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Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Titel: Tina und Tini und die Spuren im Schnee
Autoren: Enid Blyton
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mich noch einmal so auf den Arm nimmst! Seit wann bist du schon hier?“
    „Erst seit ein paar Minuten. Das Geschäft blüht, wie ich sehe. Ihr macht das wirklich großartig.“
    „Nicht wahr! Aber jetzt musst du mich entschuldigen, ich habe Kundschaft.“ Tobbi wandte sich einer Dame zu. Sein Gesicht war vor Eifer gerötet. „Bitte sehr, darf es dieses Bild sein? Ich packe es Ihnen ein.“
    „Tobbi redet wie ein Buch“, meinte Tini kichernd. „Ich komme mit Kassieren gar nicht mehr nach. Bis heute Abend hat der unsere ganze Ware an den Mann gebracht!“
    „Vati!“, flüsterte Tina beschwörend, während sie ein Dutzend Postkarten in eine Tüte steckte. „Ich sterbe vor Durst und Hunger! Kannst du uns nicht was organisieren?“
    „O ja bitte, eine Limo oder Cola und ein belegtes Brot, das wäre toll!“, pflichtete Tini ihr bei. „Mein Magen knurrt schon ganz laut!“
    Professor Willner, der gerade eine Führung beendet hatte, hörte die letzten Worte.
    „Ich schlage vor, ihr macht jetzt nacheinander eine Viertelstunde Pause. Du, Tina, gehst als Erste. In meiner Küche steht ein kleiner Imbiss für euch bereit. Kinder, ist das ein Andrang heute, einen solchen Erfolg habe ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt!“
    Ja, man kann dich nur beglückwünschen“, sagte Herr Greiling. „Die Nachricht von der Eröffnung des Museums Schloss Mönchsbuchen hat sich herumgesprochen wie ein Lauffeuer.“
    „Komm, wir begleiten deine Tochter hinauf. Ich habe eine halbe Stunde Pause. Die nächste Führung macht Herr Kellner, mein Assistent.“
    Der Museumsdirektor fasste Herrn Greiling beim Arm und zog ihn zum Treppenhaus hinüber. Tina kassierte schnell noch sieben Mark für sieben Postkarten und folgte den beiden. Tini und Tobbi kümmerten sich mit doppeltem Eifer um die Kundschaft.
    „Schau mal, wer da kommt!“, flüsterte Tini Tobbi plötzlich zu. „Der alte Graf! Ob der eine Dauerkarte hat?“
    „Der schaut aber grimmig. Als wolle er sich jeden Augenblick auf die Besucher stürzen und sie mit seinem Spazierstock vertreiben!“
    „Mir scheint eher, dass er jemanden sucht. Hast du den Silberknauf auf seinem Stock gesehen? Wahrscheinlich auch ein zweihundert Jahre altes Erbstück.“
    „Entschuldigen Sie bitte, wo geht es hier zu den Toiletten?“, unterbrach eine alte Dame Tini.
    „Dort links die Treppe hinunter. Zweite Tür rechts“, gab Tini Auskunft. Als sie wieder hinschaute, war der Graf verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt, dachte sie.
    „...er hat Bankrott gemacht und riesige Schulden hinterlassen“, sagte jemand leise hinter ihr. „Alles hat man ihm gepfändet. Jetzt lebt er armselig in zwei Mansardenzimmern im ehemaligen Kutscherhaus dort drüben. Wenn er nicht so ein hochmütiger Geizhals wäre, könnte er einem Leid tun. Er hat es aber wirklich zu schlimm getrieben. Die Sammelleidenschaft hat sein Leben zerstört. Jedes Mittel ist ihm recht gewesen um...“
    Die Stimme entfernte sich. Hatte man über den alten Grafen gesprochen? Vermutlich. So arm war er also jetzt, alles hatte man ihm gepfändet.
    „Haben Sie noch andere Ansichtskarten vom Schloss hier, Fräulein?“, wurde Tini aus ihren Gedanken gerissen. „Vielleicht eine Aufnahme von weiter weg, wo man den ganzen Park sieht und auch die übrigen Gebäude...“
    „Sie meinen, eine Luftaufnahme? Nein, die haben wir leider noch nicht. Aber wie wäre es mit dieser hier? Von der Sonnenuhr auf dem Turm. Oder die dort, auf der sieht man die alte Zugbrücke so schön, mit der Einfahrt und dem Tor!“
    „Hallo, die Ablösung kommt, da bin ich wieder!“ Tina tippte der Freundin auf die Schulter.
    „Geh ruhig rauf, ich mach hier weiter. Schinkensemmeln gibt’s und Christstollen und zu trinken, was du willst! Einfach urig, die Küche des Professors, am liebsten wäre ich gar nicht mehr runtergekommen.“
    „Okay, dann mache ich jetzt Pause.“
    Tini überließ Tina die Kundin, die unschlüssig den Postkartenständer hin und her drehte, und lief zur Treppe hinüber. Sie befand sich in einem der Türme, eine enge Wendeltreppe ging nach oben. An den schmalen kleinen Fenstern konnte man die Dicke der Mauern sehen. Oberhalb der Ausgänge zu den drei Stockwerken gab es ebenfalls Fenster, die nach innen führten und von denen aus man in die Räume des Schlosses hinuntersehen konnte. So gab es ein Fenster zum Festsaal, das daneben erlaubte einen Blick in die Bibliothek hinunter und ein drittes ins Münzkabinett.
    Ein idealer
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