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Tisch für drei

Tisch für drei

Titel: Tisch für drei
Autoren: Lindsay Gordon
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um den Nippel zwischen seine Lippen zu nehmen.
    Sie schließt die Augen. Das kann ich sehen, weil sie den Kopf zu meiner Seite geneigt hat. Ihre Lippen sind leicht geöffnet, und sie lässt ihre Finger durch sein Haar gleiten. Mein Penis tut fast schon weh, er sehnt sich danach, berührt, gesaugt, liebkost zu werden. Ich weiß, wie sich sein Mund anfühlt. Ich kann mir vorstellen, wie er ihren Nippel verwöhnt. Seine Zunge tanzt immer um die empfindsame Spitze herum, bis sich seine Lippen auf einmal schließen und eine Woge der Lust durch ihre Haut schießt. Ihre Finger ballen sich zur Faust, sie legt den Kopf in den Nacken. Ich lächle. Ich kann mir vorstellen, wie sie schmeckt, wie sich ihr Nippel auf meiner Zunge anfühlt …
    Ich bin gefangen zwischen den Blicken des einen und der Berührung des anderen. So hatte ich mir das Ganze nicht vorgestellt. Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich mir gedacht hatte. Vielleicht war ich ein wenig angesäuselt von der Tatsache, dass Michael endlich, nach all den Monaten, in denen ich ihn beobachtet hatte, während ich so tat, als würde ich genau das nicht tun, mit mir zu flirten begonnen hatte. Stets dachte ich daran, wie es wäre, wenn er nicht der anderen Seite zugewandt wäre … was ich dann alles mit ihm anstellen könnte.
    Möglicherweise fühlte ich mich ein wenig geschmeichelt und glaubte, er hätte irgendwie meine tiefsten, schmutzigsten Gedanken gelesen. Die, in denen er die Hauptrolle spielte, wenn ich nackt auf meinem Bett lag und das Radio lief, wenn mein hübschester pinkfarbener Hasendildo zwischen meinen Beinen summte. Während ich mir vorstellte, wie er nackt aussah, drückte ich die Hasennase fest auf meine Klit. Wenn ich überlegte, wie groß sein Schwanz sein mochte, wollte ich nichts mehr, als ihn in mir zu spüren, so sehr, dass ich bereit gewesen wäre, alles dafür zu tun. Wirklich alles.
    Aber als er mich fragte, als er es tatsächlich vorschlug – diese verrückte, durchgeknallte, heiße Idee aussprach –, schimpfte ich mit mir. Ich sagte mir, was für eine Närrin ich war. Schlimmstenfalls würde das Ganze unglaublich peinlich werden, ein großer Fehler, ein Drama. Was sich weder Michael leisten konnte noch ich mir, wenn wir beide unsere Jobs behalten wollten. Im besten Fall würde es nur für ein wenig Verlegenheit sorgen und ich hätte die Chance, dass der andere – der unbekannte, geheimnisvolle Dritte – gar nicht zusehen wollte. Wer würde das schon wollen?
    Welche Person, die noch alle Sinne beisammen hatte, würde den Gedanken ertragen, Michael zu teilen, und dann auch noch dabei zusehen? Niemand. Der einzige Grund, aus dem sein Liebhaber der Sache zugestimmt hatte, war meiner Ansicht nach, dass man Michael einfach nichts abschlagen konnte – nicht, wenn er einen auf seine ganz eigene Weise anblickte und man die Wärme in seinem Lächeln spürte. Ich weiß, warum ich nachgegeben habe, und ich schätze, bei ihm ist es ähnlich gewesen.
    Bis ich sie tatsächlich zusammen gesehen habe. Bin ich krank, dass ich in ihnen Vater und Sohn sehe? Obwohl sie einander nicht gleichen: der eine hell, der andere dunkel, der blonde, muskulöse Mann mit kalifornischer Bräune neben dem brünetten, empfindsamen Sinnlichen. Ist es nicht sogar noch kranker, sich vorzustellen, wie sie einander berühren, und dabei harte Nippel zu kriegen? Wie auch der Wunsch, er möge doch bitte dabei zusehen, wie Michael mich fickt.
    Will ich ihn eifersüchtig machen?
    Ich habe gesehen, wie er mich wissend angesehen hat. Er kennt sich mit dem Körper einer Frau aus. Ich würde eine Menge Geld darauf verwetten, dass er genau weiß, was er mag, und ich frage mich, ob ihm gefällt, was er gerade sieht. Michael gefällt es jedenfalls sehr.
    Mein Kleid ist jetzt völlig verrutscht, und Michael lässt seine Hände über meinen nackten Körper gleiten, von den Schultern bis zur Hüfte. Seine Finger zupfen an meinen Nippeln, lassen sie dann plötzlich wieder frei, sodass sie nach oben hüpfen, während seine Hände weiter nach unten wandern. Sein Schwanz – dieser harte, wunderbare Schwanz, der sich gegen meinen Oberschenkel drückt, während er mich liebkost – beult seine schicke Hose aus. Ich sehe die Lust in seinen Augen, und das bringt mich dazu, mich vor Wonne zu winden. Oh, Macht ist ein starkes Aphrodisiakum. Die Fantasie jedes Heteromädchens dreht sich irgendwann einmal darum, einen schwulen Jungen umzudrehen – und hier ist dieser Junge. Er steht direkt vor
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