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Tina und Tini 04 - Tina und Tini und das Geheimnis des schwarzen Hundes

Tina und Tini 04 - Tina und Tini und das Geheimnis des schwarzen Hundes

Titel: Tina und Tini 04 - Tina und Tini und das Geheimnis des schwarzen Hundes
Autoren: Enid Blyton
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sich eine Zeitung vom Ständer und ging an den verabredeten Tisch. Als er bei der Bedienung laut ein Bier bestellte, konnte sich Tina kaum das Lachen verbeißen.
    Tobbi tat, als sei er in die Zeitung vertieft, aber über den Rand hinweg ließ er das Fenster nicht aus den Augen. Wenn er von der Bande beobachtet werden sollte, so wollte er das gleiche tun. Der Bahnsteig füllte sich und leerte sich wieder, die Vorortzüge rollten heran und spien ein Heer von müden Verkäuferinnen, Angestellten und mit Tüten und Netzen bepackten Hausfrauen auf den schmalen Bahnsteig. Ein paar Männer kamen lärmend herein und bestellten sich Bier und Schnaps an der Theke. Tobbi sah auf die Uhr — acht Minuten nach sieben. Nun könnte er wirklich kommen.
    Halb acht, auf dem Bahnsteig war es ruhig geworden. Tina und Tini ging der Gesprächsstoff aus. Die Bedienung warf ihnen ab und zu einen mißtrauischen Blick hinüber und döste dann wieder vor sich hin.
    Kurz vor acht. Sollte Tobbi den Mann am Telefon falsch verstanden haben — und er hatte in Wirklichkeit acht Uhr gemeint? Tina und Tini schöpften wieder Hoffnung.
    „Zehn nach acht. Der Bahnsteig war leer. Die Bedienung zog mit einer fast drohenden Geste die Vorhänge zu und sah mürrisch auf die Uhr. Der Bahnhofsvorsteher kam herein und ließ sich eine Tasse Kaffee geben. Tobbi las zum elften Male die Anzeige über die Gefahren der Parodontose.
    Halb neun. Tobbi erhob sich seufzend, zahlte an der Theke sein Bier und ging nach draußen. Tina und Tini folgten ihm, so schnell sie konnten und vergaßen darüber, daß sie als Damen verkleidet waren.
    „Mist!“ schimpfte Tobbi, als die Mädchen ihn einholten. „Sie müssen irgendwie mißtrauisch geworden sein. Was machen wir nun?“
    „Wir rufen noch mal diese Nummer an — hast du sie bei dir?“ fragte Tini.
    „Nein, natürlich nicht. Sie liegt zu Hause auf meinem Schreibtisch. Also kommt — Mutti wird sich sowieso schon Gedanken machen.“
    „Sollten wir sie nicht schonend auf unseren Auftritt vorbereiten?“ fragte Tina. „Vielleicht erkennt sie uns gar nicht?“
    Vom nächsten Münzfernsprecher aus riefen sie Frau Greiling an und erzählten, was sich zugetragen — und nicht zugetragen — hatte. Während sie den Weg zu Fuß nach Hause gingen, setzte der Regen wieder ein, und als Frau Greiling ihnen schließlich die Tür öffnete, brach sie in schallendes Gelächter aus, denn vor ihr standen drei aufgeweichte Vogelscheuchen mit zerlaufener Schminke, die mittlere nur noch mit einem halben Schnurrbart auf der Oberlippe und milchigen Bächen, die aus dem weißgepuderten Haar tropften.
    „Das war ein voller Erfolg!“ fluchte Tobbi leise vor sich hin, als er sich seiner Maskierung entledigte. „Zur Hölle mit Professor Titito!“
    Tina und Tini waren — ihrem aufgelösten Zustand zum Trotz — sofort ans Telefon gegangen und hatten die Nummer von Herrn Krämer gewählt.
    „Krause“, meldete sich eine mürrische Frauenstimme.
    „Hier ist die Gattin von Herrn Professor Titito“, flötete Tina. „Könnte ich bitte Herrn Krämer sprechen?“
    „Krämer? Hier gibt’s keinen Krämer!“ schimpfte die Frau.
    „Haben Sie nicht die Nummer 74 26?“ schnurrte Tina.
    „Doch.“
    „Und das ist nicht die Nummer von Herrn Krämer?“
    „Nein!“ fauchte Frau Krause. „Ich kenne keinen Herrn Krämer!“
    „Haben Sie herzlichen Dank, gnädige Frau“, hauchte Tina und legte auf. „Was sagst du dazu! Keine Spur von einem Herrn Krämer! Das verstehe, wer will.“
    „Ich nehme an, Herr Krämer ist nur zwischen drei und vier Uhr zu erreichen“, meinte Tini. „So stand es doch in dem Brief.“
    „Du meinst — dieser Herr Krämer ist ein Mitglied der Familie Krause, und die bissige Frau Krause darf von der Existenz des Herrn Krämer nichts wissen?“
    „Genau das meine ich. Frau Krause könnte zum Beispiel einen Sohn haben...“
    „Fragen wir sie doch mal!“
    „Diesmal rufe ich an“, sagte Tini und griff zum Hörer.
    „Guten Abend, Frau Krause, könnte ich bitte Ihren Sohn sprechen?“ fragte Tini artig, noch ehe Frau Krause etwas sagen konnte.
    „Der ist nicht da!“ bellte Frau Krause und knallte den Hörer auf die Gabel, so daß Tini am anderen Ende zusammenzuckte.
    „Eine erschöpfende Auskunft“, seufzte Tini, „aber jedenfalls wissen wir jetzt, daß unsere Vermutung stimmen könnte. Kümmern wir uns also mal ein bißchen intensiver um die Familie Krause.“
    „Aber nicht mehr heute, meine Lieben!“ sagte
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