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Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Tief im Herzen: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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endlich klargeworden, was ich will. Sag mir, was du willst.«
    »Ich will ein Heim.«
    Er hatte eines für sie, dachte er.
    »Ich will heiraten.«
    Hatte er sie nicht gerade gefragt?
    »Ich will Kinder.«
    »Wie viele?«
    Ihre Tränen trockneten, und sie gab ihm einen Schubs. »Das ist kein Witz.«
    »Ich mache keine Witze. Ich habe an zwei mit einer Option auf ein drittes gedacht.« Seine Lippen zuckten, als er ihr schockiertes Gesicht sah. »So, jetzt hast nämlich du Angst, weil du merkst, daß es mir ernst ist.«
    »Du, du kehrst nach Rom oder wohin auch immer zurück, sobald du nur kannst.«
    »Wir können gemeinsam nach Rom fahren – in unseren Flitterwochen. Den Kleinen nehmen wir aber nicht mit. Irgendwo muß eine Grenze sein. Vielleicht schiebe ich hin und wieder ein Rennen ein. Nur um nicht ganz aus der Übung zu kommen. Aber in erster Linie baue ich Boote. Das Geschäft könnte natürlich danebengehen. Dann hättest du einen Hausmann am Hals, der Hausarbeit aus tiefster Seele haßt.«
    Sie wollte die Finger auf ihre Schläfen pressen, aber er hielt sie immer noch an den Armen fest. »Ich kann nicht denken.«
    »Gut. Dann hör nur zu. Ich bin in ein Loch gefallen, als du wegfuhrst, Anna. Ich wollte es nicht zugeben, aber es war da, groß und schwarz.«
    Er legte kurz seine Stirn auf ihre. »Weißt du, was ich heute gemacht habe? Ich habe mit dem Boot angefangen. Und es war gut. Ich kam nach Hause, das einzige Zuhause, das ich je hatte, und es fühlte sich gut an. Wir haben eine Familienkonferenz abgehalten und beschlossen, daß wir es mit der Versicherung aufnehmen und alles für unseren Vater tun wollen. Übrigens habe ich mit ihm gesprochen.«
    Sie starrte ihn an. »Was? Mit wem?«
    »Mit meinem Vater. Ich hab’ mich seit seinem Tod dreimal mit ihm unterhalten. Er sieht gut aus.«
    »Cam.«
    »Ja, ja«, sagte er und grinste. »Ich brauche therapeutische Hilfe. Darüber können wir später noch reden, ich wollte nicht ablenken. Ich war gerade dabei, dir zu erzählen, was ich heute gemacht habe, stimmt’s?«
    Sie nickte langsam. »Ja.«
    »Na schön, nach der Konferenz hat Phil eine schlaue Bemerkung vom Stapel gelassen, und da hab’ ich ihm eine verpaßt, woraufhin wir uns eine Zeitlang geprügelt haben. Das fühlte sich auch gut an. Dann habe ich mit Seth über die Dinge geredet, die ich schon früher mit ihm hätte besprechen sollen, und ich habe ihm zugehört, wie ich ihm schon früher hätte zuhören sollen, Und dann haben wir eine Weile nur dagesessen. Das fühlte sich gut an, Anna, sehr gut.«
    Sie lächelte. »Da bin ich froh.«
    »Ich bin noch nicht fertig. Als ich da so saß, wußte ich, daß ich genau dort bleiben will und muß, aber nur mit dir. Also bin ich zu dir gefahren, um dich zu holen.« Er küßte sie zärtlich auf die Stirn. »Um dich nach Hause zu holen, Anna.«
    »Ich glaube, ich möchte mich setzen.«
    »Nein, ich will, daß deine Knie weich werden, wenn ich dir sage, daß ich dich liebe. Bist du bereit?«
    »O Gott.«
    »Ich habe immer sehr darauf geachtet, einer Frau niemals zu sagen, daß ich sie liebe – ausgenommen meiner Mutter. Ihr habe ich es nicht oft genug gesagt. Versuch es mit mir, Anna, dann sage ich es dir so oft, bis du es nicht mehr hören kannst.«
    Sie holte tief Luft. »Ich will nicht in Vegas heiraten.«
    »Spielverderberin.« Er sah, daß sie lächelte, dann küßte er sie. Und dieser Kuß linderte jeden Schmerz an seinem Körper und in seiner Seele. »Gott, hast du mir gefehlt. Geh nicht wieder weg.«
    »Mein Wegfahren hat dich zur Vernunft gebracht.« Sie schlang fest die Arme um ihn. Und es fühlte sich gut an,
dachte sie wie trunken. »Oh, Cam, ich möchte es hören, jetzt gleich.«
    »Ich liebe dich. Es fühlt sich so wahnsinnig gut an, dich zu lieben. Ich kann nicht glauben, daß ich soviel Zeit verschwendet habe.«
    »Knapp drei Monate«, erinnerte sie ihn. »Zu lange. Aber wir werden es wiedergutmachen.« »Ich möchte, daß du mich nach Hause bringst«, murmelte sie. »Danach.«
    Er wich zurück und legte den Kopf auf die Seite. »Wonach?« Dann brachte er sie zum Lachen, indem er sie in die Höhe hob. Er bahnte sich den Weg durch das Chaos und trat eine jämmerlich zerquetschte Banane zur Seite. »Weißt du, ich kann mir nicht erklären, warum ich die Ehe für langweilig gehalten habe.«
    »Unsere wird es nicht sein.« Sie küßte seinen lädierten Kopf. »Versprochen.«

Titel der Originalausgabe
SEA
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