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Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Titel: Tina und Tini und die Spuren im Schnee
Autoren: Enid Blyton
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wir hier viel Andrang.“
    „Verkäuferin spielen? Das ist doch lustig!“, sagte Tini strahlend. „Und was würden wir verdienen?“
    „Stellt eure Bedingungen“, antwortete Professor Willner lächelnd. „Ich glaube, ihr werdet zufrieden sein. Ihr braucht euch nicht sofort zu entscheiden. Besprecht es mit euren Eltern und ruft mich heute Abend an. Ich will euch nicht drängen, schließlich habt ihr Ferien und wollt sie genießen. Ich nehme es euch nicht übel, wenn ihr nein sagt. Habt ihr übrigens schon unsere Glanzstücke bewundert? Die Goldmünzen dort, die Alexander-Maria- Sebastianus -Dukaten, über fünfhundert Jahre alt. Ein böhmischer Graf hat sie anlässlich der Geburt seines ersten Sohnes prägen lassen, nur wenige Stücke. Er muss vor Freude ganz verrückt gewesen sein, denn er war damals nicht mehr jung und hatte kaum noch auf einen Nachkommen gehofft. Seht ihr das feine Kinderköpfchen? Und auf der Rückseite die Burg. Eine künstlerische Arbeit! Er hatte in seinem Testament bestimmt, die Münzen dürften nur innerhalb der Familie weitergegeben werden, deshalb haben wir das seltene Glück, hier einen Satz von sechs Stück zu besitzen. Der Graf ist durch seine Mutter mit der Familie verwandt.“
    „Die müssen doch irrsinnig wertvoll sein!“, sagte Tina bewundernd. „Haben Sie keine Angst, dass hier mal eingebrochen wird?“
    „Wir haben die beste Alarmanlage, die es zur Zeit gibt“, antwortete der Museumsdirektor vergnügt. „Den Dieb möchte ich sehen, der es schafft, hier ungesehen wieder herauszukommen!“

Ein lustiger Ferienjob

    Sie brauchten nicht lange zu warten. Das Honorar, das der Professor ihnen anbot, war so verlockend, dass sie sofort einwilligten, den Verkaufsstand zu übernehmen. Schon am nächsten Tag fanden sie sich eine Stunde vor Eröffnung des Museums ein um sich mit ihrer neuen Aufgabe vertraut zu machen. Eigentlich hatten sie sich abwechseln sollen, aber nach kurzer Diskussion einigten sie sich darauf, den Verkaufsstand gemeinsam zu betreuen.
    „Je mehr Leute wir sind, desto mehr können wir verkaufen!“, hatte Tobbi beteuert. „Ihr sollt mal sehen, wie ich den Laden in Schwung bringe! Wir werden einen Umsatz machen, von dem der Professor nur träumen kann!“
    So bemühten sie sich nun also, ihre Waren vorteilhaft anzuordnen. Die teuren Stücke bauten sie besonders augenfällig ganz vorn auf, die billigeren mehr im Hintergrund. Neben Kunstpostkarten und Drucken berühmter Gemälde mit und ohne Rahmen gab es Poster und ein paar Keramik-Artikel, Teller und kleine Krüge, Fliesen mit dem gräflichen Wappen darauf, bemalte Dosen und Schälchen mit dem Abbild des Schlosses. In einer Vitrine lagen ein paar Münzen und Medaillen zum Verkauf, nichts besonders Wertvolles, zum Teil auch als Schmuckstücke gefasst, als Anhänger für Ketten und Armbänder.
    „Ich finde, unser Laden kann sich sehen lassen“, sagte Tini zufrieden und prüfte noch einmal nach, ob jeder der Krüge mit einem Preisschild versehen war.
    „Haben wir genug Wechselgeld? O Gott, ich habe richtig Lampenfieber!“, gestand Tina. „Wenn ich mich bloß nicht verrechne oder jemandem zu viel herausgebe!“
    „Derjenige freut sich bestimmt“, meinte Tobbi schmunzelnd. „Aber beruhige dich, schließlich sind wir zu dritt. Das Wichtigste ist: auch bei großem Andrang nicht aus der Ruhe bringen lassen!“
    „Ja ja , und die Augen überall zugleich haben, die Hände der Leute nicht aus den Augen lassen, die Waren ebensowenig, und zugleich den Blick strahlend auf die Kundschaft gerichtet halten. Das wird was werden!“
    „Nur keine Panik. Du wirst sehen, es geht ganz locker. Mit etwas Humor wirst du auch mit dem ungnädigsten Kunden fertig.“
    Kurz vor zehn stattete Professor Willner ihnen einen Besuch ab.
    „Nun? Alles fertig? Das habt ihr ja wirklich hübsch dekoriert, da müssten die Kunden eigentlich in Scharen kommen!“
    „Toi-toi-toi!“, murmelte Tini. „Ich bin wirklich gespannt, ob wir überhaupt was verkaufen werden!“ Frau Lemberger, genannt Gretchen, eine alte, verhutzelte kleine Dame, die sich durch einen unerschütterlichen Humor auszeichnete, trat aus einer Seitentür, winkte lächelnd herüber und nahm hinter dem Kassenschalter Platz. Vor der schweren Eingangstür schwoll das Stimmengewirr der Wartenden an.
    „Zehn Uhr“, sagte Professor Willner. „Na, dann wollen wir mal...“
    Er zog einen Schlüssel aus der Tasche, entfernte das Sicherheitsgitter und schloss auf. Als er die Tür
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