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Tod eines Maahks

Titel: Tod eines Maahks
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Auge. Sobald das Konzept Signal gab, dass es etwas Wichtiges entdeckt hatte, würde ich dieses Gespräch abbrechen, und es war mir einerlei, ob ich den Schatten damit beleidigte oder nicht.  
    »Du musst begreifen, dass Grek 259 für mich mehr ist als ein Freund.«  
    »Das weiß ich bereits«, unterbrach ich ungeduldig. »Deine Fähigkeiten als Schatten potenzierten sich in seiner Nähe.«  
    »Ja, das auch, aber ... « »Aber was?«  
    Mikru wandte sich mir zu. Sie hielt sieben Finger in die Höhe. Sieben Minuten noch.  
    »Da ist noch mehr.«
    »Zum Donnerwetter! Komm endlich zur Sache!«  
    Der Schatten schwankte leicht. Eine unendlich schwere Last schien auf ihn zu drücken. Dann, nach wertvollen Sekunden, öffnete er sich.  
    Und ich sah ... sah ...
    »Du bist eine Frau!«, rief ich so laut, dass ich meinte, meine Gefährten müssten mich trotz des schallschluckenden  
    Feldes hören können.
    *
    »Ich möchte nicht, dass es deine Freunde erfahren; und Perbo erst recht nicht.«  
    »Warum diese Geheimnistuerei?«, fragte ich, völlig entgeistert.  
    »Du hast es gesehen.« Grek 363 war wieder er selbst. Sie selbst!, korrigierte ich mich in Gedanken. »Es ist nichts, das Fremde zu interessieren hat.«  
    Mikru meldete, dass die Hinrichtung in sechs Minuten stattfinden würde, und Ras versuchte ebenfalls, meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Du empfindest etwas für Grek 259?«, vermutete ich.  
    »Falsch. Er und ich werden Kinder zeugen. So viel steht fest. Es ist unabdingbar, dass wir zusammenkommen.«  
    »Hat es mit Pheromonen zu tun?«
    »Wir haben aufeinander reagiert. Mehr musst du nicht wissen, Perry Rhodan. Ich brauche ihn!«, sagte sie nuanciert und mit einer erschreckenden Intensität in der Stimme.  
    »Ich habe verstanden.« Ras winkte ungeduldig und stieg von einem Fuß auf den anderen. Ich hatte keine Zeit mehr für sie. Nicht jetzt. »Vertrau mir, Grek 363. Ich werde alles unternehmen, und selbstverständlich werde ich dein Geheimnis wahren ... «  
    Mit dem letzten Wort öffnete ich das Schallfeld und eilte zum Teleporter. Fünfeinhalb Minuten noch. Ich fluchte insgeheim über das schlechte Timing der Maahk. Was auch immer in ihr vorging sie hätte sich mir früher mitteilen müssen.  
    »Ich weiß mittlerweile, wie und wo Grek 259 transportiert wird.« Ras deutete auf eine kleine, von zehn Fundamentalisten umringte Plattform, die ins Transferdeck geschwebt kam. Sie war eine von mehreren, die sich dem Hinrichtungsplatz auf einem scheinbar willkürlich gewählten Kurs näherte. Alle Maahks waren bewaffnet und zudem von Roboteinheiten begleitet.  
    »Es ist eine Falle«, wiederholte Mondra, nun leichenblass geworden. »Grek 1 weiß, dass wir einen Rettungsversuch unternehmen werden. Die Fundamentalisten kennen uns weitaus besser als wir sie.«  
    »Das Netz ist so eng gezogen, dass nicht einmal eine Maus näher als fünfzig Schritte an die Plattform herankommen könnte.« Ras und Tschubai wechselten sich beim Sprechen ab.  
    Fünf Minuten. Ich brauchte einen Plan! Etwas, das die Maahks überraschte und aus dem Konzept brachte.  
    Mir fiel nichts ein. Der Raum rings um die Hinrichtungsstätte war blitzblank gesäubert, mehrere Schwebeplattformen riegelten den Luftraum ab.  
    Und wenn wir einen Überraschungsangriff aus dem Untergrund lancierten? Ich verwarf den Gedanken augen blicklich wieder. Dutzende Maahks taten nichts anderes, als auf den Boden zu starren. Keine Gefahrenquelle auslassen ...  
    »MIKRU-JON muss all ihre Möglichkeiten einsetzen und Verwirrung stiften!«, forderte Mondra. Im Durcheinander hätten wir eine Chance ... «
    »Die Maahks rechnen damit«, hielt ich ihr entgegen und deutete auf all die Waffen, die auf uns ausgerichtet waren.  
    Vier Minuten. Die Plattform erreichte ihren Zielort. Leise zischend hielt sie an, Maaks nahmen im Karree Aufstellung. Im Zentrum des zehn mal zehn Meter großen Korpus lag Grek 259 ausgestreckt und mit energetischen Fesselbändern fixiert. Er war bei Bewusstsein. Seine Klauenhände bewegten sich unruhig, wie suchend.  
    »Wir warten!«, sagte ich entschlossen. »Wir schlagen die Fundamentalisten mit ihren eigenen Waffen.«
    »Ich verstehe nicht ... «
    »Sie erwarten uns jetzt. Während der nächsten Sekunden. Sieh sie dir doch an! Selbst diese steingewordenen Geschöpfe können ihre Nervosität kaum verbergen.«  
    Ich übertrieb. Da und dort bewegte sich eine Hand oder der Lauf einer Waffe.  
    »Wir warten bis zur
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