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Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Titel: Tina und Tini und die Spuren im Schnee
Autoren: Enid Blyton
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hielt an der Allee nach Mönchsbuchen, und der alte Graf stieg aus. Zwei Kilometer weiter stoppte der Bus in einem kleinen Dorf, das nur aus fünf Bauernhöfen und einer Kapelle bestand, die etwas abseits neben einem Friedhof auf einem kleinen Hügel stand. Sie war von einer dichten Tannenhecke umgeben. Hinter dem Friedhof befand sich ein kleiner Parkplatz, der vom Dorf aus nicht zu sehen war.
    Tina, Tini und Tobbi hatten einen Fußweg eingeschlagen, der an der Kapelle vorbei zum Wald führte und von dort aus am Waldrand entlang auf eine Landstraße zulief, die auf die Allee nach Mönchsbuchen traf. Sie hatten die Kapelle schon hinter sich gelassen, als Tini plötzlich anhielt und zum Friedhof zurückschaute.
    „Findet ihr nicht, dass dieser Parkplatz ideal für jemanden ist, der nicht gesehen werden möchte? Und er liegt an einer Kapelle.“
    „Du meinst — nun ja, man sollte es zumindest in Erwägung ziehen“, meinte Tobbi. „Lass sehen, von hier aus gibt es nur einen Weg zum Wald. Am Waldrand teilt er sich dann und geht in vier verschiedene Richtungen. Links auf die Landstraße zu, den können wir vergessen. Rechts in die Felder und weiter zum Nachbardorf. Auch nicht interessant. Aber zwei fuhren in den Wald hinein. Der eine nach Südwesten und der andere nach Südosten. Weiteres scharfes Nachdenken bringt uns zu dem Schluss, dass der nach Südwesten vom Mönchsbuchener Grund wegführt. Probieren wir es also mit dem, der in südöstliche Richtung geht.“
    „Der geborene Pfadfinder“, bemerkte Tina. „Okay, beeilen wir uns, es wird bald dunkel. Wenn du dich geirrt hast, stehen wir schön dumm da.“
    Fast im Laufschritt marschierten sie auf den Wald zu. Tini sah auf die Uhr.
    „Bis hierher haben wir zwei Minuten gebraucht. Höchstens acht Minuten hat der Graf gesagt. Geben wir dem Dicken eine Minute mehr — dann müssten wir in fünf Minuten an der Jagdhütte sein. Haben wir sie bis dahin nicht gefunden, können wir ebenso gut umkehren.“
    Sie brauchten nicht lange zu gehen. Nach ein paar hundert Metern teilte sich der Weg von neuem.
    Tobbi wählte den rechten, breiteren, die beiden Mädchen den linken, der schmal und gewunden in dichten Tannenwald hineinführte. Es war dämmrig geworden und sie mussten aufpassen, dass ihnen die Zweige nicht ins Gesicht peitschten.
    „Ich glaube nicht, dass es Sinn hat, hier noch weiterzugehen“, jammerte Tina. „Du siehst doch, der Weg ist ja kaum noch zu erkennen. Der endet im Nichts!“
    „Da!“, rief Tini im gleichen Augenblick. „Das muss sie sein!“
    „Tatsächlich! Ein ziemlich armseliger Schuppen, wird wohl seit ewigen Zeiten nicht mehr benutzt.“ Tina schüttelte sich aus Haaren und Anorak den Schnee, der an ihr hängen geblieben war, als sie sich durch die Tannen gezwängt hatten. „Soll ich Tobbi holen?“
    „Tu das“, sagte Tini. „Und verwischt auf jeden Fall eure Spuren.“
    Tini machte einen Umweg durch das dichte Gestrüpp zu ihrer Linken und ging in einem Halbkreis um die Hütte herum. Auf der Rückseite war Brennholz gestapelt. Unter dem Giebel gab es eine Luke, die mit einer Klappe verschlossen wurde. Die allerdings schien morsch zu sein. Sie hing nur noch an einem verrosteten Scharnier lose an der Wand herunter. Hier war wohl lange niemand mehr gewesen. Unkraut und Gestrüpp waren bis an den Holzstoß herangewachsen und drohten ihn zu überwuchern.
    Hinter Tini tauchten Tina und Tobbi auf.
    „Seht mal, gar nicht so schlecht, wie? Wenn wir aufpassen und nicht wie eine Herde Elefanten hier herumtrampeln, kann man unsere Spuren in dem Gestrüpp nicht sehen. Bleibt nur die Frage, ob man da oben durch die Luke in die Hütte einsteigen kann, denn vorn ist sie mit einem dicken Vorhängeschloss versperrt.
    „Das werden wir gleich haben.“
    Tobbi ging auf Zehenspitzen an die Hütte heran, kletterte am Holzstoß hinauf und zog sich durch die Luke ins Innere. Die beiden Mädchen hörten ihn fluchen.
    „Du lieber Himmel, hoffentlich ist er nicht eingebrochen und liegt jetzt zerschmettert am Boden der Hütte!“, sagte Tina halb im Scherz, halb in echter Sorge.
    „Den Krach hätten wir sicher gehört!“, beruhigte Tini sie.
    Und da tauchte Tobbis Kopf auch schon wieder in der Luke auf, grau von Staub und die Haare voller Spinnweben.
    „Also, angenehm ist der Aufenthalt hier nicht gerade“, stöhnte er. „Und in die Hütte hinunter kommt man auch nicht. Aber der Bretterboden hat so breite Fugen, dass man jedes Wort hören kann, das dort unten
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