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Tod eines Maahks

Titel: Tod eines Maahks
Autoren: Michael Marcus Thurner
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kann«, flüsterte ihm Mikru zu, die die Anzeichen seiner Neugierde sehr gut erkannt hatte. »Er hat überprüft, ob Grek 363 die Wahrheit sagte.«  
    »Er kann all unsere Gedanken lesen?«, fragte Perbo entsetzt. »Auch meine?« Er dachte an die beiden Limbaco-Schwestern im Bau neben dem seinen, an die er unter keinen Umständen denken wollte, und daran, dass er unter keinen Umständen daran denken sollte, woran er nicht denken durfte ...  
    »Selbstverständlich. Aber mach dir keine Sorgen: Ras weiß die Intimsphäre anderer Wesen zu wahren.«  
    Diese Antwort war mehr als unbefriedigend. Bei Grek 363 hatte sich der Terraner keineswegs zurückgehalten. Wer weiß vielleicht schnüffelte er bereits in seinem Kopf herum und sah seine Fantasien, seine Wünsche, seine Begierden.  
    Rhodans Stimme brachte ihn zurück in die Wirklichkeit. »Lassen wir dieses Thema vorerst«, sagte der Terraner zum Schatten und streckte die Hand aus. »Gib mir den Controller zurück. Ich möchte sehen, was du bewirken konntest.«  
    Grek 363 trat zögerlich vor und reichte Perry Rhodan das kleine Gerät. Er nannte einige Kodes, der Mensch tippte sie ins Eingabefeld.  
    »Danke!« Rhodan starrte konzent riert auf die vielen buntfarbigen Symbole und Abbildungen, die aus dem Controller sprangen. Die Schaubilder waren in mehreren Ebenen übereinander angeordnet.  
    »Du kannst nun die internen Sicherheitsprotokolle DARASTOS abrufen«, erklärte Grek 363 und pickte eines der Symbolfelder zwischen den anderen hervor. »In ihnen sind die Bewegungen aller Personen an Bord der Station abgespeichert. Die Daten werden mehrmals pro Sekunde ergänzt.« Er wirkte nun wieder beherrscht wie ehedem. So als hätte es den Streit zwischen Rhodan und ihm niemals gegeben.  
    »Wir können sehen, wo sich andere Gefangene befinden?«  
    »Exakt.«
    Perbo trat neugierig näher. Die Darstellungen wurden mehr und mehr. Sie waren so bunt wie in einem abstrakten Sandgemälde.  
    »DARASTO in all seiner Pracht«, sagte Perry Rhodan. »Oder doch nicht?« Er fummelte an der winzigen Darstellung herum, zog und zupfte und zerrte an einzelnen Bestandteilen des grün schillernden Hologramms, zoomte einzelne Ebenen der Raumstation aus dem Einerlei hervor. »In der Erfassung fehlen mehrere Bereiche«, stellte er schließlich fest.  
    »Ja.« Grek 363 gab sich kurz angebunden. So als wäre ihm das Thema unangenehm. »DARASTO hat sich auch uns gegenüber als störrisch erwiesen und nicht alle seine Geheimnisse freigegeben.«  
    »Ich werde die Daten an MIKRUJON weitergeben.« Perry Rhodan begann auf einer anderen Darstellungsebene zu arbeiten und zugleich mit dem Schiff zu kommunizieren.  
    Perbo zog sich zurück. Er wusste mit diesem Spielzeug nichts anzufangen. Sollten sich doch jene darum kümmern, die etwas davon verstanden.  
    Er wandte sich Mikru zu. Die Frau verzog die Futterpresse zu einem Etwas, das er als terranisches Lächeln verstand. »Hast du Hunger?«, fragte sie.  
    »Ich könnte ein oder zwei Futtertürmchen vertragen«, gestand er.
    »Ich bereite dir etwas zu.«
    »Du persönlich?«
    »Gewissermaßen. Allerdings muss ich zuvor wissen, welche Nahrungsbestandteile du benötigst.«  
    »Ach, das ist leicht! Kühles Wormpf, früh geerntetes Scharnikotto-Gemüse, schalig gedämpftes Gelabbere ... «  
    Das Schiff gab einen seltsam schrillen Alarmton von sich, Mikru erstarrte zur Sandsäule. »Auswertung der DARASTO-Daten beendet«, ertönte eine hohe Stimme aus dem Nirgendwo. »Die Aufenthaltsorte einer Vielzahl von Gefangenen sind lokalisiert. Der Großteil der Wesen befindet sich in Sammellagern. Sie werden auf einen Abtransport mit unbekanntem Ziel vorbereitet. Mehrere Schatten befinden sich in Ein zelhaft oder werden soeben von Fundamentalisten befragt. Manche von ihnen sind verletzt ... «  
    »Verstehst du mich nun?«, unterbrach Grek 363. »Je länger wir untätig bleiben, desto schlimmer die Konsequenzen. Du musst etwas unternehmen!«  
    »Ich?« Perry Rhodan gab sich erstaunt. »Wir sollten gemeinsam einen Befreiungsplan erarbeiten.«  
    »Du weißt ganz genau, dass ich das nicht kann! Mein Ethos ... «  
    »Aber dein Ethos hat keinerlei Schwierigkeiten, mir die Verantwortung zuzuschieben? Du möchtest deine Hände in Unschuld waschen und zusehen, wie wir deine Freunde befreien?«  
    Grek 363 schwieg. Seine Arme pendelten unruhig hin und her.
    »Die Dinge geraten in Bewegung«, meldete die Stimme von MIKRU-JON in die entstandene
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