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Tod ist nur ein Wort

Tod ist nur ein Wort

Titel: Tod ist nur ein Wort
Autoren: Anne Stuart
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Ich zweifle nicht daran, dass Sie auch ohne unsere Hilfe mit Monique fertig geworden wären.”
    “Tatsächlich?” Seine Stimme war ausdruckslos, und Chloe fürchtete, gleich in Ohnmacht zu fallen. Sie wollte es nicht, doch der Schmerz in ihrer Seite war so übermächtig, dass sie nicht sicher war, ob sie noch länger stehen konnte. Doch wenn sie umkippte, müsste er zu ihr hinüberschauen, und das konnte sie nicht ertragen. Sie musste ihn gehen lassen, denn das war es, was er offensichtlich wollte. Und wenn sie mucksmäuschenstill stehen bleiben musste, damit er sie ignorieren konnte, dann würde sie das die nächsten zwölf Stunden tun.
    “Ich kann Ihnen komplette Handlungsfreiheit zusichern, Jean-Marc. Ich brauche Ihre Hilfe. Haben Sie irgendeinen Grund, hierzubleiben?”
    Er sah sie noch immer nicht an. Seine Wunde blutete. Nicht schlimm, aber sie wusste es. Wahrscheinlich befand sie sich in schlechterer Verfassung, und sie stand noch immer aufrecht, auch wenn ihr bei Dmitris eisernem Griff wohl nichts anderes übrig blieb.
    “Keinen”, sagte er.
    Madame nickte. “Dann schlage ich vor, dass wir verschwinden. Dmitri kann die Spuren beseitigen und dann später zu uns stoßen. Ihre Wunde muss versorgt werden.”
    “Werden Sie sie umbringen?” Er schien nur aus beiläufigem Interesse zu fragen.
    “Natürlich nicht. Ich sagte Ihnen ja, dass Thomasons Ära vorüber ist. Ich glaube nicht, dass sie über diese Sache sprechen wird – es würde Ihr Leben gefährden, und ich weiß, welche Wirkung Sie auf Frauen haben. Sie brauchen sie nur anzulächeln, und sie verteidigen Sie mit ihrem Leben.”
    “Wofür Monique ein perfektes Beispiel war”, murmelte er.
    “Wenn Miss Underwood Ärger machen sollte, können wir uns immer noch darum kümmern. Außer Sie wollen bestimmte Dinge jetzt zu Ende bringen. Es liegt an Ihnen.”
    Endlich wandte er sich ihr zu und sah sie an. Sie blieb ganz still stehen, um sich keine Schwäche anmerken zu lassen. Sie fing seinen Blick auf und sah nichts. Nur die Leere, von der sie geglaubt hatte, sie sei verschwunden.
    Er zuckte die Achseln. “Ich denke nicht, dass sie Ärger machen wird”, sagte er schließlich. “Und wie Sie richtig bemerkten, können wir dann immer noch darauf reagieren. Und wir sollten meine Wirkung auf Frauen nicht vergessen.”
    Madame Lambert ignorierte seinen Sarkasmus und nickte. “Das ist der Jean-Marc, den ich kenne. Ich dachte schon, er sei für immer verschwunden. Haben Sie Ihre Krise überwunden?”
    “Vollkommen. Ich weiß, wer ich bin und wohin ich gehöre.”
    Das zufriedene Lächeln von Madame Lambert ließ ihre frühere Schönheit erahnen. Selbst sie konnte sich seiner Wirkung auf Frauen nicht erwehren. Wahrscheinlich war sie die Erste in einer langen Reihe von Idiotinnen, und die dumme kleine Chloe Underwood bildete den krönenden Abschluss.
    “Gott sei Dank”, sagte Madame Lambert, als sie ihm eine Hand auf den Arm legte und versuchte, ihn mit sich zu ziehen. “Gemeinsam können wir das Komitee zu dem machen, was es immer sein sollte. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie glücklich Sie mich machen. Was für eine wichtige Waffe Sie sind in unserem Kampf gegen Terrorismus und Unterdrückung.”
    Er machte seinen Arm frei.
    “Ich fürchte, das werde ich nicht sein”, sagte er kühl. “Jensen kann meinen Platz einnehmen. Ich habe den Killerinstinkt verloren. Meine Zeit ist vorbei.”
    “Nicht nach dem, was ich beobachtet habe”, erwiderte Madame mit hochgezogenen Augenbrauen. “Die Welt braucht Sie, Jean-Marc.”
    “Scheiß auf die Welt”, sagte er knapp.
    Die Stille auf der kleinen Lichtung wurde drückend. Chloe wagte nicht, zu atmen oder sich zu bewegen.
    “Sie können sie loslassen, Dmitri”, sagte er, als er im Licht der Morgensonne auf sie zukam. Der Schnee war inzwischen fast weggeschmolzen, es würde ein strahlender Tag werden.
    Dmitri lockerte seinen Griff, und sie fühlte, wie ihre Beine nachgaben. Ein erstickter Schrei entfuhr ihr, als Bastien sie auffing. Zärtlich legte er seine Arme um sie und sah in ihr geschundenes Gesicht. Das Leuchten in seinen Augen war wieder da, als er sie mit einem liebevollen Lächeln anblickte, das sie erst einmal an ihm gesehen hatte.
    “Nun tu doch nicht so überrascht, Chloe”, sagte er, während er mit dem Finger sanft über ihre Wunde fuhr und ihn dann an seine Lippen legte. “Ich sagte dir doch, dass ich nicht lüge.”
    “Ich nehme nicht an, dass Sie vielleicht einfach nur eine Auszeit
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