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Tod im Tal der Heiden

Tod im Tal der Heiden

Titel: Tod im Tal der Heiden
Autoren: Aufbau
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aus dem Gästehaus schlich, glaubte sie die Gelegenheit zur Rache zu finden. Sie folgte ihm in den Stall und erstach ihn. Gerade da kam Laisre herein, um seine Verabredung wegen ihrer Intrige einzuhalten.«
    »Das stimmt«, schaltete sich nun Cruinn ein, »das stimmt genau. Laisre trat in dem Moment ein, als Solin zu Boden fiel. Ich erklärte ihm, ich hätte es für Marga getan und für ihr zukünftiges Glück. Einen Augenblick regte er sich auf, dann sagte er mir, ich solle gehen und das Messer mitnehmen. Er befahl mir, es zu säubern, damit kein Verdacht auf mich fiele.«
    Fidelma sprach weiter: »Er verließ den Stall sofort, und dabei sah ich ihn, in seinen Mantel gehüllt, und hielt ihn irrtümlich für seine Schwester. Laisre konnte nun schlecht Margas Mutter anklagen. Er überlegte, was er tun könne, als ich zufällig auftauchte. Es wäre eine perfekte Lösung, wenn ausgerechnet ich mit Erfolg des Mordes an Bruder Solin beschuldigt werden konnte. Wenn man mir die Ermordungdes Sekretärs von Ultan von Armagh zur Last legen konnte, dann würde das genau die Zwistigkeiten hervorrufen, die Mael Dúin brauchte. Mein Bruder hätte vielleicht sogar Krieger entsandt, um mich zu befreien. Das wäre der Ausgleich dafür, daß ich auf den Ritualmord nicht so reagiert hatte, wie ursprünglich zu hoffen stand.«
    Cruinn starrte Fidelma ungerührt an.
    »Wie hast du mich mit den Morden an Artgal und Dianach in Verbindung gebracht?«
    »Du hattest die Giftbecher in der Hütte stehenlassen. Ich roch das Schierlingsgift, das noch darin war. Du kanntest dich in der Apotheke deiner Tochter hinreichend aus, um das Gift zuzubereiten. Als ich Dianachs blaue Lippen sah, wußte ich, daß er vergiftet worden war. Als du uns herankommen sahst und mit Dianach schnell aus der Hütte verschwinden mußtest, blieb eine Schürze zurück. Selbst wenn Artgal so ordentlich gewesen wäre, ein solches Kleidungsstück zu benutzen, für ihn war die Schürze zu groß. Außerdem hatte ich dich eine solche Schürze im Gästehaus tragen sehen. Als Ibor dann berichtete, er habe Artgals Leiche genau auf dem Wege gefunden, den du mir beschrieben hattest, da wurde mir klar, daß du beide vergiftet hattest.«
    Wieder herrschte völliges Schweigen in der Ratshalle, während die Anwesenden über die schreckliche Geschichte nachdachten.
    Murgal sagte nun gefaßt zu Colla: »Du bist jetzt unser erwählter Fürst, Colla. Du hast zu entscheiden.«
    Colla stand unsicher da. Er wechselte einen Blick mit seiner Frau Orla. »Ist es wahr, daß ich jetzt die Entscheidungen in Gleann Geis treffen soll?« fragte er Fidelma dann und schaute bedeutungsvoll auf Ibor und seine Krieger.
    »Nachdem nun alle Rätsel gelöst sind, warten Ibor von Muirthemne und seine Männer auf deine Entscheidungen«, bestätigte Fidelma. »Du bist jetzt der erwählte Fürst von Gleann Geis.«
    Ibor salutierte mit dem Schwert vor dem neuen Fürsten.
    »Du hast zu befehlen, Colla«, sagte er.
    »Dann müssen Cruinn und ihre Tochter in Haft genommen werden, bis sie vor Gericht gestellt werden können für das, was sie getan haben: Marga für die Vorbereitung des Verrats an ihrem Volk gemeinsam mit Laisre, und Cruinn für ihre kaltblütigen Morde. Ich wäre geneigt gewesen, Cruinn wegen ihres Verbrechens aus Leidenschaft mit Nachsicht zu behandeln, wenn sie nicht darüber hinaus noch den Tod des jungen Dianach und Artgals herbeigeführt hätte.«
    Colla nahm die Hand seiner Frau.
    »Wenn ich vom Rat als Fürst von Gleann Geis bestätigt werde, dann werde ich Laisres Pakt mit Mael Dúin von Ailech zurückweisen und aufheben und die Treue dieses Clans zu Cashel und seinen rechtmäßigen Königen aufs neue beschwören.«
    Ibor von Muirthemne lächelte zufrieden.
    »Ausgezeichnet. Diese Nachricht nehme ich sehr gern mit zurück nach Tara. Sechnassach wird hoch erfreut sein. Aber sei wachsam, denn dies ist nur ein Rückschlag für Mael Dúins Ehrgeiz. Die nördlichen Uí Néill werden ihr Ziel nicht aufgeben. Solange Muman das einzige Hindernis für ihre Herrschaft über die fünf Königreiche darstellt, wird Mael Dúin auf neue Wege sinnen, Cashel zu stürzen. Sei gewarnt.«
    Er wandte sich an seine Krieger.
    »Gebt die Männer von Gleann Geis frei und sagt ihnen,daß sie mit Colla ein neues Oberhaupt haben. Wir reiten dann zurück nach Tara.«
    Er blickte hinüber zu Fidelma.
    »Es war … ›ein Vergnügen‹ ist wohl der falsche Ausdruck, aber es war ›lohnend‹, mit dir zusammenzuarbeiten,
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