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Tina und Tini 11 - Tina und Tina und der unheimliche Strandwaechter

Tina und Tini 11 - Tina und Tina und der unheimliche Strandwaechter

Titel: Tina und Tini 11 - Tina und Tina und der unheimliche Strandwaechter
Autoren: Enid Blyton
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Verhalten eine ganz logische Erklärung. Wir fragen Tante Ella nach ihm, sicher kennt sie ihn“, sagte Tini.
    Aber Tante Ellas Antwort war unbefriedigend. „Der Strandwächter? Plock heißt er, ein ungehobelter Kerl. Der tauchte vor zwei Jahren hier auf, keiner weiß, woher. Man munkelt da so einiges. Besser, ihr macht einen Bogen um ihn.“
    Mehr war nicht aus ihr herauszukriegen.
    Am Nachmittag begannen sie damit, Tinis zukünftiges Reich für die Renovierungsarbeiten vorzubereiten. Fenster und Türen mussten abgewaschen und mit Sandpapier aufgeraut werden. Gerhard, der nette Malergeselle — sie hatten ihn während der Mittagspause kennen gelernt - kam zu ihnen herauf und zeigte ihnen, wie sie es machen mussten. Es war eine mühevolle Arbeit, aber sie hätten nie zugegeben, dass ihnen die Beschäftigung lästig wurde und sie lieber gleich mit frischer Farbe über den alten Anstrich drübergepinselt hätten. Man sollte ihnen nicht nachsagen, dass sie weniger sorgfältig arbeiteten als die Malertruppe unten im Haus.
    Besonders raue Stellen mussten mit dem Spachtel bearbeitet werden. Abblätternde Farbe wurde abgekratzt, große Löcher wurden mit einem Holzkitt aufgefüllt und glatt gestrichen, bis keine Unebenheit mehr zu spüren war. Das war Tobbis Aufgabe. Die Mädchen bearbeiteten das Holz mit Sandpapier. Sie waren bald von Kopf bis Fuß mit einer gleichmäßigen Staubschicht bedeckt.
    Nach dem Abendessen arbeiteten sie noch eine Stunde — dann war das Zimmer fertig vorbereitet, sie konnten mit dem Streichen beginnen.
    „Jetzt brauche ich nur noch eine heiße Dusche und mein Bett!“, stöhnte Tini. „Ich bin total k.o.!“
    „Schau mal, wie meine Hände zittern! Wie bei einer hundertjährigen Greisin!“, meinte Tina kopfschüttelnd. „Hoffentlich kann ich morgen überhaupt einen Pinsel halten und male nicht dauernd über den Rand raus!“
    „Ach, diese Mädchen! Halten aber auch gar nichts aus!“, spottete Tobbi. Dabei konnte er sich vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten.
    Es war noch nicht einmal neun Uhr, als sie das Licht löschten und sich die Bettdecke bis über die Ohren zogen. Sekunden später waren sie fest eingeschlafen.
    Gegen zwei Uhr morgens erwachte Tini von einem grellen Licht, das ihr für einen Augenblick voll ins Gesicht schien. Sie fuhr hoch. Was war das gewesen? Hatte sie geträumt? Wieder flammte das Licht auf und verschwand. Kam es vom Leuchtturm? Nein, der war weiter drüben, östlich von Seebrook, sein Lichtschein erreichte das Haus nicht. Da! Wieder das Licht! Es kam von der See her.
    Tini sprang aus dem Bett und tappte zum Fenster. Irrte sie sich oder bewegte sich dort hinten am Horizont ein dunkler Punkt, ein Schiff? Ja, jetzt sah sie es deutlich, das musste ein Schiff sein! Und da war auch das Licht wieder, es schien mitten aus dem Meer zu kommen, irgendwo zwischen dem Strand und dem Schiff dort hinten.
    „Was machst du denn da?“, kam Tinas verschlafene Stimme aus dem Hintergrund.
    „Ich bin von dem merkwürdigen Blinklicht aufgewacht, es leuchtete mir direkt ins Gesicht. Ob da jemand in Seenot ist?“
    „Bei der ruhigen See? Unmöglich!“
    „Psst! Sei mal still, ich höre was...“
    Wie der Blitz erschien Tina neben der Freundin. Tini öffnete das Fenster, das nur angelehnt gewesen war, ein wenig weiter. Die Mädchen fröstelten in der kalten Nachtluft und drängten sich aneinander. Atemlos lauschten sie in die Dunkelheit.
    Vom Dorf her näherte sich das Geräusch von Schritten. Steine polterten gegeneinander und der Sand knirschte unter schweren Stiefeln. Winzige Lichter huschten über den Strand, beleuchteten Schuhspitzen, manchmal einen Stiefelschaft und erloschen wieder. Stumm zog der Trupp am Haus vorbei und entfernte sich zur anderen Seite.
    „Komm, gehen wir wieder ins Bett, das ist ja ekelhaft kalt“, flüsterte Tina. „Wer das wohl war?“
    „Kein Wort haben sie geredet. Es war wie ein Spuk. Wie viele, meinst du, sind es gewesen?“
    „Mindestens ein Dutzend, wenn nicht mehr. Man konnte ja kaum ihre Umrisse erkennen.“

    „Ich möchte wissen, wo die mitten in der Nacht hingehen?“
    „Vielleicht waren sie in der Kneipe und sind nun auf dem Heimweg?“
    „Und warum haben sie dann kein Wort gesagt? Männer, die aus der Kneipe kommen, sind für gewöhnlich ziemlich laut.“ Tini massierte ihre kalten Füße und zog die Decke noch ein wenig fester um sich. „Nein, nein, die wollten nicht, dass man sie hört. Und auch nicht, dass man sie sieht.
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