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Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Tief im Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Tief im Herzen: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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blutigen Schrammen und Kratzer. »Nichts. Es ist nichts. Hör zu, Anna …«
    »Warum nimmst du nicht Platz? Ich wollte mich bei dir entschuldigen, weil ich am letzten Wochenende so grob zu dir war.«
    »Entschuldigen?« Na, das ließ sich hören. Gewillt, ihr zu verzeihen, setzte er sich aufs Sofa. »Warum vergessen wir es nicht einfach? Ich muß dir soviel erzählen.«
    »Ich möchte die Sache wirklich ins reine bringen.« Freundlich lächelnd setzte sie sich ihm gegenüber. »Ich schätze, wir waren beide in einer schwierigen Lage. Zum großen Teil war es meine Schuld. Mich mit dir einzulassen, war ein Risiko. Aber ich fühlte mich zu dir hingezogen und habe die möglichen Folgen nicht so sorgfältig abgeschätzt, wie ich es hätte tun sollen. Eine Auseinandersetzung wie die am Wochenende mußte früher oder später ja kommen. Und da uns beiden Seths Wohl am Herzen liegt, wäre es mir sehr unangenehm, wenn wir uns nicht versöhnen.«
    »Gut, dann tun wir es doch.« Er griff nach ihrer Hand, doch sie wich ihm aus.
    »Da dies nun geklärt ist, mußt du mich jetzt entschuldigen. Ich will dich ungern hinauswerfen, Cam, aber ich habe eine Verabredung.«
    »Wie bitte?«
    »Eine Verabredung.« Sie schaute auf ihre Armbanduhr. »Und zwar gleich, und ich muß mich noch umziehen.«
    Langsam stand er auf. »Du hast eine Verabredung? Heute abend? Was zum Teufel soll das heißen?«
    »Ich habe eine Verabredung.« Sie blinzelte etwas, als ob sie verwirrt wäre, dann schaute sie ihn entschuldigend an. »Oh, tut mir leid. Ich dachte, auch du hättest verstanden, daß unsere Beziehung beendet ist. Ich hatte angenommen, auch dir wäre klar, daß es mit uns beiden nicht funktioniert.«
    Cam hatte das Gefühl, als ob ihm jemand die Faust in
den Magen gerammt hätte. »Hör zu, wenn du immer noch sauer bist …«
    »Sehe ich so aus, als ob ich sauer wäre?« fragte sie kühl.
    »Nein.« Er starrte sie an und schüttelte den Kopf, während es in seinem Bauch drunter und drüber ging. »Nein, sicher nicht. Du läßt mich fallen.«
    »Sei doch nicht melodramatisch. Wir beenden lediglich eine Affäre, die wir beide aus freien Stücken und ohne Versprechungen oder Erwartungen begonnen haben. Sie war bis vor kurzem gut, wirklich gut. Und was Seth betrifft, so habe ich dir bereits gesagt, daß ich alles tun werde, um dich bezüglich der Vormundschaft zu unterstützen. Allerdings erwarte ich, daß du von nun an alle Informationen, die du erhältst, an mich weitergibst. Ich werde mich gern in allen Bereichen, die die Vormundschaft betreffen, mit dir besprechen oder dich und deine Brüder beraten. Ihr geht ganz fantastisch mit ihm um.«
    Er wartete, denn er dachte, daß noch mehr kommen würde. »Das war’s?«
    »Mir fällt sonst nichts mehr ein. Ich stehe jetzt auch ein wenig unter Zeitdruck.«
    »Du stehst unter Zeitdruck.« Sie hatte ihm gerade das Messer ins Herz gebohrt und stand unter Zeitdruck. »Das ist jammerschade, weil ich nämlich noch nicht fertig bin.«
    »Es tut mir leid, wenn dein Ego einen Kratzer abbekommen hat.«
    »Ja, mein Ego ist angekratzt. Ich habe gerade jede Menge Kratzer einstecken müssen. Wie kannst du mir so einfach den Laufpaß geben, nach allem, was zwischen uns war?«
    »Wir hatten tollen Sex. Das bestreite ich nicht. Damit ist jetzt nur Schluß.«
    »Sex?« Er packte ihre Arme und schüttelte sie, und zu seiner Genugtuung sah er Ärger in ihren eiskalten Augen aufblitzen. »Mehr war es für dich nicht?«
    »Das war es doch für uns beide.« Es lief nicht so, wie sie
es geplant hatte. Sie hatte erwartet, daß er wutentbrannt hinausstürmen würde oder erleichtert wäre, weil sie sich als erste zurückzog. Aber auf diese Art der Auseinandersetzung war sie nicht gefaßt. »Laß mich los.«
    »O nein. Ich bin fast wahnsinnig geworden, während ich auf deine Rückkehr gewartet habe. Du hast mein Leben auf den Kopf gestellt, und ich lasse nicht zu, daß du einfach weggehst, weil du mit mir fertig bist.«
    »Wir sind beide miteinander fertig. Ich will dich nicht mehr, und es ist Pech für dich, daß ich es als erste sage. Und jetzt nimm deine Hände weg.«
    Er ließ sie los, als hätte er sich an ihrer Haut verbrannt. Ihre Stimme hatte verdächtig belegt geklungen. »Wie kommst du auf den Gedanken, daß ich Schluß machen will?«
    »Wir wollen nicht dasselbe. Wir haben kein gemeinsames Ziel, und ich werde mich nicht mehr ziellos treiben lassen, ganz gleich, was ich für dich empfinde.«
    »Was empfindest du denn
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