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Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Titel: Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
Autoren: Tobias Jäger
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Frage. Natürlich wirst du das. Wir müssen nur ein College finden, das für uns beide okay ist.«
    »Es gibt andere Optionen«, warf Charlie ein.
    »Getrennt leben ist keine Option. Punkt! Ende der Diskussion. Das ist nicht verhandelbar«, antwortete ich.
    Es stand für mich außer Frage, noch einmal so eine Trennung durchzumachen. Die vergangenen 40 Monate waren die Hölle. Und das wollte ich nicht nochmal erleben.
    »Okay, Diskussion beendet«, stimmte Charlie zu. »Der dritte Punkt wäre unser Coming Out . Darüber denke ich schon seit Monaten nach, vielleicht sogar seit Jahren. Es könnte problematisch werden. Ein 18-jähriger High-School -Schüler, der mit einem 24-jährigen Mann zusammenlebt? Das könnte dir Probleme an der Schule bereiten, meinst du nicht?«
    »Nein, ich glaube nicht. Aber wir müssen über die Details für das Coming Out und unsere kleine Feier nachdenken. Hier sehe ich Probleme.«
    »Inwiefern?«, fragte Charlie.
    »Nun, die Gang wird bei beiden dabei sein wollen. Im Moment haben wir es so geplant, dass eine Woche zwischen den beiden Ereignissen liegt. Wir können nicht von ihnen verlangen, dass sie zwei Mal Geld ausgeben, um nach Minneapolis zu kommen. Aber wir können auch nicht verlangen, dass sie eine Woche lang dort herum sitzen und nichts tun.«
    »Stimmt. Das müssen wir nochmal überdenken.«
    »Ein wichtiges Thema sind deine Eltern«, schlug ich weiter vor.
    »Das ist kein Problem. Nun, das stimmt nicht ganz. Sie wissen, dass ich sie besuchen will und einen meiner ehemaligen Schützlinge aus dem Sommercamp mitbringe. Sie wissen auch, dass es sich um dich handelt. Sie freuen sich darauf, einen berühmten Sportler kennenzulernen. Sie planen eine Party, um mit dir vor ihren Freunden anzugeben. Wenn alles gut läuft, wird es eine Coming-Out -Party. Sie werden es jedenfalls nicht vor ihren Freunden verstecken können, wenn es in den Nachrichten ist. Ich glaube, es wird nicht einfach für sie.«
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht«, gab ich zu. »Ich freue mich aber darauf, sie kennenzulernen.«
    »Darauf freue ich mich auch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich nicht sofort in meinen kleinen Superboy verlieben werden. Aber wir müssen abwarten, was passiert.«
    »Der nächste Punkt wäre der Rest des Schuljahres. Wie ich das sehe, haben wir 4 Möglichkeiten.«
    »Vier? Und die wären?«, fragte Charlie.
    »Erstens, du ziehst nach Minneapolis. Zweitens, ich ziehe nach Des Moines. Drittens, wir leben getrennt. Viertens, wir ziehen beide woanders hin.«
    »Einige der Möglichkeiten klingen für mich nicht sehr realistisch.«
    »Da gebe ich dir recht. Aber so wie ich das sehe, sind das alle Optionen, die wir haben, ganz unabhängig davon, wie realistisch sie im ersten Moment erscheinen. Wenn wir mein Alter berücksichtigen, haben wir noch eine andere. Ich bin nicht mehr dazu verpflichtet, in die Schule zu gehen. Ich gehe davon aus, dass ich die High School beenden und aufs College gehen werde. Aber es muss nicht unbedingt dieses Jahr sein.«
    »Die Möglichkeit, dass du die Schule nicht beendest, steht nicht zur Diskussion.«
    »Warte mal einen Moment. Die Entscheidungen treffen wir gemeinsam.«
    »Ich entscheide nichts, ich sage nur das Offensichtliche.«
    »Okay, du hast recht«, gab ich nach.
    »Zurück zu den anderen vier Möglichkeiten«, sagte Charlie. »Des Moines halte ich für unrealistisch. Und wenn wir zusammenziehen, sehe ich keinen Grund, warum es nicht Minneapolis sein sollte. Also bleiben nur 2 Möglichkeiten übrig. Entweder Minneapolis oder wir leben bis zum Ende des Schuljahres getrennt.«
    »Das kommt nicht in Frage«, sagte ich bestimmt.
    Schon allein der Gedanke war grauenhaft.
    »Ich stimme dir zu. Aber solange wir noch keinen Plan für meinen Umzug haben, können wir es nicht ausschließen.«
    »Wenn du nach Minneapolis ziehst, werden wir auf jeden Fall zusammenleben. Es kommt für mich nicht in Frage, dass wir in der gleichen Stadt wohnen, ich aber nicht ein Bett mit dir teilen kann. Punkt!«
    »Okay. Dann bleibt die Frage, ob wir in deinem Haus wohnen wollen. Oder ob wir uns ein eigenes Apartment nehmen. Das sollten wir mit deinen Eltern besprechen.«
    »Das müssen wir nicht mit ihnen besprechen. Ihre Meinung könnte unsere Entscheidung zwar beeinflussen, aber bevor wir mit ihnen reden, sollten wir zumindest wissen, was wir wollen.«
    »Ich habe keinen Job in Minneapolis.«
    »Das sollte sich arrangieren lassen.«
    »Möglicherweise. Aber es
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