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Todes Kuss

Todes Kuss

Titel: Todes Kuss
Autoren: TASHA ALEXANDER
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Außerdem schießt ein echter Jäger nur, wenn er sicher sein kann, die Beute zu töten.
    Sah mich gezwungen, die Spur des verwundeten Nashorns aufzunehmen, um es Stunden später von seinen Leiden zu erlösen.
    War verständlicherweise sehr verärgert. Hargreaves schlug vor, die Jagd ganz abzubrechen und stattdessen das Mount Kenya genannte Gebirge zu erforschen. Welch ein Unsinn! Doch mit seiner absurden Idee hat er mich tatsächlich ein wenig aufgemuntert.

2. KAPITEL
    „Wie du siehst, bin ich eine wichtige Persönlichkeit“, sagte ich lachend zu meiner Freundin Ivy, mit der ich beim Tee saß. „Im Museum hat man mir sofort den Kurator der Abteilung ‚Griechische und römische Antike‘ als Führer geschickt. Das kann nur bedeuten, dass sie wissen, wie reich ich bin, und auf eine Spende von mir hoffen.“
    „Sei dir dessen nicht zu sicher! Vielleicht haben Sie dich nur deshalb so zuvorkommend behandelt, weil du Philips Witwe bist. Wer hätte gedacht, dass dein verstorbener Mann sich ausgerechnet für das alte Griechenland interessiert hat? Ich jedenfalls hätte das nie vermutet.“
    „Ich war auch sehr überrascht. Mit mir hat er nie darüber gesprochen.“
    „Bestimmt gab es andere Themen“, meinte Ivy und errötete ein wenig, „über die ihr euch während eurer Hochzeitsreise austauschen wolltet.“
    „Ehrlich gesagt, wir haben uns nicht besonders oft unterhalten. Philip hat sich häufig mit seinem Tagebuch beschäftigt. Und ich habe viel gelesen. Er war so nett, mir mehrere neue Bücher zu kaufen.“
    „Es war aber nicht nett von ihm zu sterben, ehe du Gelegenheit fandest, zu erkennen, welch faszinierende Interessen er hatte.“
    „Immerhin hat er mich dafür entschädigt, indem er mir ein großes Vermögen hinterließ“, versuchte ich zu scherzen. Doch tatsächlich empfand ich zum ersten Mal so etwas wie Trauer über seinen Tod. „Ich wünschte nur …“ Ich unterbrach mich, weil ich mich gerade darüber beklagen wollte, wie ungerecht es war, dass eine Witwe zwei Jahre lang praktisch vom gesamten gesellschaftlichen Leben abgeschnitten war.
    Ivy kannte mich gut genug, um meine Gefühle zu erraten. Tröstend griff sie nach meiner Hand. „In ein paar Monaten ist die Trauerzeit vorüber.“
    „Weißt du, ich habe eigentlich gar keinen Grund, unzufrieden zu sein. Ich darf selbst über mein Geld verfügen. Ich kann lesen, was auch immer mir gefällt. Überhaupt kann ich tun und lassen, was ich will, solange ich zurückgezogen lebe.“
    „Aber wer möchte schon so lange auf alle gesellschaftlichen Vergnügungen verzichten?“
    „Immerhin muss ich nicht mehr im Haushalt meiner Mutter leben“, bemerkte ich vehement.
    „Und niemand versucht, täglich deinen Taillenumfang zu messen“, stimmte Ivy mir zu.
    „Es hat zweifellos Vorteile, eine wohlhabende Witwe zu sein. Manchmal frage ich mich, ob mein Leben als verheiratete Frau sich tatsächlich sehr von dem als unverheiratete Tochter unterschieden hätte.“
    „Da ich noch ledig bin, kann ich nicht viel dazu sagen.“
    „Nun, in zwei Wochen wirst du mit Robert den Bund der Ehe eingehen und eine Menge neue Erfahrungen sammeln.“
    In diesem Moment erschien Davis, um zwei neue Besucherinnen zu melden. Gleich darauf traten Emma Callum und Arabella Dunleigh ein. Mit ausgestreckten Händen eilte Emma auf mich zu und rief: „Meine Teure, ich freue mich so, Sie zu sehen! Tatsächlich kann ich es kaum glauben, dass Lord Ashton schon seit mehr als einem Jahr von uns gegangen ist. Aber es muss wohl so sein. Sonst wären wir nicht hier.“
    Ich zwang mich zu einem Lächeln. „Wie schön, dass Sie gekommen sind, Emma.“ Ich wandte mich ihrer Freundin zu. „Wie geht es Ihnen, Arabella?“
    „Danke, gut.“ Sie setzte sich und nahm sich sogleich ein Stück Hefegebäck von der Platte auf dem Tisch.
    Ich goss den beiden Neuankömmlingen Tee ein.
    „Meine Mutter erwähnte, dass Worth persönlich Ihr Hochzeitskleid entworfen hat“, sagte Emma zu Ivy.
    „Es ist wunderschön, und ich freue mich darauf, es zu tragen.“
    „Ich weiß noch nicht, was ich anziehen werde, sollte ich heiraten.“
    Das konnte ich nicht glauben. Emma verwandte viel Zeit auf ihre Garderobe, und ihr Vater war bereit, auch für die extravagantesten Wünsche zu zahlen. Leider führte das nur allzu oft dazu, dass Emma Farben und Schnitte wählte, die ihr nicht besonders gut standen. Sie hatte ein hübsches Gesicht. Aber das bemerkte kaum jemand, wenn sie so wie heute ein grellgelbes Kleid
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