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Todes Kuss

Todes Kuss

Titel: Todes Kuss
Autoren: TASHA ALEXANDER
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es sein, dass Sie mich und ihn irgendwie verwechseln?“
    „Madame du Lac hat mir heute Vormittag von dem Treffen mit Ihnen berichtet, Palmer“, mischte Lord Lytton sich ein. „Ich fürchte, Sie haben da einiges zu erklären.“
    „Mich würde vor allem interessieren, wie Sie dazu kamen, meinen Ring an Lady Ashton zu verschenken“, meinte Fournier. „Waren Sie selbst der Dieb? Oder haben Sie der Katze das Schmuckstück abgekauft?“
    Andrew presste die Lippen zusammen und schaute wütend von einem zum andern.
    „Ich denke, er selbst hat den Ring gestohlen“, meldete ich mich zu Wort. „Er dürfte kaum die Zeit gehabt haben, jemanden mit dem Diebstahl zu beauftragen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich ihm das nötige Geschick kaum zugetraut hätte. Die Katze, wahrhaftig! Im Übrigen“, ich nickte Lord Lytton kurz zu, „war ich Zeugin des Gesprächs zwischen Madame du Lac und Mr Palmer. Ich war entsetzt, auf diesem Weg zu erfahren, wie sehr ich mich im Charakter eines Mannes getäuscht hatte, den ich lange für einen Gentleman und für meinen Freund gehalten hatte. Von jenem Tag an war mir klar, dass sein Interesse nicht mir, sondern meinem Vermögen galt. Ich war entschlossen, ihn seiner Verbrechen zu überführen. Deshalb sagte ich ihm, ich wolle denjenigen heiraten, der mir den Goldring mit dem Trojanischen Pferd schenkt.“
    „Also gut.“ Andrew war blass geworden, doch seine Augen verrieten eher Wut als Angst. „Ich gebe zu, dass ich den Ring unrechtmäßig an mich gebracht habe. Es war die verzweifelte Tat eines Mannes, der sich unsterblich verliebt hat. Nie zuvor habe ich gegen das Gesetz verstoßen.“
    „Er lügt – was ich auch beweisen kann.“
    Andrew schüttelte den Kopf.
    „Erinnern Sie sich, dass ich einmal erwähnte, Philip habe gewissenhaft aufgeschrieben, auf welchem Wege er in den Besitz gestohlener Kunstwerke gelangt war?“
    „Sie haben diese Aufzeichnungen verbrannt!“
    Ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen. „Daraufhin eröffneten Sie mir, dass Sie Philip auf seine illegalen Aktivitäten angesprochen hätten. Nun, wir haben es wohl beide nicht so genau mit der Wahrheit genommen. Philips Notizen geben Auskunft über Ihre Verwicklung in ungesetzliche Geschäfte, Andrew.“
    „Ich scheine Sie unterschätzt zu haben, Emily“, meinte Palmer spöttisch. „Das Problem ist nur: Niemand wird Philips Mitteilungen ernst nehmen. Denn alle Welt weiß, dass er selbst ständig gegen das Gesetz verstoßen hat.“
    „O nein. Welche Fehler mein Ehemann auch gehabt haben mag, ein Verbrecher war er nicht.“ Wie sehr hoffte ich in diesem Moment, recht mit meiner Behauptung zu haben! „Außerdem erstaunt es mich, dass Sie gar nicht auf Ihre eigene Rolle in diesem üblen Spiel eingehen. Waren Sie derjenige, der die Fäden in der Hand hielt? Oder haben Sie nur die Aufträge eines anderen ausgeführt? Ich gestehe, dass ich Ihnen niemals zugetraut hätte, ein Meisterdieb zu sein.“
    Er wollte aufbrausen, besann sich jedoch eines anderen. Denn in diesem Moment wurde die Tür geöffnet, und zwei Gendarmen traten ein.
    „Mr Palmer“, sagte Lord Lytton, „Sie werden verstehen, dass ich Sie festnehmen lassen muss. Ihnen wird der Diebstahl von Monsieur Fourniers Ring zur Last gelegt. Aber ich zweifele nicht daran, dass es bald noch andere Anklagepunkte geben wird.“
    16. September 1888, Hotel Continental, Paris
    Der Abschied von Kallista fiel mir schwer. Nie habe ich London weniger gern verlassen. Doch es ist nicht nur die geplante Großwildjagd, die mich zum Aufbruch zwingt. Ich habe auch andere Dinge zu erledigen … Wenn alles geklärt ist, wird meine bezaubernde Ehefrau sich hoffentlich über einen Gemahl freuen können, der mit seinen Gedanken nicht so oft anderswo ist.
    Habe Renoir heute beauftragt, ein Porträt meiner geliebten Kallista zu malen. Kein anderer Künstler wäre in der Lage, ihre Ausstrahlung so gekonnt einzufangen.

34. KAPITEL
    Was in den Stunden nach Andrews Festnahme geschah, nahm ich wie durch einen Schleier wahr. Madame Fournier hatte mich in einen bequemen kleinen Salon gebracht, nach Cécile geschickt und mich mit Tee und Cognac versorgt. Sie war, ebenso wie ihr Gemahl, natürlich sehr froh über das Wiederauftauchen des gestohlenen Rings. Monsieur Fournier versicherte mir allerdings, er freue sich noch viel mehr darüber, dass ich dem Treiben Caravaggios ein Ende bereitet hatte.
    Lord Lytton erschien, um mir zu meinem Erfolg zu gratulieren. Kurz danach traf
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