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Todesfinal

Todesfinal

Titel: Todesfinal
Autoren: G Schuberth
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kurzer Zeit hatte er eine kleine Inschrift unten am Stamm eines Baums entdeckt. »Kommt mal hierher, ich hab es.«
    Arabella und Viktor kamen und beugten sich über die Inschrift. Es war eine auf dem ersten Blick sinnlose Buchstabenfolge, ähnlich der, die Wojcek auf seinem Zettel hinterlassen hatte.
    Die Schrift war mit einem schwarzen Stift aufgezeichnet und noch gut zu lesen.
    Viktor strich mit den Fingern darüber. »Ich wette, das ist der Schlüssel zu dem Code auf dem Zettel. Wahrscheinlich wurde die One-Time-Pad-Methode verwendet. Ist sehr beliebt unter Geocachern.«
    Viktor holte sich Zettel und Stift aus seiner Tasche. Arabella diktierte ihm die Buchstaben.
     
    Eine Stunde später saßen die drei im Biergarten der Gaststätte »Waldschänke«. Das Gasthaus lag am oberen Ende des Tiergartens, nicht weit vom Aqua Park. Viktor und Skamper hatten ein Weizenbier vor sich stehen, während Arabella von einer Cola trank.
    Es war jetzt am Nachmittag noch wärmer geworden, die milde Frühlingssonne schien Skamper direkt ins Gesicht.
    »Da ist die Auflösung«, sagte Viktor. Er schob das Blatt Papier vor Arabella und Skamper, die sich neugierig darüberbeugten.
    Unter die zwei sinnlos erscheinenden Buchstabenfolgen hatte Viktor den entschlüsselten Satz geschrieben. Arabella las laut vor.
    »Und   ?????   lebte drei Tage und Nächte im Bauch des Fisches.«
    Einen Moment sagte niemand etwas.
    »Ich hab’s«, sagte Arabella. »Die Fragezeichen stehen für Jonas. Das ist aus der Bibel. Es heißt: Und Jonas lebte drei Tage und Nächte im Bauch des Fisches.« Sie stand von ihrem Stuhl auf und riss die Arme nach oben. »Arabella hat den Jackpot geknackt.« Kurz blieb sie in der Pose der Siegerin stehen, dann setzte sie sich wieder. Sie sah zu Skamper, dann zu Viktor. »Und was haben wir jetzt davon?«
    »Zumindest wissen wir, dass Wojcek wirklich einen Cache gesucht hat«, sagte Viktor.
    »Aber wir haben noch keine Ahnung, was er gesucht hat«, sagte Skamper. »Und wir wissen immer noch nicht, ob sein Tod ein Unfall war oder eine tödliche Falle.«
    Vom Aqua Park herauf hörte man Beifall. Dort musste es eine Vorstellung geben. Der Aqua Park war eine Wasserlandschaft für Pinguine, Seelöwen und Eisbären. Skamper war mit Arabella und Viktor fast eine Stunde durch den Tiergarten gelaufen, bevor sie hier an der »Waldschänke« eingekehrt waren. Am Aqua Park waren sie am längsten gewesen. Die Pinguine hatten es Arabella angetan.
    »Wir könnten uns mal die Stelle ansehen, wo Wojcek abgestürzt ist«, sagte Skamper.
    Viktor zuckte die Schultern. »Ich hab keine Ahnung, wo das genau war. Außerdem sind nach zwei Wochen sicher schon alle Spuren verwischt.«
    Skamper überlegte. »Wenn er wirklich ein Geocacher war, dann hat er doch sicher ein GPS-Gerät dabei gehabt.«
    »Er hatte ein Handy mit GPS-Funktion. Hat man auch bei ihm gefunden. Hat aber nicht mehr funktioniert, wahrscheinlich ist es bei dem Sturz kaputt gegangen.«
    Viktor reagierte nicht auf seine Worte. Er wirkte abwesend. »Ich hab da noch eine andere Idee«, sagte er. »Vielleicht war dieser Cache ja nur eine Zwischenstation und dieses Rätsel, das man lösen musste, war wichtig, wenn man den Final finden wollte.«
    »Final?«, fragte Arabella, »Was ist denn das schon wieder?«
    »Der Final ist das letzte Versteck«, erklärte Skamper. »Viele Caches haben verschiedene Zwischenstationen. Man findet quasi ein Versteck und dort sind Hinweise, die einem zum nächsten Versteck führen, bis man endlich den Final findet.«
    »Im Auto von Wojcek hat man noch ein Papier gefunden mit einer Internetadresse«, sagte Viktor. »Carola hat mir das gegeben und ich hab auch mal versucht, die aufzurufen, aber die Seite war mit einem Kennwort geschützt. Vielleicht ist ja ›Jonas‹ das Kennwort.«
    »Probieren wir es einfach aus«, sagte Skamper.
     
    Viktor saß vor Skampers Computer und wartete, bis sich die Website aufgebaut hatte. Eine Kennwortabfrage erschien. Viktor tippte »Jonas« ein. Es dauerte einen Augenblick, dann kam die Meldung, dass das Passwort falsch war.
    Viktor fluchte auf Russisch. Hinter ihm saßen Skamper und Arabella.
    »Vielleicht muss alles klein geschrieben sein«, sagte Arabella. »Oder alles groß. Oder jeder zweite Buchstabe groß. Oder man muss zwischen jeden Buchstaben ein Sternchen tippen. So mach ich das bei meinen Kennwörtern.«
    Viktor sah sie einen Moment zweifelnd an, dann tippte er wieder etwas ein. Er schrieb alle Buchstaben klein,
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