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Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Tief im Herzen: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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unseres gemeinsamen Kapitals haben wir ins Geschäft gesteckt. Ich schätze, wir brauchen Nachschub.«
    Mit geringerem Bedauern, als er erwartet hätte, dachte Cam an seinen geliebten Porsche, der in Nizza geduldig auf ihn wartete. War doch bloß ein Auto. »Ich kann noch Bargeld flüssigmachen. Es wird allerdings ein paar Tage dauern.«
    »Ich kann mein Haus verkaufen.« Ethan zuckte die Achseln. »Man hat mich schon danach gefragt.«
    »Nein.« Dieser Gedanke widerstrebte Cam. »Du verkaufst dein Haus nicht. Vermiete es. Wir überstehen die Durststrecke schon.«
    »Ich habe noch Aktien.« Phillip seufzte und verabschiedete sich von einem dicken Batzen seiner Anlagen. »Ich sage meinem Makler, er soll sie flüssigmachen. Nächste Woche eröffnen wir ein gemeinsames Konto für den Prozeß.«
    Das Lächeln fiel allen dreien nicht ganz leicht.
    »Der Junge sollte Bescheid wissen«, meinte Ethan. »Wenn wir das durchziehen wollen, dann sollte er wissen, was ihm bevorsteht.«
    Cam deutete die Blicke seiner Brüder richtig. »Ach, kommt. Wieso muß ausgerechnet ich das tun?«
    »Du bist der Älteste.« Phillip grinste ihn an. »Außerdem wird dich das von Anna ablenken.«
    »Ich denke weder über sie noch über irgendeine andere Frau nach.«
    »Du warst die ganze Woche nervös und in dich gekehrt«, murmelte Ethan. »Das macht mich ganz verrückt.«
    »Wer hat dich denn gefragt? Wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit, das ist alles. Ich lasse ihr Zeit, um sich abzukühlen.«
    »Scheint so, als wäre sie bereits das letzte Mal, als ich sie sah, zu Eis abgekühlt.« Phillip schaute angelegentlich in sein Bier. »Das war vor einer Woche.«
    »Es ist meine Sache, wie ich mit Frauen umgehe.«
    »Klar. Aber laß es mich wissen, wenn du fertig mit ihr bist, ja? Sie ist …«
    Phillip brach ab, als Cam sich quer über den Tisch warf und ihn am Kragen packte. Bierflaschen flogen vom Tisch und zerschellten auf dem Fußboden. Resigniert fuhr Ethan sich mit der Hand durchs Haar. Cam und Phillip lagen auf dem Boden und schlugen aufeinander ein. Er holte sich ein frisches Bier, bevor er einen Krug mit kaltem Wasser füllte. Dann schob er die Glassplitter zur Seite, damit er niemanden deswegen ins Krankenhaus bringen mußte. Ohne jede Bosheit leerte er dann den Krug über seine Brüder aus, was sie zur Vernunft brachte.
    Phillips Lippe war aufgeplatzt, Cams Rippen schmerzten, und beide bluteten, weil sie auf Glassplittern herumgerollt waren. Durchnäßt und keuchend sahen sie einander mißtrauisch an. Vorsichtig fuhr Phillip sich mit einem Fingerknöchel über die blutige Lippe.
    »Tut mir leid. Schlechter Witz. Ich wußte nicht, daß es so ernst zwischen euch steht.«
    »Ich habe nie gesagt, daß es ernst zwischen uns steht.«
    Phillip lachte. »Und ob, Bruder. Ich hätte nie gedacht,
daß du der erste von uns sein würdest, der sich ernsthaft in eine Frau verliebt.«
    »Wer sagt denn, daß ich sie liebe?« Cams Magen, auf den Phillip mit Fäusten eingeprügelt hatte, schmerzte.
    »Du hast mir keinen Kinnhaken verpaßt, weil du sie nur magst.«
    Phillip schaute auf seine gebügelte Hose hinunter. »Mist. Weißt du eigentlich, wie schwer es ist, Blutflecken aus einer Baumwollmischung rauszukriegen?« Er stand auf und streckte Cam die Hand hin. »Sie ist ’ne tolle Lady«, meinte er, als er ihm aufhalf. »Hoffentlich könnt ihr es klären.«
    »Ich brauche nichts zu klären«, sagte Cam verzweifelt. »Da liegst du völlig schief.«
    »Wenn du es sagst. Ich werde mich jetzt mal waschen.«
    Er ging leicht hinkend hinaus.
    »Ich wische den Fußboden nicht auf«, erklärte Ethan, »nur weil eure Hormone in Unordnung geraten sind.«
    »Er hat angefangen«, murmelte Cam. Es war ihm egal, wie albern sich das anhörte.
    »Nein, du hast angefangen, und zwar schon zu dem Zeitpunkt, als du Anna gegen dich aufgebracht hast.« Ethan öffnete den Besenschrank und holte einen Schrubber heraus, den er Cam zuwarf. »Und jetzt solltest du besser aufwischen.«
    Er verließ das Haus durch die Hintertür.
    »Ihr zwei haltet euch für so verflixt schlau.« Wütend stieß Cam einen Stuhl um, als er die Küche durchquerte, um sich einen Eimer zu holen. »Ich sollte ja wohl am besten wissen, was in meinem Leben vor sich geht. Reiner Wahnsinn, das alles. Ich sollte in Australien sein und für das Rennen meines Lebens trainieren, nur das sollte ich tun.«
    Er zog den Schrubber durch Wasser, Bier, Glas und Blut und schimpfte laut vor sich hin. »Wenn ich
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