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Tod eines Maahks

Titel: Tod eines Maahks
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Wahrscheinlich hatte Grek 363 recht. Dennoch fühlte er Befriedigung, als mehrere der Fundamentalisten torkelten und von heranstürmenden Bokazuu zu Boden gerissen wurden. Eine kleine Bresche war in die Linien der Maahks geschlagen worden, und die Angreifer schöpften neuen Mut.  
    Perry und seine beiden Begleiter verschwanden aus der Darstellung um im selben Moment auf der Hinrichtungs-Plattform aufzutauchen.  
    »Sieh her!«, rief Perbo begeistert, »Jetzt befreien sie deinen Freund!«  
    Großes Durcheinander entstand, zumal die leidlich gut ausgerüstete Gruppe der Acronis und Bokazuu der Plattform ebenfalls nahe kam. Ras Tschubai tat Sprünge von wenigen Metern, tauchte einmal hinter dem einen, dann hinter dem anderen Maahk auf. Mondra und Perry taten ebenfalls das Ihre, um die Fundamentalisten aus dem Konzept zu bringen. Paralysierte Maahks stürzten von den Rändern der Plattform, andere rückten nach. Wie Insekten, die einem kollektiven Trieb gehorchten und ihre Gegner dank ihrer Masse niederdrücken wollten.  
    »Der Große Götterfundus stehe ihnen bei«, murmelte Perbo.
    Warum waren die drei nicht ihrem eigenen Plan gefolgt? Warum dauerte dies alles bloß so lange?  
    Etwas geschah. Etwas, womit er in seinen schlimmsten Albträumen nicht gerechnet hatte.  
    »Nein!«, schrie Grek 363.
    Er wich immer weiter zurück, wurde von der klein gewachsenen Mikru am Fleck gebannt, die ihn mit ehernen Griffen festhielt. Sie war blass geworden.  
    Perbo fand keine Worte. Sein Glauben an die Götter des Fundus schmolz dahin, war von einem Moment zum nächsten wie weggeblasen. Was er sah, das durfte nicht sein, unter keinen Umständen. Wieso hatten sie zugelassen, dass dieses Wesen starb?

 
17.
    Perry Rhodan

    Es herrschte ein Durcheinander, das man mit Worten kaum erklären konnte. Man musste es erlebt haben. Diese alles beherrschende Angst, die jeden vernünftigen Gedanken beiseitedrängen wollte. Man sah, roch, fühlte den Tod. Nichts und niemand schien mehr zu wissen, was er tat und warum er es tat.  
    Und dennoch steckte ein Muster hinter all dem. Es war der Tanz des Todes, den ich so sehr hasste und der mir trotzdem ein ständiger Begleiter war.  
    Wir improvisierten. Wir schossen und trafen, verletzten und betäubten Maahks. Um, als es mir richtig erschien, den Sprung hin zur HinrichtungsPlattform zu tun.  
    So rasch wie möglich verschaffte ich mir eine Übersicht, während Ras und Mondra die Fundamentalisten beschäftigten.  
    Grek 1 schwebte ein wenig versetzt in der Luft. Er gab sich unbeeindruckt; doch das mochte täuschen.  
    Ras war unsere stärkste Waffe. Er sprang hin und her, war für seine Gegner nicht zu fassen. Er packte einen von ihnen und teleportierte ihn weit, weit weg, um im nächsten Moment zurückzukehren und eine breit gefächerte Schusssalve abzufeuern, die über die Schutzanzüge mehrerer Maahks leckte. Er packte einen zweiten, einen dritten und entführte sie, vermehrte die Lücken im dichten Abwehrkordon. Noch hatten sie nicht alle ihre Schutzschirme aktiviert, noch konnte er auf sie zugreifen.  
    Grek 1 war vorsichtiger. Eine riesige energetische Schutzblase umgab ihn nun. Mehrere Individualschirme waren zu einem größeren zusammengefasst worden. Ras würde sie unmöglich durchdringen können.  
    Ich war nur wenige Meter von Grek 259 entfernt. Kaum fand ich im Getümmel etwas Freiraum, stürzte ich zu ihm. Noch bevor ich ihn erreichte, traf mich ein fürchterlicher Schlag im Rücken. Ich kannte diese Art des Schmerzes: Mein Schutzschirm war überlastet worden; er hatte zwar die energetische Wirkung eines Strahlschusses absorbiert, war dabei jedoch an die Grenze seiner Belastbarkeit geraten und hatte eine kinetische Rückkoppelung zugelassen.  
    Schmerz durchflutete mich. Ich ignorierte ihn tunlichst; für mich zählte nur der Schatten, der wie aufgebahrt vor mir lag. Er war der Mann, von dem Grek 363 Kinder haben wollte ... oder haben musste.  
    Ich tastete nach den Händen. Sie waren schlaff, ohne Kraft.
    Unmöglich! Der Schatten hatte sich doch eben erst bewegt, hatte Zeichen gegeben, dass wir ihm helfen sollten ...  
    Grek 259 war tot; die gut sichtbaren Augen am Schädelkamm starrten ins Leere.  
    Ich stand da, inmitten eines Chaos, das allmählich zum Höhepunkt fand. Der Grund dieser höchst erbittert geführten Auseinandersetzung war gestorben. Und wir kämpften weiter. Weil es sein musste. Weil der Kampf eine Eigendynamik nahm, die erst dann verpuffen würde,
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