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TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

Titel: TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra
Autoren: Stefan Wolf
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ja die Beweise.
    Dass TKKG und Mike ihn begleiten durften, versteht sich beinahe von selbst.
    Mortibodi hatte seine Hausschlüssel aushändigen müssen. Jetzt befanden sich alle in der Keller-Werkstatt, sahen sich um und waren angeekelt.
    Dann schloss Glockner den Kühlraum auf.
    Zwar wussten alle, welcher Anblick sie erwartete, aber das verhinderte lediglich einen plötzlichen Schock. Der Erschütterung konnte sich niemand entziehen.
    Fassungslos blickten sie auf die teils frischen, ausgeweideten Kadaver - auf das ,,Material‘, das zu Trophäen verarbeitet werden sollte.
    „Artenschutz gibt’s für die nicht“, sagte Glockner. „Wiegand hat alles abgeschossen, was attraktiv ist. Attraktiv für diese jämmerlichen Abnehmer - sei’s Pelzhändler oder Trophäensammler wie Ingolf von Jangelwitz. Auf den und andere, die sich nach Bestellung beliefern lassen, kommt jetzt was zu. Aber leider sind die Strafen keine wirkliche Abschreckung. Jene, die unseren Planeten ausplündern und ausrotten - was man zu den schlimmsten Verbrechen rechnen sollte -, finden meistens ein juristisches Schlupfloch und kommen mit einem blauen Auge davon.“
    „Egal, ob Wiegand und Mortibodi eingebuchtet werden oder nur eine Geldstrafe kriegen“, sagte Tim, „wir werden die beiden im Auge behalten. Geschäfte wie diese hier werden die nicht mehr tätigen.“
    Gaby hatte Tränen in den Augen. „Wir werden auch dafür sorgen, dass die Auftraggeber für diese Verbrechen an der Tierwelt bekannt werden. Lächerlich werden wir sie machen! Öffentlich anprangern!“
    „Hm!“ Glockner strich seiner Tochter über die blonde Mähne. „Aber sprecht das bitte vorher mit mir ab. Ich möchte nicht, dass ihr euch ins Unrecht setzt.“
    Tim sagte: „Da hängt doch jetzt ein ganzer Rattenschwanz von Ermittlungen dran, Herr Glockner. Niemand kann die Felle und Schädel von frisch erlegten Tieren wie Elefant, Nashorn, Sibirischer Tiger, Schneeleopard, Jaguar, Berggorilla, Kaiman und so weiter mir nichts, dir nichts bei zig Flughäfen durch den Zoll schmuggeln. Da sind nicht nur in Drittländern dreiste Bestechungen gelaufen - da wurden auch hier beamtete Personen geschmiert.“
    Gabys Vater nickte. „Verlasst euch drauf - darum werde ich mich kümmern.“
    „Jedenfalls wird dieses Schreckens-Szenario“, meinte Karl, „erst mal beendet. Und das ist ja auch schon was.“
    Fast fluchtartig verließen die Kids den Kühlraum.
    Tim bemerkte, wie alle aufatmeten. Mike zog unauffällig ein Fläschchen Duftwasser aus der Tasche und benetzte sein Taschentuch, mit dem er sich dann über die Nase rieb. Logo! Der Aasgeruch im Kühlraum war fürchterlich.
    „Wir können damit rechnen“, sagte Glockner, „dass der Erpresser abermals hier anruft. Inzwischen wird er sich überlegt haben, wie viel er verlangen will.“
    „Hoffentlich lebt der Papagei Hugo noch“, sagte Klößchen. „Dessen Musikalität ist verräterisch“, meinte Karl. „Aber der Einbrecher ist bestimmt ein Tierfreund. Sonst hätte er Hugo nicht mitgenommen.“
    „Vielleicht will er ihn verkaufen“, gab Tim zu bedenken.
    „So oder so“, sagte Glockner. „Mit Hugo hat er sich belastet. Zumal auch die Hellroten Aras zu den geschützten Papageien gehören. Kevin von Jangelwitz hat Hugo von seinem Vater geerbt. Der Vogel ist über 30 Jahre alt und fast genauso lange in der Familie.“
    „Alter Ara“, meinte Klößchen.
    „Keineswegs, Klößchen“, erklärte Glockner. „Für einen Papagei ist er noch recht jung. Die werden über 100 Jahre alt.“
    Sie gingen in den Wohnraum hinauf, wo das Telefon war. „Die Werkstatt ist übel“, sagte Gaby, „der Kühlraum die Hölle. Was uns drüben in dem Anbau erwartet, ist sicherlich nicht ganz so schlimm - allerdings schlimm genug. Denn dort hat Mortibodi die fertigen Trophäen und auch die antiquarischen Exemplare aus dem ehemaligen Fachgeschäft Einhorn.“ Das wussten sie alles von Mortibodi. Dessen Geständnis war umfassend gewesen.
    Mike grinste. Er hatte seine Ungeduld im Griff, wollte aber begreiflicherweise nun endlich die Präparate sehen - jene Präparate die sein Großvater gesammelt und 1935 hier zurückgelassen hatte. War in einem von ihnen der Blue Truth versteckt?
    „Drei Tierpräparate kennen wir schon“, sagte Gaby, „den Geier, den Leoparden und eine Kobra. Die stehen so dicht am Fenster, dass wir sie in jener Nacht erkennen konnten. Hinter ihnen ist die Sicht versperrt. Dort steht ein großer Schrank.“ Sie blickte umher.
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