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Tiefseeperle

Tiefseeperle

Titel: Tiefseeperle
Autoren: Tabea S. Mainberg
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sein, dass sie diese intensiven Momente nicht mehr erleben sollte? Warum war die Welt so grausam?
    Sie schritt in die Mitte auf den Fesseltisch zu, war völlig in der Erinnerung versunken, spürte und roch den Grafen förmlich. Es fühlte sich an, als wäre er hier in diesem Raum. Eine unendliche Lust durchströmte ihren Körper. Wieder entfuhr ihr ein lauter Seufzer.
    Plötzlich und völlig unerwartet registrierte sie etwas hinter sich. Sie zuckte zusammen, wollte sich umdrehen, vor lauter Schreck schreien. Sie spürte einen Atemhauch in ihrem Nacken, und schon packte sie jemand an den Schultern und presste ihr eine Hand auf den Mund …
    Victoria erstarrte. Panik machte sich breit. Doch diese verschwand umgehend, als sie den Geruch, den die Hand ausströmte, erkannte. Sie wollte sich umdrehen, ihn ansehen, sichergehen, dass sich ihre Sinne nicht täuschten, doch da wurde der Griff fester.
    „Dreh‘ dich nicht um!“, hörte sie die Stimme, und ja – es war Maximilian – alias der Graf! Ihre Knie zitterten. In ihrem Kopf begannen die Gedanken zu rasen, das Herz schlug ihr bis zum Hals. Er spielte! Es war, als sackten ihr jeden Moment die Beine weg, als er sich fest an sie drückte. Seine Nähe brachte sie völlig aus dem Gleichgewicht. Ein erneuter Schauer durchzog ihren gesamten Körper. Er löste die Hand über ihrem Mund.
    „Ich möchte, dass du nichts fragst und nur auf meine Fragen mit Ja oder Nein antwortest. Hast du mich verstanden?“, seine Anweisungen waren deutlich. Sie schluckte und nickte.
    „Außerdem möchte ich, dass du dich nicht herumdrehst, auch wenn ich dich loslasse“, sein Ton klang streng und ließ keinen Widerspruch zu.
    „Wie du mich anzusprechen hast, ist dir noch geläufig?“
    „Ja Sir“, flüsterte sie und versuchte, ihren schnellen Atem zu beruhigen.
    „Na wenigstens etwas, was meine Sklavin noch beherrscht.“
    Sie wollte protestieren, doch sie schwieg, wollte versuchen, sich seinen Anweisungen zu beugen.
    „Weiterhin erwarte ich von dir, dass dein Blick stets gesenkt ist.“
    Das, was er da von ihr verlangte, war so grausam. Sie wünschte sich nichts mehr, als ihn ansehen zu dürfen. Tausende Fragen, die sie nicht stellen durfte, schrien nach Antworten. Ganz zu schweigen davon, dass sie ihn so unfassbar gern berührt hätte. Diese Sehnsucht wuchs ins Unermessliche und somit auch ihre Lust.
    „Geh zu dem Punkt des Raumes, da wo sich der Flaschenzug an der Decke befindet. Dann ziehst du dich aus.“
    Sie tat es. Die Beleuchtung konzentrierte sich wie ein Spot auf diesen Punkt, sonst war es dunkel. Sie spürte seine Blicke.
    „Ich möchte den schönen Körper meiner Gespielin genießen“, hörte sie seine Stimme aus der Dunkelheit. „Allerdings wirst du deine Stiefel wieder anziehen.“
    Pah, aus, an, und dann wieder zurück. Sie mühte sich redlich, doch es war unmöglich, sich dieser Aufforderung zu stellen, ohne albern auszusehen. Diese langen Lederstiefel ohne Reißverschluss stellten eine echte Herausforderung dar.
    Amüsiert registrierte er ihre Anstrengungen. „Ist das meiner Sklavin schon zu viel Mühe?“
    „Nein Sir“, knurrte sie leise und hätte am liebsten das Spiel abgebrochen. Doch sie wollte sich nicht dem entziehen, was offensichtlich noch kam. Nein, darauf wollte sie unter keinen Umständen verzichten. Vielleicht war es das letzte Mal, dass er sich ihrer annahm, was wusste sie schon?
    Er ging um sie herum, betrachtete sie genüsslich. Als er sah, wie sie einen kurzen Moment nach oben schaute, um einen Blick von ihm zu erhaschen, schossen seine Finger zu ihren Nippeln und zwirbelten hart daran. Sie biss sich auf die Lippen. Doch das war es wert. Sie hatte ihn kurz gesehen. Seine Haare waren etwas länger geworden und mit einem Seitenscheitel, streng gegelt. Auch der Dreitagebart war verschwunden. Er sah so unfassbar gut aus, strahlte eine solche Kraft aus.
    „Du bist unbelehrbar!“, in seiner Stimme klang jedoch nur eine gespielte Strenge mit. „Tut mir Leid, Sir!“
    „Ja oder Nein, das sind die Worte, die du sagen darfst“, wieder sausten seine Hände zu ihren Brustwarzen, und die Fingernägel bohrten sich fest in das zarte Fleisch. Nun begann er, sie für sein Spiel vorzubereiten.
    Zunächst legte er ihr breite Ledermanschetten an den Armgelenken an, ein breites Lederhalsband und ein Lederkorsett, welches er in ihrer Tallie eng schnürte. Es kostete Vic unendlich viel Mühe, seinen Anweisungen Folge zu leisten. Seine Nähe und das, was er mit
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