Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tod in Seide

Tod in Seide

Titel: Tod in Seide
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
als er uns kommen sah. »Mein Lieblingslied. Die beste Musikbox der Welt.«
    Joey Palomino kam aus der Küche, um uns zu begrüßen. »Sie haben den besten Tisch, Jake. Schön, Sie zu sehen. Und schön, dass Sie wieder da sind, Alex.«
    Das winzige Restaurant an der Ecke 114th Street und Pleasant Avenue war wie ein privater Klub. Ein unbekannter Anrufer würde vielleicht in sechs Monaten einen Tisch bekommen, aber die Hand voll Tische waren von Stammgästen besetzt, die regelmäßig kamen, wenn Joey ihnen ihre Termine gab. Wenn man einmal drin war, dann hatte man den Tisch für den ganzen Abend. Man konnte also sitzen bleiben und stundenlang das köstliche italienische Essen und den Wein genießen, während im Hintergrund wunderbare Musik aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren lief. Mike und ich waren in den letzten Jahren ein paar Mal hier gewesen, aber Jake hatte sich einen wöchentlichen Platz ergattert, nachdem er es zum Nachrichtensprecher bei NBC gebracht hatte. Mike hatte Jake gebeten, ein Abendessen zu arrangieren, um mich aufzuheitern und um Mercers Verlegung aus der Intensivstation in ein reguläres Krankenzimmer zu feiern. Es sah so aus, als ob er in zehn Tagen entlassen werden könnte.
    Wir hatten kaum Platz genommen, als Vic, der Barmann, mit der ersten Runde Drinks ankam. Er vergaß manchmal die Namen der Gäste, aber an ihre Gesichter und ihre Lieblingsdrinks erinnerte er sich immer. »Salute.«
    »Auf Mercers Genesung«, sagte Jake und stieß mit uns an.
    »Jetzt weißt du also, warum Caxton die Koffer packte«, begann Mike.
    »Lasst uns heute Abend bitte nicht über den Fall reden.« Ich sah von einem zum anderen.
    »Du musst dich aber früher oder später damit befassen, Blondie.«
    Ich hatte in der vergangenen Woche die meisten Diskussionen über diese Angelegenheit vermieden und mich auf die Akten gestürzt, die seit dem Mord an Denise Caxton auf meinem Schreibtisch liegen geblieben waren. Jake hatte mich nicht gedrängt und mir Zeit gelassen, mich wieder in meiner eigenen Wohnung einzurichten und Freunden und Familienmitgliedern Bescheid zu sagen, dass alles in Ordnung war.
    Frankie Palomino, Joeys Sohn, setzte sich zu uns an den Tisch und nahm unsere Bestellung auf. Mike war also für einen Augenblick abgelenkt. Er hatte sich ganz offensichtlich, seit ich ihm gesagt hatte, dass wir hierher kommen würden, Gedanken gemacht, was er essen wollte.
    »Ich muss einfach die gegrillten Paprikaschoten haben, die Muscheln oreganate und den Meeresfrüchtesalat. Als Pasta die Fusilli mit Würstchen und Kohl. Danach Zitronenhuhn, Kalbsfleisch parmiggiana und was Coop sonst noch will. Und eine Flasche Rotwein. Einen guten.«
    Mike hatte sich die besten Sachen ausgesucht. Frankie lachte und fragte, ob Jake und ich noch etwas anders wollten. Die Portionen waren so riesig, dass man damit das halbe Dezernat hätte versorgen können.
    »Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, also du hast das von Caxton gehört?«
    Jake sah mich an und drückte meine Hand. »Er hat Recht. Einmal musst du da durch.«
    Ich spielte mit dem Eis in meinem Glas, holte tief Luft und antwortete: »Kim McFadden rief mich letztes Wochenende zu Hause an, noch bevor die Geschichte am Montag in der Zeitung stand.« Die Bundesstaatsanwaltschaft hatte die ersten Anklagen erhoben, was die Preisabsprachen bei den Auktionen anging. Obwohl Lowell Caxton unter den Angeklagten nicht namentlich aufgeführt war, wurde bereits gemunkelt, dass einer der Händler kooperieren und gegen die anderen im Ring aussagen wollte. Lowell hatte seine Besitztümer von New York in seine anderen Häuser gebracht, wahrscheinlich, um sie außer Landes zu schaffen, bevor sie von der Regierung beschlagnahmt werden konnten.
    »Hat Anthony Bailor gestanden?«, fragte Jake Mike.
    »Nicht direkt. Als ich ihn das erste Mal im Krankenhaus sah, wollte er Wrenley um nichts auf der Welt verpfeifen. Als er hörte, dass Frank tot war, gab er zu, dass er für ihn gearbeitet hatte. Er will noch immer nicht zugeben, dass er Deni überfallen hat, aber wir brauchen sein Geständnis nicht. Dazu reicht die DNS-Analyse.«
    »Bailor war der Kerl, der in der Parkgarage hinter Alex her war?«
    »Ja. Es scheint, als ob Wrenley die Panik gepackt hat, nachdem er Mickey Diamonds Bericht gelesen hatte, wonach wir dicht an der Lösung des Falles waren. Er folgte Alex zum Lincoln Center und rief dann Bailor an, damit er sie sich vornimmt. Auch der Anschlag auf Mercer und Alex geht auf sein Konto. Wrenley
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher