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Tief atmen, Frau Doktor!

Tief atmen, Frau Doktor!

Titel: Tief atmen, Frau Doktor!
Autoren: Richard Gordon
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gefallen«, machte Roland ihn aufmerksam.
    »Also gut.« Freddie hustete nervös. »Heute haben wir zusammen im Goldenen Ochsen zu Mittag gegessen.«
    Er verstummte. »Schön«, sagte Fay.
    »Es war das, was die verdammten Politiker ein Arbeitsessen nennen. Wir haben eine kleinen Vorschlag zu machen. « - Wieder verstummte er.
    Roland unterbrach ihn: »Wir können nicht einmal einen Bruchteil unserer Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, daß Sie uns diese Praxis vom Hals geschafft haben.«
    »Daß Sie sie am Genick gepackt haben, um die Motten und Spinnweben auszuschütteln«, bemerkte Biggin.
    »Aber uns hat es sehr gut getan«, sagte Freddie düster. »Wir haben geglaubt, daß das Leben wundervoll sein würde, wenn wir in den Ruhestand treten. Ich würde jagen. Roland würde Golf spielen. Biggin könnte sein Auto zerlegen und wieder zusammensetzen, wie er das anscheinend dauernd tut. Statt dessen langweilen wir uns zu Tode.«
    »Sie wollen also zurückkommen?« fragte Lucy wie aus der Pistole geschossen.
    Freddie schneuzte sich. »Sie müssen in Mitrebury gehört haben, daß die alte Lady Beckenham mir einen Haufen Geld hinterlassen hat? Wir haben Ihre Berufslaufbahn völlig durcheinandergebracht. Und unseretwegen hätten Sie fast beim Gesundheitsamt Schwierigkeiten bekommen, falls dieser Esel von Dawney Umstände machen sollte -«
    »Ich habe in diesem Komitee zu hoch gespielt«, sagte Liz schuldbewußt. »Obwohl ich mir sicher bin, daß Dawney keine Schwierigkeiten machen wird. Nicht die geringsten. Wir können uns darauf verlassen, daß Greta das in Ordnung bringt, bei ihrer gewohnten Tüchtigkeit.«
    »Ich wäre hocherfreut, wenn ich Ihnen für all das als Entschädigung einen Scheck ausschreiben dürfte«, erklärte Freddie. »Sagen Sie nur, wieviel Sie wollen.«
    »Und dazu noch eine Fahrkarte an irgendeinen Ort der Welt, wo Sie Urlaub machen möchten«, setzte Biggin hinzu.
    »Nicht über das Reisebüro Perkins«, sagte Liz schnell.
    »Los Angeles«, verkündete Lucy. Sie wandte sich an Fay. »Gestern erhielt ich einen Brief von meinem geliebten Roddy. Er möchte seinen Kricketschläger in Kalifornien. Und ich soll ihn bringen. Ich hab dir nichts davon erzählt, weil ich das Gefühl hatte, daß ich einfach nicht fahren kann. Es hieße, dich im Stich lassen.«
    »Eine Fahrkarte nach London genügt mir«, sagte Fay.
    »Ich erhielt heute morgen einen Brief von St. Bonifaz. Der Bursche, der an diesem Forschungsprojekt in Hämatologie arbeitet, hat ein Stipendium nach Harvard bekommen, und sie wollen, daß ich es übernehme.«
    »Großartig«, erklärte Liz. »Und ihr habt einen Vorgeschmack von einer Praxis bekommen, der euch für den Rest eures Berufslebens genügen wird. Nur eines tut mir leid. Daß ihr Mitrebury so langweilig gefunden habt.«
    Sie bemerkten, daß Mr. Windows im Wartezimmer seine Stimme erhob. Die Tür flog auf.
    »Frau Dr. Liston!« Eine hübsche Frau in Fays Alter stand mit einem Stethoskop in der Hand da. »Gehört das Ihnen?«
    »Oh, mein neues japanisches, transistoriertes Stethoskop«, sagte Fay hocherfreut. »Ich habe es schon überall gesucht.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Was hatte es denn am Fußende des Bettes von meinem Mann verloren?«
    »Ach Fay!« sagte Lucy.
     
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