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TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra

Titel: TKKG 82 - Der Diamant im Bauch der Kobra
Autoren: Stefan Wolf
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angeschlichen, hatte an der Tür gelauscht und mitgehört - fast von Anbeginn.
    Donnerwetter! Da lief eine rattenscharfe Randale ab. Aber er sah noch nicht durch.
    Auch seine Freunde und Mike waren heran gepirscht und verfolgten das Gespräch.
    „Völliger Blödsinn!“, wisperte Gaby in Tims rechtes Ohr. „Sowas würde Kevin Jangelwitz nie machen. Sein Bruder sicherlich.“
    „Also doch ’ne Verwechslung“, hauchte er zurück.
    Schließlich verstieg sich Wiegand zu seiner brutalen Drohung und bei Tim schmorten die Sicherungen durch.
    Wiegand fuhr herum, als er die Stimme hinter sich hörte, und beinahe wäre es ihm gelungen, seine Waffe auf Tim zu richten.
    Aber dann wurde dem Tiermörder mit einem Tritt wie vom amtierenden Karate-Weltmeister das Gewehr aus den Händen gewirbelt. Es flog gegen die gekalkte Wand, ohne dass sich ein Schuss löste, und polterte auf die Radieschen-Kisten.
    Wiegand, der ehemalige Zahnarzt, war ein harter Brocken, hatte auf seinen Großwild-Meucheljagden Strapazen bewältigt, hatte sich Duelle mit Wildhütern geliefert und nie klein beigegeben. Auch jetzt nicht. Mit geballten Fäusten drang er auf Tim ein. Ein Riesenfehler. Drei der Gemüsekisten krachten zusammen, als Wiegand dort landete - mit ausgekugeltem Arm, rechts, und blutender Nase. Brüllend drückte er das Gesicht in die Salatköpfe.
    Mortibodi wich zurück. Kevin von Jangelwitz erstarrte. Mike hob das Gewehr auf und überzeugte sich, dass es gesichert war.
    „Tag, Herr von Jangelwitz“, sagte Gaby. Sie hielt das zwar für etwas verfehlt in dieser Situation, aber ihr fiel nichts anderes ein und falsch ist ein netter Gruß eigentlich nie.
    Kevin nickte. „Tag, Gaby!“, meinte er entgeistert. „Ich glaube, diese Typen sind übergeschnappt. Ich verstehe nicht, was die von mir wollen.“
    Mortibodi schwitzte so heftig, dass seine Brillengläser beschlugen. Er leckte sich die Lippen. Indem er die Nase rümpfte, schob er die rutschende Bille nach oben.
    Tim ging auf ihn zu. Das war eine eindeutig drohende Geste.
    Mortibodi wich weiter zurück und stieß an die jenseitige Wand.
    „Rühr ... rühr mich nicht an!“, rief er schrill.
    Widerlicher Kerl!, dachte der TKKG-Häuptling.
    „Du hast eine Minute, Tierausstopfer, um alles zu erklären. Aber so, dass es Außenstehende begreifen.“
    „Nein!“, brüllte Wiegand, immer noch mit dem Gesicht im Salat. „Kein Wort, Ulrich! Die .“
    Dann jaulte er auf, denn Mike war offenbar gestolpert - und der Gewehrkolben landete schmerzhaft bei Wiegand im Kreuz.
    „Verzeihung!“, entschuldigte sich Mike. „Hoffentlich stolpere ich nicht noch mal.“
    „Die Minute läuft“, sagte Tim zu Mortibodi.
    „Wir ... wir ... werden erpresst. Mit ... weil ... Von ihm!“ Er deutete auf Kevin. „Er hat zwar mit verstellter Stimme angerufen
    - gestern. Aber im Hintergrund hat sein Papagei Hugo den River-Kwai-Marsch gepfiffen. Und das kann kein anderer Vogel.“
    „Was? Hugo?“, rief Kevin. „Den habe ich doch nicht mehr. Hugo wurde mir gestohlen. Vorige Woche! Da war ein Einbrecher hier. Ich war bei Petra in der Stadt und . Also, als ich zurückkam, war hinten ein Fenster zerstört. Mir fehlen 740 Mark und das gesamte Tafelsilber. Und Hugo, mein Hellroter Ara. Natürlich habe ich Anzeige erstattet. Bei einem Kollegen deines Vaters, Gaby. Aber man hat wohl noch nichts ermitteln können.“
    Mortibodi gab einen winselnden Laut von sich.
    Wiegand hatte den Kopf aus den Salatblättern gehoben, jetzt ließ er ihn wieder sinken und begann zu lachen wie ein Verrückter.
    „Euer Erpresser - das scheint der Einbrecher zu sein“, stellte Tim fest. „Wenn wir vorhin alles richtig verstanden haben, dann war der Mann auch bei euch - und hat interessante Unterlagen an sich gebracht. Was das ist, wollen wir jetzt ganz genau wissen - ganz genau! Sonst ... Aber dazu wäre es besser, Herr von Jangelwitz, wenn Sie für einen Moment hinausgehen. Und du, Gaby, auch - weil dich so leicht das Mitleid überkommt.“
    Das war natürlich nur eine Drohung. Aber sie wirkte.
    Mortibodi hatte, was seinen Mut betraf, die Hosen voll -und begann zu reden.
    *
    Polizei. Verhaftung. Wiegand und Mortibodi wurden ins Präsidium überführt. Dort würde man entscheiden, ob sie in Untersuchungshaft kamen oder vorläufig auf freiem Fuß bleiben durften.
    Gabys Vater war mitgekommen, überließ aber die Abwicklung seinen Kollegen. Der Kommissar behielt sich die Durchsuchung bei Mortibodi vor, denn dort im Kühlraum lagerten
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