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Titan 01

Titan 01

Titel: Titan 01
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jeschke
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Erleichterung.
    »Larry, Liebster, bist du wieder in Ordnung? Wir dachten, du würdest überhaupt nicht mehr herauskommen.«
    »Mir geht’s gut.« Er setzte sich auf und entdeckte seine zwei Kinder, die erschrocken und ängstlich auf der anderen Seite des Bettes standen. Ihr Schweigen zeigte, daß es sie wirklich hart getroffen hatte. »Ich hoffe, ihr beiden habt euch nicht zu viel Sorgen um mich gemacht.«
    »Natürlich nicht«, sagte Jerry tapfer. »Ich wußte, daß du schlau bist, Paps. Ich wußte, du würdest schon eine Idee haben, um rauszukommen.«
    »Da wir gerade beim Thema sind«, warf der Kapitän ein, »was für eine Idee war das?«
    »Erklär’ ich Ihnen später. Wie geht’s dem Patienten?«
    »Prima. Das Vieh scheint sich völlig erholt zu haben.«
    »Wie viele Kaulquappen sind zusammen mit mir herausgekommen?«
    »Sechs, glaube ich. Wir halten sie in derselben sauerstoffarmen Atmosphäre wie das Monstrum. Wir werden sie untersuchen. Wenn es Parasiten sind, dann…«
    »Sie sind keine Parasiten. Ich bin endlich draufgekommen, daß es die Jungen sind.«
    »Was?«
    »Die Nachkommen. Wenn Sie gut für sie sorgen, werden sie eines Tages genauso groß sein wie das Muttertier in Ihrem Schiff.«
    »Du lieber Himmel, wo sollen wir die unterbringen?«
    »Das ist Ihr Problem. Vielleicht sollten Sie diesen Zoo, den Sie für die Raumkuh bauen wollen, gleich etwas größer konzipieren. Woher Sie das Geld kriegen wollen, um die Biester zu füttern, weiß ich allerdings nicht.«
    »Aber was…«
    »Alles, was Ihrer Raumkuh ›fehlte‹, war die Tatsache, daß sie gravid war.«
    »Gravid?«
    »Das heißt trächtig«, erklärte Jerry.
    »Ich weiß, was es heißt.« Der Captain wurde rot. »Hören Sie,
    müssen die Kinder dabei sein, wenn wir über so was reden?«
    »Warum in aller Welt sollten sie nicht dabeisein? Sie sind Arztkinder. Sie kennen sich mit diesen Dingen aus. Sie haben bei der Geburt von Kälbern und anderen Tieren zugesehen.«
    »Wirklich oft«, versicherte Martia.
    »Beengt wie es auf dem Schiff war, konnte Ihre Raumkuh sich nicht die nötige Bewegung verschaffen. Und die Jungen konnten nicht heraus.«
    »Aber Sie sind doch durch den Verdauungstrakt hineingekrochen…«
    »Na und? Gebären alle Tiere auf dieselbe Art? Fragen Sie mal irgendein Kind, wo Babys wachsen, und es wird Ihnen sagen, in Muttis Magen.«
    »Manche Kinder sind zu blöd«, sagte Jerry.
    »In dem Fall wären sie’s nicht. Wo kämen die Embryos besser an die Nahrung der Mutter als im Magen, wo sie die Nährstoffe von roh bis völlig verdaut direkt aufnehmen können? Das Tier brauchte nur ein wenig Bewegung, um die Geburt einzuleiten. Sie haben sie ihm durch Außenreize verschafft, aber das reichte nicht.
    Ich habe dann den Rest besorgt, als ich etwas Verdauungsflüssigkeit injizierte. Das hat eine ganz schöne Reaktion bewirkt.«
    Der Kapitän kratzte sich am Kopf. »Doktor, Sie haben gute Arbeit geleistet. Wie würde es Ihnen gefallen, auch in Zukunft für das Tier zu sorgen? Ich könnte Ihnen eine Empfehlung…«
    »Und wieder in dieses Ungeheuer hineinkriechen? Nein, danke. Von jetzt an behandle ich nur noch kleine Ungeheuer. Schafe, Kühe – und Menschen.«
    Hastige Schritte kamen den Gang herauf. Dann wurde die Tür heftig aufgestoßen. Kameras richteten sich drohend auf ihn und sendeten sein Bild zur Erde und auf andere Planeten. Fragen begannen auf ihn loszuprasseln.
    »Mein Gott«, murmelte er erschöpft, »wer hat diese blutrünstigen Bestien hier reingelassen? Sie sind schlimmer als alles, was ich in dem Monstrum getroffen hab’.«
    »Sei ein bißchen nett zu ihnen, Liebling«, mahnte Maida sanft. »Sie machen dich berühmt.«
    Dann stellten sich Maida und Jerry und Martia um ihn herum auf, und die Kameras surrten und klickten. Die stolzen Mienen seiner Familie wirkten wie ein Elixier auf ihn, und er wußte, daß er um ihretwillen auch alles noch einmal durchgemacht hätte.
    Seine große Chance war also doch noch gekommen, und er hatte sie wahrgenommen – auch wenn es vielleicht ein bißchen viel für ihn gewesen war. Jedenfalls, er war damit fertig geworden, glänzend damit fertig geworden. Und langsam entspannte sich seine Miene zu einem müden, glücklichen Grinsen, das kurz darauf auf allen Bildschirmen des Sonnensystems zu sehen war.

DOMINO
    (DOMINO)
     
CYRIL M. KORNBLUTH
     
     
    »Geld!« kreischte seine Frau. »Du richtest dich zugrunde, Will. Laß die Börse sein, dann könnten wir irgendwohin ziehen, wo man
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