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Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Titel: Tina und Tini und die Spuren im Schnee
Autoren: Enid Blyton
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Kindheit kannte. Aber immer häufiger wanderten die Blicke jetzt zu dem Berg von Päckchen hinüber, der neben dem Christbaum aufgebaut war.
    „Und jetzt geht’s ans Auspacken“, sagte Herr Greiling lächelnd. „Damit die Spannung nicht unerträglich wird.“
    Tobbi kniete auf dem Boden, studierte die Anhänger und legte jedem ein Geschenk in den Schoß. Bald waren nur noch das Rascheln von Papier und begeisterte Ausrufe zu hören.
    „Mutti! Das ist ja super! Genau das Kleid habe ich mir schon immer gewünscht!“, jubelte Tina. „Ich muss es sofort anprobieren!“
    „Seht euch das an! Ein goldenes Armband aus Mexiko! Das hat mein Vater mir geschickt!“, rief Tini dazwischen. „Ist es nicht wunderschön?“
    „He! Ich glaube, dieses Päckchen ist verwechselt worden...“ Tobbi sah kopfschüttelnd zu seiner Schwester hinüber. „Der Pulli ist doch für Vati?“ Tina und Tini prusteten los.
    „Irrtum, mein lieber Bruder, er ist für dich. Aber das konnte ich dir doch unmöglich sagen“, sagte Tina.
    „Mann, das ist vielleicht ein Ding! Tina, danke schön! Der Pulli ist einsame Spitze! Und dass du dir für mich so viel Arbeit gemacht hast!“
    „Ich hoffe, du weißt es zu schätzen“, sagte Tina nachdrücklich. „Ich hab nämlich manchmal ganz schön geflucht beim Stricken. Aber was ich mir vorgenommen hatte, musste ich ja nun auch zu Ende bringen.“
    „Na ja, das ist mir mit meinem Geschenk für dich nicht viel besser ergangen“, sagte Tobbi grinsend. „Es hat mich zwei blau geschlagene Daumen und ein paar ordentliche Risse und Schnitte gekostet.“
    „Wirklich? Wo ist es denn? Ich muss es sofort sehen!“
    Tobbi lächelte geheimnisvoll und verschwand im Nebenzimmer. Einen Augenblick später erschien er wieder in der Tür. Auf den Schultern trug er einen schweren, länglichen Gegenstand.
    „Ein Bücherregal! Endlich ein neues Bücherregal für mein Bett! Fantastisch!“ Tina sprang vor Freude in die Luft. „Und das hast du ganz allein gebaut?“
    „Klar!“
    „Mensch, Tobbi, das ist die beste Überraschung, die du mir machen konntest! Vielen, vielen Dank!“
    „Ist dieses Päckchen von dir, Tobbi?“, fragte Tini und hob eine kleine Schachtel aus Goldpapier hoch.
    Tobbi errötete.
    „Äh... eh... jaja.“
    Tini hob vorsichtig den Deckel ab. Auf himmelblauer Watte lag ein goldenes Kettchen mit einem Medaillon.
    „Oh...“Jetzt errötete auch Tini.
    „He!“ Tina kam neugierig näher. „Ist da was drin? Kann man es öffnen?“
    Tini drückte auf den Verschluss und das Medaillon sprang auf. Ein Foto steckte drinnen, das die lachenden Gesichter der beiden Geschwister zeigte. Tobbis Kopf ein wenig größer im Vordergrund und Tina, die ihm über die Schulter schaute.
    „Du kannst natürlich auch ein anderes Foto reintun - ich meine, vielleicht möchtest du lieber eines von deinem Vater oder deiner Mutter... oder von Tina allein.“
    „Oder von deinem heimlichen Liebsten“, neckte Tina die Freundin.
    „Quatsch!“, sagte Tini verlegen. „Ich kann mir kein schöneres Bild für das Medaillon vorstellen, es ist genau richtig. Ganz lieben Dank, Tobbi, das war eine süße Idee!“
    „Na und? Kriegt er keinen Kuss zum Dank?“, bohrte Tina.
    „Doch!“
    Tini trat dicht zu Tobbi heran und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
    „Sehr schwesterlich!“, bemerkte Tina. „Aber nun muss ich weiter auspacken. Da sind noch so viele Päckchen!“
    Unter viel Gelächter und Staunen wurde ein Geschenk nach dem anderen ausgepackt und herumgezeigt. Am meisten erstaunten die Mitbringsel Herrn Greilings die Familie. Schmuckstücke, Messing- und Kupfergefäße, wie sie von Beduinen gemacht werden, bunte Decken und Tücher, Taschen aus Kamelleder, Gewürze — für jeden war etwas Besonderes dabei.
    Später ging man zu Tisch. Tina und Tini trugen auf, was sie am Vormittag vorbereitet hatten, und ernteten großes Lob. Herr Greiling hielt eine kleine Rede und wünschte allen ein frohes Weihnachtsfest. Tobbi schenkte Sekt in die Gläser und alle stießen miteinander an und versicherten sich gegenseitig, dass dies ganz sicher das schönste Weihnachtsfest sei, das man je erlebt hatte.
    Am späten Abend machten sie sich auf um die Christmette zu besuchen. Die klare, kalte Luft verjagte alle Müdigkeit aus den Köpfen und Gliedern und der Spaziergang über die dunklen Felder zur Dorfkirche hinüber, die Stille um sie herum und die freundlich blitzenden Lichter, die von den Bauernhäusern herübergrüßten,
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