Ihnen bringen will und kann. Niemals.«
    Sie ließ sich langsam auf den Stuhl sinken. »Das können Sie nicht tun.«
    Grayson presste die Kiefer zusammen. »Lassen Sie’s drauf ankommen.«
    Der Anwalt griff nach ihrem Arm. »Wir sehen uns vor Gericht. Gehen wir.« Er zog sie auf die Füße, und sie taumelte auf die Tür zu.
    »Die Höchststrafe für einen Mordversuch aus niederen Beweggründen ist ›lebenslänglich‹, Brittany«, sagte Grayson. »In dem Fall ist es für den kleinen Caleb vielleicht besser, wenn seine Pflegemutter ihm sagt, dass Sie tot sind. Oder soll er seinen Schulkameraden etwa erzählen, dass seine Mutter im Knast verrottet?«
    Sie wandte sich zu ihm um. Einen kurzen Augenblick glaubte er, sie würde in Ohnmacht fallen. »Sie Schwein.«
    Grayson zuckte die Achseln.
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