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Tochter der Träume / Roman

Tochter der Träume / Roman

Titel: Tochter der Träume / Roman
Autoren: Kathryn Smith
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die man nicht von ihr erwartete.
    »Du hast eine Menge riskiert«, murmelte er. Ich nickte nur, meinen Kopf an seiner Brust. »Ich bin stolz auf dich.«
    Okay, gleich würde ich in Tränen ausbrechen. Ich schniefte. Ich war einfach nur so unglaublich erleichtert …
    »Alles wird gut«, murmelte er in mein Haar. Und tatsächlich ging es mir schon wieder besser. Ich sah ihn an.
    »Woher wusstest du, welche der beiden Gestalten ich war?«
    Er verzog den Mund zu einem kleinen, schiefen Lächeln, das von Herzen kam. »Du bist mein Kind. Ich würde dich überall wiedererkennen.«
    Und als hätte das nicht schon gereicht, um mir die Tränen in die Augen zu treiben, küsste er mich auch noch auf die Stirn. »Mach dir keine Sorgen um deine Mutter und mich. Wir werden eine Lösung finden, um die Sache mit ihrer Familie ins Lot zu bringen.«
    Und dann, nachdem er auch Antwoine kurz zugenickt hatte, ließ er mich los und ging davon, verschwand durch das Portal, das sich hinter ihm schloss und keinerlei Spuren der Geschehnisse dieser Nacht hinterließ.
    Noah und Antwoine drängten sich um mich, aber unsere Freude blieb verhalten. Keiner von uns konnte so recht begreifen, was gerade geschehen war, dass die ganze Sache nun aus und vorbei war.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte ich Noah.
    Er nickte. »Ich denke schon. Und mit dir?«
    Ich lächelte und ließ mich gegen ihn fallen. »Ich brauche ein Bad.«

[home]
    Kapitel 25
    Z
wei Wochen später
     
    »Schwing deinen süßen Hintern aus den Federn, sonst kommst du zu spät.«
    Ich öffnete verschlafen die Augen und blinzelte in Noahs lächelndes Gesicht. »Mein Hintern will lieber bleiben, wo er ist.«
    Er lachte und rollte sich aus dem Bett. Er trug ein weißes T-Shirt und seine Spiderman-Pyjamahose, die mir so gut gefiel. Auch wenn ich seine kleine Schwester nicht besonders mochte, konnte ich gut verstehen, weshalb sie ihren großen Bruder anhimmelte. »Du hast Schlaf in den Augen. Und du wirst gleich an deinem ersten Arbeitstag zu spät kommen.«
    Ich wischte mir über die Augen und setzte mich auf. Wir waren in meiner Wohnung, und Fudge saß am Fußende des Betts und leckte sich die Pfoten. Aus der Küche wehte mir der köstliche Geruch von Eiern mit Speck und Kaffee in die Nase, und daraufhin fing mein Magen an zu knurren.
    Der Wecker auf dem Nachttisch neben dem Bett zeigte zwanzig vor acht, ich musste aber erst um neun bei der Arbeit sein. »Ich werde nicht zu spät kommen«, rief ich ihm nach, als er aus dem Zimmer ging.
    Er drehte sich um und grinste mich verlangend an. »Wirst du doch, wenn du noch duschen, frühstücken
und
mich vernaschen willst, bevor du gehst.«
    Nun, so gesehen … Lachend sprang ich aus dem Bett. Das Leben war schön. Fast zu schön, aber ich würde nicht anfangen, das zu analysieren. Noah war nach der Sache mit Karatos hundertprozentig wiederhergestellt. Und ich war das auch. Das Gefühl ständiger Anspannung, das der Dämon in mir hervorgerufen hatte, war zwar noch eine Weile geblieben, hatte sich inzwischen aber aufgelöst wie ein schwerer Fall von prämenstruellem Syndrom. Meine Mutter und mein Vater erwarteten nicht mehr, dass ich mich bei meiner Familie für meine Mutter einsetzte. Aus diesem Grund hatte ich auch nichts dagegen, sie oft in der Traumwelt zu besuchen. Meine Beziehung zu Morpheus war besser als die zu meiner Mutter. Aber ich glaubte fest, dass es noch Hoffnung für uns beide gab.
    Mein Dad – mein menschlicher Vater – hatte einen Termin bei einem angesehenen Spezialisten vereinbart, der in ein paar Wochen nach Toronto kommen würde, sobald ihm sein enger Zeitplan etwas Luft ließ. Ich machte mir keine großen Gedanken darum, ob es ihm tatsächlich gelingen würde, meine Mutter aufzuwecken oder nicht. Viel mehr beschäftigte mich, wie sich seine Behandlung auf meine Familie auswirken würde. Morpheus und meine Mutter gaben sich, als beunruhigte sie das wenig, aber ich denke, dass meine Mutter doch mit ihrem schlechten Gewissen zu kämpfen hatte. Aber ich wollte sie deswegen nicht allzu sehr bedauern.
    Und ich hatte einen neuen Job. Am Montag, nachdem Karatos zur Strecke gebracht war, war ich in die Klinik gegangen und hatte gekündigt. Mich meinen Ängsten zu stellen – und der drohende Verlust von Noahs und meinem Leben –, hatte mir die Augen geöffnet. Dr.Canning war ein Vollidiot, und ich hatte es satt, mich von ihm herumkommandieren und benutzen zu lassen. Ich konnte nun arbeiten, wo immer ich wollte. Am
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